0:2! Austria „quält“ Meister Sturm
Im Vergleich zum Match eine Woche zuvor gegen den SK Rapid (0:1) veränderte der Trainer seine Startelf auf zwei Positionen: Statt Andy Irving, der die Partie aufgrund einer Gelbsperre ebenso wie Kosmas Gkezos und Nicolas Binder aus dem Austria-Fansektor verfolgte, und Sky Schwarz rückten Sinan Karweina und Sebastian Soto in die Mannschaft.
Vor Tormann Phillip Menzel bildeten Christopher Wernitznig, Kapitän Thorsten Mahrer, Nicolas Wimmer und Till Schumacher die Abwehrreihe. Im Mittelfeld erhielten Max Besuschkow und Christopher Cvetko auf den Seiten sowie Rico Benatelli und Karweina im Zentrum den Vorzug. Im Angriff begannen Soto und Jonas Arweiler.
„Holt das Double und werdet Legenden“, so lautete die Botschaft der Sturm-Fans, die nach dem Erfolg im ÖFB-Cup auch die Meisterschaft feiern wollten und schon weit vor dem Anpfiff für eine elektrisierende Atmosphäre sorgen. Da kam es wenig überraschend, dass die Hausherren direkt aufs Tempo drückten und früh zu ersten Möglichkeiten kamen: Menzel parierte einen Schuss von Jusuf Gazibegovic glänzend, schnappte sich auch den Rebound vor Jon Gorenc Stankovic (5.).
Die Waidmannsdorfer standen in der Folge kompakt in der Defensive, der Titel-Aspirant tat sich schwer, spielerische Mittel zu finden und musste auf der anderen Seite einige Male durchatmen, dass die Austria ihre Angriffe nach Balleroberungen nicht mit der nötigen Zielstrebigkeit zu Ende brachte. Soto (23.) versuchte es mit einem Flachschuss, doch Vitezslav Jaros hatte keine Mühe. Ein Freistoß von Cvetko aus 24 Metern strich über den Kasten, ebenso wie eine Direktabnahme von Arweiler (39.). Das Duell mit dem Spitzenreiter war völlig offen.
Spätestens in der Pause dürfte sich im Grazer Lager herumgesprochen haben, dass Red Bull Salzburg gegen den LASK führte und in der Blitz-Tabelle vorbeigesprungen war. Daher kamen die Hausherren mit Schwung aus der Kabine und zügig zu einer Möglichkeit durch Alexander Prass (46.), der die Kugel am Tor vorbeisetzte. Gleiches Schicksal ereilte Tomi Horvat (47.), zudem scheiterte William Böving (49.) an Menzel, der herausragend parierte.
Sturm war nun gewaltig am Drücker, angetrieben von den Anhängern, die sich mit ihren Gesängen keine Pause gönnten. Doch wie schon im ersten Durchgang gelang es den Kärntern, nach überstandener Anfangsphase recht sicher und sortiert in der Abwehrarbeit zu agieren. Es war klar, dass die Steirer mit jeder Minute das Risiko erhöhen würden - Salzburg lag deutlich vorn, das Team von Christian Ilzer brauchte zwingend einen Dreier, um die Spitzenposition zu verteidigen, die Meisterschaft und das Double einzufahren.
In der 68. Minute nahm Pacult den ersten personellen Tausch vor: Florian Jaritz ersetzte Karweina im offensiven Mittelfeld. Später folgten Simon Straudi auf der rechten Bahn für Wernitznig und Anton Maglica (72.) im Angriff für Soto sowie Jannik Robatsch für Cvetko (82.).
Dann kam es, wie es kommen musste: Eine Standrardsituation brachte die Führung für den Favoriten. Ecke Horvat, Kopfball Gregory Wüthrich - Tor! Aus dem Sturm-Sektor wurden mehrere Rauchtöpfe gezündet, dies vernebelte nicht nur ihnen, sondern auch den Spielern am Platz die Sicht. Von ihrem Treffer berauscht waren die Grazer darauf aus, möglichst nachzulegen und ihre Erfolgsstory dieser Saison zu Ende zu schreiben. Doch Klagenfurt blieb gefährlich, setzte Nadelstiche: Jaritz (84.) traf nach Flanke von Besuschkow nur die Stange. In der Nachspielzeit machten die Hausherren dann alles klar, Amady Camara setzte den Schlusspunkt.