Robert Micheu

Ein Traum-Jahr mit Micheu

Am Anfang war die Skepsis groß, doch daraus entwickelte sich eine Erfolgsstory im österreichischen Fußball. Seit einem Jahr steht Robert Micheu bei der Austria Klagenfurt an der Seitenlinie – und der 44-Jährige hat in dieser Zeit aus einem Kellerkind das Spitzenteam der 2. Liga geformt. Mit harter Arbeit, eiserner Disziplin und vor allem großer Freude.

Ein Schmunzeln kann sich der 44-Jährige nicht verkneifen, als er sich an den Oktober 2018 zurückerinnert. Den Violetten drohte der Abstieg in die Regionalliga, die Mannschaft wirkte verunsichert, die Zukunft des Traditionsklubs war ungewiss. „Da hat mir jeder gesagt: ‚Mach’s nicht, das ist ein schwieriger Verein‘.“ Doch Micheu pfiff auf die gutgemeinten Ratschläge, ging seinen eigenen Weg: „Ich dachte mir: ‚Mach es, du hast nichts zu verlieren.‘ Jetzt bin ich sehr froh darüber.“

Kein Wunder, denn die Bilanz unter dem früheren Bundesliga- und U21-Nationalspieler ist beeindruckend. Von 30 Meisterschafts-Spielen verlor die Austria nur zwei, dem gegenüber stehen 15 Siege und 13 Remis, was einen Punkteschnitt von 1,93 pro Partie bedeutet. In diesem Kalenderjahr setzte es nur eine Niederlage, am 12. Mai beim SKU Amstetten (1:3). Doch da war das Ziel Klassenerhalt längst erreicht.

Vieles hat sich in den zurückliegenden Monaten verändert, allen voran der Anspruch des Trainers an sein Team. „Es ging sicher schwer los, aber ich habe direkt gespürt, dass die Spieler das Potenzial mitbringen. Es hat nur etwas gedauert, bis sie es auf den Platz gebracht haben.“ Als einzige Mannschaft der 2.Liga sind die Waidmannsdörfer in der laufenden Saison ungeschlagen, acht Siege und vier Unentschieden bedeuten die Tabellenführung.

„Die aktuelle Entwicklung freut mich einfach für den Verein, die Fans und meine Spieler. Da ist sehr viel positive Energie drin. Es waren zuletzt ja nicht immer nur gute Zeiten“, blickt Micheu zurück und hofft darauf, den Schwung weiter mitnehmen zu können: „Ich denke, es ist für Kärnten wichtig, dass neben dem WAC ein zweiter Verein dazu kommt. Das wird uns Auftrieb geben, das wollen wir schaffen.“

Das Wort Aufstieg nimmt der Coach zwar nicht in den Mund, doch natürlich verfolgt auch er ambitionierte Ziele. „Wenn wir unser Leistungsvermögen auf den Platz bringen, müssen wir uns vor keinem Gegner verstecken. Ich habe schon das Gefühl, dass es immer an uns liegt, was am Ende herauskommt“, betont Micheu, ohne sein Credo zu vergessen: „Wir blicken nie zu weit nach vorn, konzentrieren uns immer nur auf das nächste Spiel. Damit sind wir bisher gut gefahren.“

Der Trainer, zu Beginn seiner aktiven Karriere einst selbst für die Austria am Ball, hat sich den Respekt aller verdient. Doch der Erfolg ist keine One-Man-Show, darauf weist er immer wieder hin. „Wenn meine Leistung gelobt wird, kann ich das nur an meine Mannschaft weitergeben. Die Jungs haben eine herausragende Einstellung – und als Trainer kannst du ohnehin nur Erfolg haben, wenn die Spieler zusammenpassen und mitziehen. Ohne sie bist du verloren.“

Gleiches gilt für die engsten Vertrauten im Stab, Assistent Martin Lassnig und Tormann-Trainer Thomas Lenuweit. Der Chef fühlt sich wohl in diesem Trio, weil die Chemie auf allen Ebenen stimmt. „Wichtig ist, dass es im Trainer-Team passt – und bei uns passt es, das muss ich einfach sagen. Es harmoniert, wir wollen immer den nächsten Schritt machen, das Team, jeden einzelnen weiterentwickeln. Da sind wir eigentlich ständig im Austausch. Die Mannschaft nimmt das an, wir haben alle gemeinsam Spaß an der Arbeit. Das sieht man auf dem Platz.“

So soll es auch am Freitag sein, ab 19:10 Uhr empfängt die Austria im Karawankenblick-Stadion den SKU Amstetten. Dann soll es für die Violetten 13 schlagen, die Erfolgsserie ausgebaut und die Tabellenführung verteidigt werden. Nicht vergessen: Wer sich ein Ticket im Online-Shop https://tickets.austriaklagenfurt.at sichert, erhält zehn Prozent Rabatt auf den regulären Preis sowie einen Getränke-Gutschein.


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