Gkezos und sein Barça-Messi-Gefühl

Er war einer der Garanten für den Aufstieg in die Bundesliga, vollzog in der abgelaufenen Saison den Schritt vom Leistungsträger zu einem Anführer der Mannschaft: Kosmas Gkezos. Der Verteidiger und Vize-Kapitän verbringt seinen Urlaub in der griechischen Heimat, ist in Gedanken aber häufig bei der Austria Klagenfurt. Schließlich gibt es einiges zu verarbeiten – und das ist gar nicht so leicht.

„Ich habe es immer noch nicht so recht realisiert, bin aber einfach überglücklich, dass wir es geschafft haben. Die letzte Woche der Saison war völlig verrückt, eine Achterbahnfahrt“, sagt der 28-Jährige und blickt zurück: „Es ist nicht so, dass wir nicht mehr an unsere Chance geglaubt hätten. Aber es war auch nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Wacker in der letzten Runde gegen die Juniors patzen würde. Als es darauf ankam, waren wir da, und die Relegation haben wir wie in einem Rausch erlebt. Die Saison war ein Wechselbad der Gefühle mit Happy End.“

Nach der Herbstsaison sprach kaum etwas für die Violetten, die vor allem auswärts nicht so recht ins Rollen kamen, viele Punkte unnötig liegenließen. Zehn Zähler betrug der Rückstand auf Winterkönig Lafnitz, auch Liefering und Linz standen besser da. Doch Verantwortliche, Spieler und Fans fassten neuen Mut, als die Konkurrenten bekanntgaben, nicht um die Bundesliga-Lizenz anzusuchen. Dadurch wurde ein möglicher Aufstieg über die Relegation plötzlich greifbar.

Gkezos kennt die Gründe, warum der Austria-Motor zunächst stotterte. „Im vergangenen Sommer mussten wir die Abgänge wichtiger Spieler verkraften, hatten eigentlich auch durchgehend Pech mit Verletzungen“, sagt der Abwehr-Mann, was aber eine Entwicklung befeuerte: „Das hat uns als Mannschaft nur noch enger zusammengebracht. Andere haben ihre Chance genutzt, es kam auf jeden Einzelnen an. Sicher war das ein Schlüssel zum Erfolg. Wir sind zu einem echten Team geworden.“

Mit zunehmender Dauer, so Gkezos, sei er sich immer sicherer geworden: „Vielleicht klingt es nach einem Klischee, aber ich habe es so empfunden: Nie zuvor war mein Glaube an eine Mannschaft so stark wie in diesem Frühjahr. Mit jedem Sieg haben wir an Selbstvertrauen hinzugewonnen. Jeder wusste, dass er sich auf den anderen verlassen kann. Ich hatte das Gefühl, ich spiele für Barcelona und habe Lionel Messi an meiner Seite.“

Für Barcelona und mit Messi wird der Innenverteidiger in der kommenden Serie nicht auflaufen, seine Wahlheimat bleibt Waidmannsdorf. Gern blickt er auf die Anfänge im Februar 2019 zurück. „Nach meiner Zeit in Schweden war ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Um ehrlich zu sein, hatte ich damals kaum Alternativen. Als das Angebot aus Klagenfurt kam, habe ich mich sehr gefreut, aber ich wusste nicht viel über die Austria oder die Liga. Nach einem Jahr wurde mein Vertrag langfristig verlängert und damit wuchsen meine Ambitionen. Ich wollte unbedingt diesen Aufstieg und freue mich total, dass wir es jetzt erreicht haben.“

Die Erfolgsstory soll fortgesetzt werden, zumindest bis 2022, dann läuft sein Arbeitspapier aus. Doch Gkezos zieht es von seiner Seite nicht davon. „Ich fühle mich in der Stadt und im Verein extrem wohl“, betont er und stellt klar: „Es ist mein Wunsch, bei der Austria zu bleiben und ich hoffe, dass sich die Gespräche über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit nicht lang hinziehen. Es gibt für mich einfach keinen Grund, etwas anderes machen zu wollen.“
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