„In jedem Bereich weiterentwickelt“

Die Profis der Austria Klagenfurt befinden sich derzeit im wohlverdienten Sommerurlaub, aber die Gedanken an die zurückliegende Saison 2023/24 in der ADMIRAL Bundesliga lassen sie nicht komplett los. Die Violetten zählten erneut zu den positiven Überraschungen, doch der Traum vom internationalen Wettbewerb platzte. Im Interview spricht Kapitän Thorsten Mahrer über verpasste Chancen und blickt auf die kommende Serie voraus.

Nach dem Aufstieg 2021 hat sich die Austria Klagenfurt zum dritten Mal in Folge für die Meistergruppe qualifiziert, die Saison aber erneut auf Platz sechs abgeschlossen. Was überwiegt: Freude oder Frust?

Thorsten Mahrer: Frust auf keinen Fall. Wir haben eine außergewöhnliche Runde gespielt, mit dem Einzug in das obere Playoff den Klassenerhalt frühzeitig fixiert und das Soll damit erfüllt. Nach dem Grunddurchgang war die Freude entsprechend groß, aber es stimmt schon, dass wir uns für die Top 6 mehr vorgenommen hatten.

Verantwortliche und Spieler gaben die Europacup-Teilnahme als Ziel an. Warum hat es unter dem Strich nicht gereicht?

Wir sind als Vierter in die letzten zehn Spiele gegangen, da stellt man sich nicht hin und sagt, dass man mit dem sechsten Rang zufrieden ist. Wir hatten die nötige Qualität, waren bis zur letzten Partie bei Sturm im Rennen. Sicher hat hier und da das Matchglück gefehlt, aber wir müssen uns auch eingestehen, dass uns zu viele Fehler unterlaufen sind. Das wird auf diesem Niveau bestraft.

Was war der Knackpunkt?

Nach dem Sieg über Red Bull Salzburg, diesem wahnsinnigen 4:3 trotz 0:2-Rückstands, ist es uns nicht gelungen, den Schwung in die nächsten Spiele mitzunehmen. Dass wir in Hartberg die erste Halbzeit komplett verschlafen haben und das Ding nicht mehr drehen konnten, hat wehgetan. Die Niederlage war bitter und hat uns die Chance auf Europa gekostet. Dann haben wir gegen Rapid eine starke Reaktion gezeigt, wurden aber nicht belohnt.

In seiner Saisonanalyse sprach Chefcoach Peter Pacult von einem „weiteren Schritt nach vorn“. Stimmt der Kapitän zu?

Ja, absolut. Wir haben uns in jedem Bereich weiterentwickelt. Man darf nicht vergessen, dass der Bonus des „Underdogs“ nicht mehr vorhanden ist, den man als Aufsteiger und vielleicht auch noch im zweiten Jahr genießt. Es gab sicher kein Spiel, in dem wir vom Gegner vorher unterschätzt worden sind. Das wir wieder eine so positive Rolle spielen konnten, ich hoch einzuschätzen.

Was können die Fans in der kommenden Spielzeit von der Austria erwarten?

Es ist viel zu früh, um einschätzen zu können, wo wir im Vergleich zu den anderen Klubs stehen. Bei uns gibt es einen großen Umbruch, eine ganze Reihe von Jungs hat Klagenfurt verlassen, die zum Teil über Jahre hinweg eine prägende Rolle einnahmen. Das sind Lücken, die es erst mal zu füllen gilt. Klar ist aber, dass wieder eine Mannschaft am Platz stehen wird, die immer alles raushaut.

Worauf wird es besonders ankommen?

Es hat uns bisher ganz besonders ausgezeichnet, dass wir ein verschworener Haufen sind. Es gab nie Grüppchen, jeder hat sich mit jedem gut verstanden. Es wird daher wichtig sein, dass wir als Gruppe im Verlauf der Vorbereitung sehr schnell zusammenfinden, einen Teamgeist entwickeln, der uns durch die Saison trägt. Das sollte jedem bewusst sein.
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