Kennedy besteht seine Feuerprobe
Mehr als ein Jahr musste Kennedy darauf warten, wieder in einem Pflichtspiel in der Startelf der Austria Klagenfurt zu stehen. Zuletzt war das am 1. Juni 2019 der Fall gewesen, zum Abschluss der Saison gegen den FC Liefering (1:1). Der Deutsch-Kanadier zählte in der vergangenen Serie immer zum Kader, 29 Mal war er von Beginn an dabei, lediglich einmal saß der 23-Jährige auf der Ersatzbank.
Kennedy war auch für die laufende Spielzeit von Robert Micheu fest eingeplant, doch den Trainer musste frühzeitig umdenken. Denn der Abwehr-Mann quälte sich schon in der Vorbereitung mit Leistenproblemen. Immer wieder nahm er einen neuen Anlauf, immer wieder wurde er zurückgeworfen. Ein Teufelskreis.
Micheu schickte Kennedy früher in den Winterurlaub, bei Familie und Freunden in Calgary verbrachte er die Weihnachtstage, schuftete für sein Comeback. Zurück in Waidmannsdorf stieg die 1,90 Meter-Kante wieder voll ein und war bei Testspielen dabei, ehe er sich zum Abschluss des Trainingslagers in der Türkei Anfang Februar erneut verletzte. Kennedy drohte das Saison-Aus.
„Wenn man sieht, wie sich die Dinge entwickelt haben, dann muss man sagen, dass uns die Corona-Pause sogar geholfen hat“, stellt Micheu fest. Zum einen sei man mit den beiden Remis gegen Ried (1:1) und Dornbirn (1:1) sowie der Niederlage in Liefering (1:3) schwer ins Jahr gekommen, so der Trainer: „Zum anderen haben sich Spieler erholt, die körperliche Probleme hatten. Dazu zählt auch Scott.“
Kennedy nutzte die Zwangsauszeit, um in Form zu kommen. Beim Re-Start gegen Kapfenberg (3:2) und bei Blau-Weiß Linz (2:1) machte er mit Kurzeinsätzen auf sich aufmerksam, für das Duell mit Lafnitz beförderte Micheu den Verteidiger erstmals seit mehr als zwölf Monaten in die Startelf. „Ich war sehr zufrieden mit ihm. Scott hat gezeigt, dass er mit seiner Schnelligkeit und Zweikampfstärke sehr wichtig für unsere Mannschaft ist“, betont der Austria-Coach.