Mit Traum-Tor an die Spitze
Nach der Niederlage zuvor gegen den Grazer AK (1:2) war Trainer Robert Micheu laut eigener Aussage „mächtig angefressen“, weil seine Burschen die erste Halbzeit verschlafen hatten. Neben einer Standpauke veränderte er das Team auf zwei Positionen: Für Philipp Hütter, der wegen einer Gelbsperre in Klagenfurt blieb, und Darijo Pecirep kamen Ivan Saravanja und Benjamin Hadzic.
Vor Torwart Zan Pelko bildeten Polydoros Gkezos, Kosmas Gkezos, Scott Kennedy und Maximiliano Moreira die Abwehrkette. Saravanja wurde im Mittelfeld als Abräumer aufgeboten, die Raute komplettierten Julian von Haacke, Patrick Greil und Okan Aydin. Im Sturm erhielten Hadzic und Oliver Markoutz das Vertrauen.
Die Waidmannsdorfer begannen konzentriert, waren ballsicher und setzten sich direkt in der Hälfte der Rot-Weißen fest. Schon nach sieben Minuten hätten sie sich belohnen können, Greil scheiterte aber nach Aydin-Pass an Bernhard Staudinger. Dafür klingelte es auf der anderen Seite: Kevin Brandstätter (12.) schloss einen Konter zur Führung für Steyr ab.
Das Micheu-Team zeigte sich unbeeindruckt, bestimmte weiter das Geschehen, hatte aber Glück, dass Thomas Himmelfreundpointner (23.) nach einem weiterem schnellen Gegenzug nur die Außenstange traf. Dann belohnten sich die Gäste für ihren guten Auftritt: Nach Pass von Greil leitete Hadzic die Kugel weiter, Markoutz (30.) schob zum Ausgleich ein – Saisontreffer Nummer 13.
Weiter ging’s mit Volldampf nach vorn. Ein Schuss von Aydin (34.) strich knapp vorbei, Saravanja (39.) scheiterte an Vorwärts-Keeper Staudinger, der jedoch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs machtlos war: Greil nahm volles Risiko, zog aus 18 Metern volley ab und der Ball schlug im Winkel ein. Ein Traum-Tor!
Mit der Führung im Rücken ging es in Hälfte zwei – und mit zwei frischen Kräften: Saravanja und Hadzic wurden durch Florian Freissegger und Darijo Pecirep ersetzt. Am Verlauf änderte sich nichts, die Austria spielte Einbahn-Fußball aufs Steyr-Tor. Doch die Violetten machten den Deckel nicht drauf trotz guter Chancen durch Pecirep (50., 79.), Polydoros Gkezos (51.), Markoutz (61., 65.) und Aydin (61.), der nur die Latte traf. So musste gezittert werden.
Micheu nahm mit Wechseln etwas Zeit von der Uhr, für Markoutz brachte er Florian Jaritz (77.), in der 89. Minute kam Kapitän Sandro Zakany, kurz darauf Petar Zubak, die für Ruhe in der Schlussphase sorgen sollten und mithalfen, die Führung zu verteidigen und Platz eins zu erobern.
„Großes Kompliment an meine Burschen, das war ein richtig reifer Auftritt. Wir sind nach dem Rückstand cool geblieben und haben kaum etwas zugelassen“, sagte der Austria-Coach, der jedoch einmal mehr mit der Chancenverwertung haderte: „Wir müssen vier oder fünf Tore erzielen, lassen den Gegner aber immer leben. Dennoch bin ich natürlich sehr zufrieden.“