Schrecksekunde bei der Cup-Premiere

Mit einem 4:1-Erfolg in Langenegg (Vorarlberg) erreicht die Austria die zweite Runde im ÖFB-Cup. Trainer Robert Micheu setzte auf einige neue und junge Gesichter. Eine Schrecksekunde gab es neben dem Spielfeld, als ein Auto von der Straße abkam und in Richtung Tribüne zu stürzen drohte.

Pflichtsiege sind bekanntlich die schwersten. Die Austria (die acht Spieler vorgeben musste) ging daher mit Volldampf in das erste Cupspiel beim Drittligisten FC Langenegg in Vorarlberg.

Besonders freuen durfte man sich über die Rückkehr von Philipp Hütter, der erstmals seit seiner Verletzungspause ein Pflichtspiel bestreiten konnte. Zudem standen mit Darijo Pecirep, Fabio Markelic und Poly Gkezos drei neue Gesichter in der Startelf.

Aber auch die Violetten mussten erkennen, dass der Cup seine eigenen Gesetze haben kann. Obwohl man ab der ersten Sekunde dauerhaft im Ballbesitz war und mit einem Kopfball von Okan Aydin (12.) die erste Großchance verzeichnete, zappelte der Ball nach 20 Minuten im "falschen" Tornetz.

Aus dem Nichts kamen die Hausherren zum Führungstreffer: Es war ein langer Ball in die Tiefe, plötzlich ein Patzer in der Austria-Abwehr und Kevin Bentele stand völlig allein vor Torhüter Zan Pelko und ließ sich die Chance nicht mehr nehmen.

Ein Angriff, ein Treffer - das lief natürlich ganz nach dem Geschmack des Langenegger Publikums.

Doch die Mannschaft von Trainer Robert Micheu ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Trotz des Rückstandes spielte man besonnen weiter und suchte die Lücken in der gegnerischen Abwehr. In der 28. Minute hätte es dann fast gepasst, doch Daniel Steinwender scheiterte aus halblinker Position am Vorarlberger Torhüter.

Drei Minuten später war es wieder Steinwender, der abziehen wollte, sein Schuss wurde aber geblockt und daraus resultierte plötzlich ein gefährlicher Konter der Vorarlberger, den Zan Pelko mit einer sensationellen Rettungsaktion zunichte machte.

Andernfalls wäre es wohl eng geworden. So aber blieb die Austria am Drücker.

Dann war es in der 36. Minute wieder Okan Aydin, der sein Glück versuchte. Mit einem satten Schuss aus 25 Metern zwang er den Torhüter der Vorarlberger zu einer Glanzparade. Eine Minute später war es aber so weit: Sandro Zakany sorgte nach schönem Dribbling im Strafraum für den 1:1-Ausgleich, der längst überfällig war. Es war zugleich der Pausenstand.

Ein Schuss, ein Tor, ein Salto
Nach dem Seitenwechsel gelang es den Austrianern viel besser, ihre Überlegenheit in Tore umzuwandeln - und in der 53. Minute stand erstmals die Führung auf der Anzeigetafel: Markus Rusek traf nach Vorarbeit von Fabio Markelic ins rechte untere Eck. Danach durfte der Salto von "Rusko" nicht fehlen.

Während Langenegg danach lediglich einen Schuss aus der Distanz verzeichnete (es blieb die einzige Torchance in der zweiten Halbzeit), sorgte Zakany in der 64. Minute per Elfmeter für die Vorentscheidung: Nach Foul an Okan Aydin verwandelte er den Strafstoß sicher ins linke Eck. 3:1!

Der gefoulte Aydin hätte kurze Zeit später sogar fast auf 4:1 erhöht, verfehlte in der 69. Minute nur knapp das Gehäuse. Es war jedoch kein Grund zum Verzweifeln, denn Ivan Saravanja zeigte in der 76. Minute, dass er ein guter Freistoßschütze ist. Aus etwa 20 Metern Entfernung traf er über die Mauer ins rechte Eck. Damit war der Aufstieg der Violetten besiegelt.

Eine Schrecksekunde gab es in der Schlussphase dennoch, als ein Auto auf einem Hang neben dem Spielfeld von der Straße abkam und in Richtung Tribüne zu stürzen drohte. Einige Besucher waren bereits aufgesprungen, doch der Lenker konnte das Fahrzeug zum Glück noch unter Kontrolle bringen.

Am Spielfeld selbst tat sich nichts mehr. Die Austria brachte das 4:1 locker über die Zeit und steht damit in der zweiten Runde des ÖFB-Cups.

"Es freut mich für die jungen Spieler"
Trainer Robert Micheu: "Das 0:1 hätte uns nicht passieren dürfen. Das war wirklich aus dem Nichts. Danach ist die Mannschaft aber ruhig geblieben und hat es wirklich souverän gemacht. Vor allem freut es mich, dass die jungen Spieler wie Fabio Markelic, Mersei, Florian Freissegger und Alexander Killar ihre Aufgabe so gut gemeistert haben. Was ich mir jetzt noch wünsche, ist, dass wir die Abstimmung in der Offensive verbessern. Da brauchen wir mehr Zug zum Tor. Wenn es das gelingt, dann sind wir am richtigen Weg."

Jetzt heißt es kurz abschalten und dann volle Konzentration auf das erste Meisterschaftsspiel am nächsten Freitag in Ried.
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