Die Gedenkstätte der Austria Klagenfurt in Annabichl

Serie: Gedenkstätte für einstige Helden

Große Persönlichkeiten haben die Austria Klagenfurt seit der Gründung des Vereins vor mehr als 100 Jahren geprägt. Viele sind im Laufe der Zeit leider verstorben, doch ihre Anekdoten und die Erinnerungen an sie leben weiter. Daher wurde auf private Initiative einiger früherer Protagonisten der Violetten eine Gedenkstätte in Annabichl errichtet.

Von Lothar „Emma“ Emmerich bis zu Franz Kogler oder Freddy Hohenberger: Sie alle haben beim Klub ihre ganz eigene Geschichte geschrieben. Viele Fans und ehemalige Mitspieler können sich heute noch an die großen Spiele vorheriger Generationen erinnern. Es sind aber nicht nur die Spieler, sondern auch die Funktionäre und Mitarbeiter, die in den wildesten Zeiten für die Austria eingetreten sind: Von den Trainern Gerdi Springer und Walter Rath über den stets umtriebigen Präsidenten Matthias Dollinger senior bis zu Fahnenschwinger Manfred „Willi“ Steblei.

Seit Sommer 2007 gibt es am Zentralfriedhof in Annabichl einen Pilgerort für Anhänger der Austria. „Wir haben die Idee bei einem Legenden-Treffen geboren. Wir wollten einfach einen sichtbaren Platz schaffen - wo wir an jene denken, die einst für den Klub gewirkt und gedient haben. Das gilt auch für die vielen freiwilligen Helfer und Funktionäre, die oft jahrzehntelang für den Klub im Einsatz waren. Als Traditionsverein möchten wir sie alle in Ehren halten", erklärt Initiator Hans Slocker.

Dem langjährigen Gönner der Violetten ist es wichtig, die Historie in Ehren zu halten. „Ich freue mich sehr, dass so viele Austrianer die Gedenkstätte unterstützen und gemeinsam dahinterstehen.“ Auch die Fanklubs der Austria sind regelmäßig zu Besuch und legen Kränze nieder. Slocker: „Es freut mich vor allem, dass so viele junge Fans vorbeikommen und ihr Interesse zeigen. Damit ist auch in Zukunft gesichert, dass die Gedenkstätte gut betreut sein wird."

Auch der stadtbekannte Literat Egyd Gstättner widmete sich bereits in mehreren Artikeln der Pilgerstätte seines Herzensvereins am Zentralfriedhof. So schreibt er im Stadtporträt „Klagenfurt - was der Tourist sehen sollte“ (Picus Verlag Wien): „Man findet - möglicherweise ein urbanes Alleinstellungsmerkmal weltweit - am Marsch über die Hauptallee Richtung Norden rechter Hand eine eigene Grabstätte für den heimischen Fußballclub Austria Klagenfurt, der im Lauf seiner Vereinsgeschichte tatsächlich schon mehrmals gestorben, dann aber, wenn auch ziemlich zerbeult, immer wieder auferstanden ist.“

Initiator Slocker möchte gerne noch einen weiteren Schritt gehen. „Es kommen immer wieder Leute auf mich zu und fragen, ob es denn möglich sei, dass sie auf unserer Gedenkstätte die letzte Ruhe finden können. Manche haben heute keine Familien mehr, die sie begleiten, daher möchte ich sie gerne unterstützen. Es ist doch schön, dass sie auch nach ihrem letzten Atemzug mit dem Verein verbunden sein wollen, der ihr Leben geprägt hat.“

In Gesprächen mit der Stadt Klagenfurt möchte Slocker daher eine Genehmigung für Urnenbeisetzungen erreichen. Der Initiator: „Man sieht: Es wird auf einen geschaut, auch wenn man aufgrund des Alters nicht mehr für den Verein tätig sein kann. Da ist einfach unser Herzblut drinnen.“

Eine Serie von Christian Rosenzopf

Haben auch Sie spannende Anekdoten oder „Fundstücke“ aus 100 Jahren Austria für unsere Autoren? Dann helfen Sie doch dabei, Geschichte zu dokumentieren und für kommende Generationen festzuhalten. Schreiben Sie bitte an: christian.rosenzopf@skaustriaklagenfurt.at

Alle bisherigen Teile der Serie findet man hier: 100 Jahre, 100 Geschichten

Zurück zur Übersicht
Unsere Partner & Sponsoren