Serie: Hohenberger als Elfmeter-Held

Er war ein Austrianer, wie er im Buche steht: Der im Sommer verstorbene Alfred „Freddy“ Hohenberger prägte als Spieler, Trainer und Sportchef die Geschichte des Vereins. Besonders stolz erzählte er uns bei einem Treffen von einem Elfmeter im September 1966.

1956 war Freddy Hohenberger vom ASK zur Austria Klagenfurt gewechselt. Bereits das erste Spiel für die Violetten verlief turbulent: „Es war damals mein Ablösespiel am ASK-Platz gegenüber der Rennerschule. Das Match endete 3:0 für die Austria und ich habe alle drei Tore gegen meinen Ex-Klub geschossen. Danach wollten die Leute geradezu auf mich losstürmen und ich musste in die Kabine flüchten“, erinnerte sich Freddy Hohenberger in einem der vielen Gespräche, die vor dem 100-Jahr-Jubiläum geführt wurden.

Mehr als zehn Jahre geigte er im Mittelfeld der Austria, wurde später auch Kapitän. Besonders herausragend: Der erstmalige Aufstieg in die Staatsliga 1962 und das Erreichen des fünften Platzes in der höchsten Liga in der Saison 1965/66.

Die Austria war zu dieser Zeit der Publikumsmagnet im Fußballland Kärnten. Aus dem ganzen Land strömten Fans nach Waidmannsdorf. 9000 Fans waren auch am 25. September 1966 dabei, als die Violetten aus Klagenfurt auf ihren Namensvetter aus Wien trafen: Austria Klagenfurt gegen Austria Wien. Das war immer heiße Duelle. Der Kleine gegen den Großen.

"Die Wiener waren schon blass"
"Die Wiener waren oft schon blass, wenn sie über die Pack angereist sind. Unsere Verteidiger waren alle groß und kräftig - Vafpot, Sackmann, Bahr, Hohenberger - wir haben beinhart gespielt." Und, wie so oft, konnten die Klagenfurter auch an diesem Tag der Übermannschaft aus Wien das Haxl stellen. Die "kleine" Austria gewann mit 1:0. Das Goldtor erzielte: Freddy Hohenberger.


„Das Stadion hat gekocht“

Bis zuletzt, bis ins Alter von 89 Jahren, hat sich die Austria-Legende mit Stolz an dieses Ereignis erinnert, als wäre es gestern gewesen. Es war ein Elfmeter in der 55. Minute: „Unser Trainer Gerdi Springer hat gesagt, ich solle den Elfer schießen, nachdem unsere Mannschaft in den Spielen zuvor zweimal einen Elfmeter vergeben hatte. Also bin ich schnurstracks zum Punkt. Im Tor stand der türkische Nationaltorhüter Özcan Arkoç. Und dann habe ich den Elfer eiskalt verwandelt. Das Stadion hat gekocht. Und was mich am meisten glücklich gemacht hat, war, dass ich die Leute damit glücklich machen konnte."
Ein Jahr später - 1967 - wechselte Hohenberger auf die Betreuerbank. Gemeinsam mit Walter Rath konnte er die Austria ein weiteres Mal auf den fünften Platz der Bundesliga führen. Ein großer Erfolg - gleich im ersten Trainerjahr.

Eine Serie von Christian Rosenzopf und Fabian Schumi

Haben auch Sie spannende Anekdoten oder „Fundstücke“ aus 100 Jahren Austria für unsere Autoren? Dann helfen Sie doch dabei, Geschichte zu dokumentieren und für kommende Generationen festzuhalten. Schreiben Sie bitte an: christian.rosenzopf@skaustriaklagenfurt.at

HIER finden Sie alle bisherigen Teile der Serie.

Zurück zur Übersicht
Unsere Partner & Sponsoren