Wernitznig genießt die Schlüsselrolle
„Klar, ich bin überglücklich, dass ich jetzt so viel Spielzeit bekomme. Ich habe mich aber auch nicht hängen lassen, als es zu Beginn anders war. Da ging es dann darum, mich im Training anzubieten und auf meine Chance zu warten. Sicherlich war nicht alles perfekt, aber ich habe auf jeden Fall immer alles für die Mannschaft gegeben und gefightet, was für unser Spiel auch sehr wichtig ist. Wenn mir der Trainer das Vertrauen schenkt, will ich das zurückzahlen“, sagt Wernitznig.
In der ersten Hälfte der Herbstsaison schien es so, als würde der 33-Jährige es schwerhaben. Viermal blieb er ohne Einsatz, sechsmal kam „Wuschi“ von der Ersatzbank aufs Feld. Doch dann meldeten sich mit Christopher Cvetko und Andy Irving gleich zwei Mittelfeldspieler ab. Wernitznig kam ins Team, stand zuletzt fünfmal hintereinander in der Startelf und spulte dabei jeweils in der Zentrale das komplette Programm ab.
„Natürlich ist es schwierig, wenn so viele Spieler verletzungsbedingt abgehen. Aber der Haufen, der noch da ist, wird in den beiden Spielen vor der Winterpause alles raushauen, was an Körnern übrig ist. Die Situation stelt sich ja schon seit einer ganzen Weile so dar und wir haben nie einen großes Thema daraus gemacht oder herumgejammert. Unser Kader ist stark genug, um das aufzufangen“, betont Wernitznig.
Zwei Runden vor der Winterpause kommt es in Waidmannsdorf zu einem Verfolger-Duell der beiden Überraschungs-Teams. Denn die Experten hatten nach 15 Spieltagen sicher nicht mit den Violetten auf dem fünften und den Steirern auf dem vierten Tabellenplatz gerechnet – vor dem WAC, vor dem SK Rapid, vor Austria Wien, die allesamt höher gehandelt wurden.
„Hartberg hat einen Lauf. Sie glauben an ihre Qualitäten und ziehen ihr Ding zu 100 Prozent durch, ganz egal, gegen wen sie spielen. Wenn sie in einen Flow kommen, dann wird es für uns sehr gefährlich, weil sie eine Reihe von kreativen Burschen dabei haben. Es wird wichtig sein, sie nicht in ihren Rhythmus kommen zu lassen. Wir müssen den Druck hochhalten, aggressiv sein und wenig Räume geben“, blickt Wernitznig voraus.
Am Rasen wollen Klagenfurter Profis den nächsten Dreier einfahren, doch auch ihre Frauen und Freundinnen sind im Rahmen der Partie gegen Hartberg im Einsatz – und zwar für den guten Zweck: An einem Stand beim Eingang Westtribüne auf der Verteilerebene bieten sie Punsch (auch alkoholfrei) und Kekse gegen eine freiwillige Spende an.
Das gesammelte Geld kommt Jonas (6) und seiner Familie zugute. Der kleine Austria-Fan bekam im Alter von sechs Monaten epileptische Anfälle, die dazu führten, dass sein Gehirn geschädigt wurde. Er konnte erlernte motorische Fähigkeiten nicht mehr durchführen, die Kopfkontrolle entwickelte sich zurück und er verlor immer mehr das Interesse an seiner Umwelt. Durch den geringen Muskeltonus gab es Folgeschäden an der Hüfte und der Wirbelsäule. Jonas musste mehrfach operiert werden, er kann bis heute nicht gehen und nur wenige Worte sprechen.