4:3! Violetter Dreier gegen Salzburg

Der violette Wahnsinn hat wieder zugeschlagen! Die Austria Klagenfurt feierte am Mittwoch einen sensationellen Erfolg über Red Bull Salzburg, besiegte den Serienmeister nach 0:2-Rückstand zur Pause mit 4:3 und holte „Big Points“ im Kampf um einen internationalen Startplatz. Die Treffer für das Team von Peter Pacult vor 3144 Zuschauern im Wörthersee-Stadion erzielten Solomon Bonnah und Andy Irving mit einem Hattrick.

Für das zweite Duell mit den „Roten Bullen“ innerhalb von drei Tagen veränderte der Trainer seine Startelf auf zwei Positionen: Kosmas Gkezos (Handverletzung) schaute sich das Match von der Tribüne an, Florian Jaritz musste sich zunächst mit der Reservisten-Rolle begnügen. Christopher Cvetko nach Gelbsperre und Jonas Arweiler rückten in die Mannschaft.

Vor Tormann Phillip Menzel bildeten Solomon Bonnah, Kapitän Thorsten Mahrer, Nicolas Wimmer und Till Schumacher die Abwehrreihe. Im Mittelfeld erhielten Max Besuschkow und Cvetko auf den Seiten sowie Rico Benatelli und Andy Irving im Zentrum den Vorzug. Im Angriff begannen Sinan Karweina und Arweiler.

Nachdem seine Truppe in den beiden zurückliegenden Partien beim SK Rapid (1:1) und in Salzburg (2:4) bereits nach fünf Minuten in Rückstand geraten war, hatte Pacult vom Start weg „hohe Konzentration“ eingefordert. Doch die Gäste verfolgten andere Pläne, kamen nach 140 Sekunden zur ersten Möglichkeit: Oscar Gloukh scheiterte aber mit einem Flachschuss aus 16 Metern an Menzel.

Auf der anderen Seite zeigten wenig später die Waidmannsdorfer erstmals in der Offensive auf: Nach einer schönen Kombination über Schumacher und Cvetko zog Irving (5.) ab, Oumar Solet stellte sich in den Weg. In der zehnten Minute machten die Gäste ernst: Karim Konate, der beste Schütze der Liga, schloss eine Einzelleistung präzise zur Führung für den Spitzenreiter ab.

Es wirkte wie eine Kopie des Duells am Sonntag: Die Violetten spielten munter mit, hatten sogar ein Übergewicht, kamen auch zu Gelegenheiten durch Schumacher (14.) und Karweina (16.), gewährten aber in der Defensive zu große Räume – und das wurde bestraft: Ein weiterer Blitz-Angriff über das Traum-Duo Gloukh als Passgeber und Konate als Schütze führte zum zweiten Gegentreffer (19.).

Die Hausherren zeigten einmal mehr ihre Moral, bemühten sich darum, den Anschluss herzustellen. Doch es fehlte an der nötigen Entschlossenheit und Durchschlagskraft. Erst scheiterte Besuschkow (34.) mit einem Kopfball an Alexander Schlager, dann verfehlte Arweiler (36.) die Kugel haarscharf nach Bonnah-Flanke. Red Bull setzte auf Konter, Roko Simic (38.) traf frei vor Menzel die Außenstange.

Mit Schwung gingen die Hausherren in den zweiten Durchgang: Eine Minute war erst absolviert, da verfehlte Irving den Kasten mit einem Schuss nach Schumacher-Pass nur knapp. In der 52. Minute wurde der Mut endlich belohnt: Besuschkow bediente Arweiler, der fand Bonnah mit einem Stanglpass in der Mitte - nur noch 1:2!

Was dann passierte, konnten die Anhänger im Wörthersee-Stadion wohl kaum glauben: Klagenfurt schnürte den Titelfavoriten rund um den Strafraum ein, zog ein Powerplay auf. Mit Erfolg: Eine Hereingabe von Besuschkow wurde zu kurz geklärt und der Ball landete bei Irving, der aus 14 Metern zum verdienten Ausgleich traf. Und die Austria wollte mehr, war das bessere Team, doch Red Bull hatte zunächst die größeren Chancen: Menzel verhinderte den Einschlag gegen Sekou Koita (68.) und Konate (71.).   

Dann schlug der violette Wahnsinn vollends zu. Nach Foul an Karweina führte Irving einen Freistoß schnell kurz aus, Cvetko brachte die Kugel in den Strafraum, erneut konnten die Salzburger nicht entscheidend klären und Irving (74.) nagelte aus 25 Metern drauf. Schlager war geschlagen - 3:2 nach 0:2. Es kam noch besser: Nach Foul an Besuschkow zeigte Schiedsrichter Stefan Ebner zurecht auf den Punkt, Irving (84.) trat an, verwandelte sicher und schnürte den Hattrick.

In der Schlussphase wurde es wild, denn nun erhöhte der Favorit natürlich wieder die Schlagzahl, setzte voll auf Offensive. Die Austria wehrte sich mit schwindenden Kräften, stemmte sich gegen die Salzburger Angriffswellen. Doch Red Bull kam zum Anschluss: Strahinja Pavlovic (90.) köpfte ein und der Treffer zählte, nachdem Video Assistant Referee Alexander Harkam seinen Kollegen Ebner davon überzeugte, dass kein Foul an Wimmer vorlag. So wurde gezittert - und nach siebenminütiger Nachspielzeit endlich gejubelt.

Am Sonntag (14.30 Uhr) steht die nächste Herausforderung am Programm, dann geht’s für das Pacult-Team in der siebten Runde der Meistergruppe zum TSV Hartberg, der zuvor drei Punkte aus den beiden Duellen mit dem LASK einfuhr. Für die Waidmannsdorfer ist das Match in der Oststeiermark schon ein „Finale“ im Kampf um Platz fünf, der zur Teilnehme am Europacup-Playoff berechtigt.Mit einem Dreier würde man dem Rivalen etwas enteilen.

Eine positive Nachricht aus dem Nachwuchsbereich erreichte die SKA-Verantwortlichen vor dem Anpfiff der Partie gegen Salzburg: Mittelfeld-Talent Christopher Wölbl (15) wurde von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und Teamchef Hermann Stadler in das Aufgebot des U16-Nationalteams für das UEFA Development Turnier in Setúbal mit Spielen gegen Gastgeber Portugal (9.5.), Irland (11.5.) und die Schweiz (14.5.) berufen. Schon am 5. Mai reist Wölbl zum Lehrgang in der Sportschule Lindabrunn.
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