Austria verpasst neuerliche Sensation

Was für ein emotionsgeladenes Finale: Beinähe hätte die Austria Klagenfurt zum zweiten Mal in dieser Saison gegen Meister Salzburg gewonnen. Durch einen traumhaften Kopfball von Turgay Gemicibasi lagen die Waidmannsdorfer bis zur Nachspielzeit voran, hatten sogar Chancen auf das 2:0. Doch dann der bittere Ausgleich.

Bis zur letzten Runde ist Salzburg daheim ohne Niederlage dagestanden. Alles war angerichtet für die Tellerübergabe plus Meisterparty. Doch die Austria aus Waidmannsdorf hätte sich fast als Spielverderber erwiesen.

„Die Null halten“, so lautete der ambitionierte Auftrag von Peter Pacult an Lennart Moser, der neben Patrick Greil und Timossi Andersson sein Abschiedsspiel gab. Tatsächlich sollte es kein langweiliger Nachmittag für Lennart werden - doch der Schlussmann der Austria lieferte eine mustergültige Vorstellung ab.

Die Hausherren hatten erwartungsgemäß mehr Spielanteile, während die Austria geschickt auf ihre Kontersituationen lauerte. In der 13. Minute die erste Chance durch Luka Sucic, der zentral zum Schuss kam, doch Lennart Moser konnte problemlos klären. Richtig strecken musste sich der Austria-Keeper in der 28. Minute bei einem strammen Schuss von Oumar Solet in Richtung linkes Kreuzeck - wieder war Moser der Sieger.

In der 39. Minute versuchte auch Zlatko Junuzovic bei einer guten Freistoßgelegenheit sein Glück - der Ball ging knapp drüber, Lennart Moser wäre aber dran gewesen. Kurz vor der Pause sorgte nochmals Junuzovic für Torgefahr, wieder verfehlte er das Gehäuse.

Nach dem Seitenwechsel konnte sich die Mannschaft von Peter Pacult noch besser auf den Meister einstellen - und es gab einen traumhaften Start in die zweite Halbzeit, denn die Austria ging in der 48. Minute in Führung! Es war ein hoch gespielter Freistoß in den Strafraum, der von Markus Pink per Kopf verlängert wurde und dann gelang Turgay Gemicibasi aus dem Hinterhalt ein sensationeller Kopfball: Der Ball senkte sich über Nico Mantl ins lange Eck. Der Salzburg-Keeper hatte dabei keine Abwehrchance, blieb wie versteinert stehen.

Der Jubel der Austria-Spieler war noch kaum verstummt, da hätte Turgay Gemicibasi fast das 2:0 draufgelegt - er zeigte einen ähnlich prachtvollen Freistoß, wie schon gegen Sturm Graz, doch Nico Mantl konnte gerade noch zur Ecke klären. Es war die stärkste Phase der Austria - plötzlich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Auf der anderen Seite versuchte Benjamin Sesko mehrmals für Salzburg den Ausgleich zu erzielen - doch zweimal war Lennart Moser zur Stelle, einmal klärte Florian Jaritz auf der Linie.

Im Gegenzug hatte die Austria zweimal im Konter die Gelegenheit, den Salzburgern die Meisterfeier endgültig zu vermiesen. Erst wurde Pink ideal von Gemicibasi freigespielt, doch der Austria-Angreifer verfehlte bei seinem Schuss das lange Eck. Kurze Zeit später traf Alex Timossi Andersson nach Jaritz-Pass das Außennetz.

In der 81. Minute klopfte Salzburg nochmals an, Sucic verfehlte bei seinem Flachschuss nur knapp das Ziel. Den Salzburgern lief bereits die Zeit davon. Es roch immer mehr nach Sensation in der Bullen-Arena, doch dann die Nachspielzeit: Der eingewechselte Sekou Koita konnte einen der letzten Salzburg-Angriffe per Nachschuss zum Ausgleich verwerten.

Somit leuchtete am Ende das 1:1 von der Anzeigetafel. Dieses Ergebnis hätte die Austria vor dem Spiel gerne genommen, doch wie sagte es Patrick Greil nach dem Schlusspfiff: „Es tut extrem weh, dass wir dieses Tor bekommen haben, weil wir eine super Partie gespielt haben. Wir hätten auch Chancen aufs 2:0 gehabt. Aber die Enttäuschung wird bald verfliegen. Wir können auf eine tolle Saison zurückblicken. Wir haben uns auch im oberen Playoff sehr gut verkauft - wie wir heute wieder gesehen haben - auch wenn wir die Partien oft knapp nicht für uns entscheiden konnten. Am Ende können wir sehr, sehr stolz sein.“

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