Austria zahlt Lehrgeld zum Playoff-Start

Bei der ersten Vorstellung im „Konzert der Großen“ hat die Austria Klagenfurt den falschen Ton getroffen. Die Mannschaft war im Duell mit Rekordmeister Rapid Wien (1:3) zwar bemüht, zahlte am Ende aber Lehrgeld und musste sich die Niederlage im Wörthersee-Stadion selbst ankreiden – es wurden zu viele Fehler gemacht, was Trainer Peter Pacult in seiner Analyse hinterher klar und deutlich ansprach.

„Im oberen Playoff treffen wir auf Gegner, die international dabei sind, die seit Jahren immer da oben mitmischen und uns einiges an Erfahrung, aber eben auch an Qualität voraushaben. Wenn wir uns in der Defensive so verhalten, wie es bei allen drei Gegentoren zu sehen war, dann geht das natürlich schief“, ärgerte sich Pacult über die Schnitzer im Abwehrverbund.

Die Wiener Treffer hatten ein gemeinsames Muster: Weder die Passgeber noch die Schützen Marco Grüll, Bernhard Zimmermann und Yusuf Demir wurden attackiert oder zumindest unter Druck gesetzt. Sie kamen jeweils aus kurzer Distanz frei zum Abschluss, so war Austria-Tormann Phillip Menzel absolut machtlos.

„Da haben wir kräftig mitgeholfen und das müssen wir in den kommenden Spielen abstellen, sonst werden wir nicht die Rolle in der Meisterrunde einnehmen können, die wir uns wünschen. Dafür ist die Luft im oberen Playoff zu dünn“, stellte Pacult fest, der durchaus auch positive Ansätze wahrgenommen hatte: „Wir haben es zunächst gut gelöst, konnten uns auch Chancen erspielen. Aber die Fehler haben uns ins Hintertreffen gebracht.“

Keeper Menzel, der nach der frühen Gelb-Roten Karte gegen Turgay Gemicibasi (53. Minute) mit starken Paraden eine höhere Niederlage verhinderte, schloss sich der Einschätzung seines Chefs an: „Alle Rapid-Tore wären leicht zu vermeiden gewesen, da stellen wir uns einfach nicht schlau an. Im Gegenteil, wir stellen uns doof an. Auf diesem Niveau werden Fehler bestraft, wenn man so nachlässig ist. Wichtig ist, dass wir daraus lernen und es wieder besser machen.“

Schon am kommenden Sonntag (14.30 Uhr, Sky live) wird das dringend nötig sein, denn dann sind die Violetten in Graz gefordert. Pacult weiß, was sein Team erwartet und schätzt die Steirer auch im Vergleich mit Rapid noch stärker ein: „Sturm kommt zu Hause mit einer ganz anderen Wucht, hat spielerisch Riesenqualität. Aber wenn wir uns clever anstellen, werden wir die Möglichkeiten bekommen, dort etwas zu holen.“

Die Trainingswoche wird Pacult nutzen, um seine Burschen aufzubauen und auf die kommende Aufgabe einzustellen. Gut möglich, dass es in der einen oder anderen Einheit härter zur Sache gehen wird, wie der 62-Jährige durchblicken ließ: „Es fehlt uns noch die nötige Robustheit, im Zweikampfverhalten müssen wir am meisten lernen, da haben einige Spieler noch Defizite.“
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