Eisner über VAR: Menschliches Versagen

Die Enttäuschung nach der bitteren Niederlage gegen den Wolfsberger AC (2:3) war riesig, der Ärger über eine krasse Fehlentscheidung des Video Assistant Referee (VAR) vor dem zweiten Gegentreffer groß. Doch die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt waren auch stolz auf die Vorstellung der stark ersatzgeschwächten Mannschaft in einem spannenden und mit offenem Visier geführten Kärntner Derby. Zumal die Violetten vier Runden vor dem Ende der Saison im Rennen um die Europapokal-Plätze weiterhin mitmischen.

Schon Mittwoch (18.30 Uhr, Sky live) geht die wilde Fahrt durch die Meisterrunde der ADMIRAL Bundesliga weiter, dann treten die Waidmannsdorfer bei Rapid Wien an. In der Tabelle geht es noch immer eng zu. Die Grün-Weißen liegen vier Punkte vor dem Team von Peter Pacult auf Rang drei, der Vierte Austria Wien und der Fünfte WAC sind lediglich zwei Zähler voraus. Da kann sich noch einiges verändern.    

Pacult zeigte sich trotz der Pleite im Match gegen die „Wölfe“ mit der Leistung seiner Burschen zufrieden. „Wenn man bedenkt, dass wir fünf Stammkräfte ersetzen und auf einigen Positionen improvisieren mussten, haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Am Ende hat leider die nötige Präzision gefehlt – und der VAR hat dem Gegner ein Tor geschenkt. Das tut wahnsinnig weh, da fühlen wir uns auch um den Lohn für die harte Arbeit betrogen“, so Pacult.

Dass den Schiedsrichtern trotz der technischen Hilfsmittel und der Möglichkeit, sich die strittigen Szenen mit verschiedenen Kamera-Einstellungen in aller Ruhe anzuschauen, Patzer unterlaufen, ist nichts Neues. Wie vor dem 1:2 für Wolfsberg, das Eliel Peretz aus recht klarer Abseitsposition erzielt hatte. Ehrliche Worte, wie sie Rene Eisner nach dem Abpfiff wählte, sind dagegen selten und verdienen Anerkennung.

„Wir haben das Tor zunächst nicht gegeben, dann hat der VAR eingegriffen, weil der Ball knapp hinter der Linie war. Dann ist die Rückfrage von uns gekommen, ob nicht eine Abseitsposition vorgelegen hat, weil die Klagenfurter Spieler reklamiert haben. Sie haben in der Zentrale das Tor noch mal gecheckt und haben den Kopfball in der Mitte leider übersehen. Es war kein reguläres Tor und menschliches Versagen in unserer Zentrale“, sagte Hauptschiedsrichter Eisner und übte harte Kritik an seinen VAR-Kollegen Alexander Harkam.

Austria-Coach Pacult, der sich nach dem Abpfiff bei Eisner beschwert hatte, zeigte sich nach der Aussage versöhnlich, haderte aber zum wiederholten Male mit dem Video-Unparteiischen. „Es spricht für Herrn Eisner, dass er den Fehler eingesteht und nicht drumherum redet. Leider wurde er von seinen Kollegen in Wien im Stich gelassen. Ich frage mich, was die da vor dem Bildschirm machen. Dann sollte man den VAR besser wieder abschaffen“, so der 62-Jährige.

Am Montag forderte er seine Spieler aber schon dazu auf, den Fokus auf die nächste Partie zu richten – denn die Vorbereitung auf das Match beim SK Rapid ist kurz. Für das Duell mit dem Rekordmeister wird sich die zuletzt so angespannte Personalsituation verbessern. Christopher Cvetko, Turgay Gemicibasi und Alex Timossi Andersson kehren nach Sperren in den Kader von Trainer Peter Pacult zurück.

Thorsten Mahrer und Nicolas Wimmer sollen zu Beginn der Woche ebenfalls wieder einsteigen, der Aufritt in Hütteldorf kommt allerdings zu früh. Die beiden Verteidiger hoffen jedoch auf ein Comeback im nächsten Heimspiel am 8. Mai (14.30 Uhr). Anlässlich des Muttertags haben sich die Violetten für dieses Match eine besondere Aktion ausgedacht: Alle Frauen erhalten freien Eintritt, können sich ein Ticket montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr in der Austria-Geschäftsstelle oder an der Tageskassa abholen.
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