„Es wird mit zweierlei Maß gemessen“

In dieser Saison in der ADMIRAL Bundesliga ist es bei der Austria Klagenfurt an der Tagesordnung, dass Woche für Woche wichtige Stützen ersetzt werden müssen. Diesmal erwischte es sogar den Trainer. Wegen einer starken Erkältung verfolgte Peter Pacult das Match der 21. Runde gegen die SV Ried (1:1) zu Hause vor dem TV – seine Nerven schonte das nicht.

„Es ist eine ungewohnte Situation und natürlich fühlt es sich schlecht an, nicht bei den Jungs sein und nicht einwirken zu können. Aber es ging nicht anders. Wir haben uns sehr schwer getan, ins Spiel zu finden, das Führungstor wirkte befreiend. Der Gegentreffer wäre sicherlich vermeidbar gewesen, da waren wir nicht giftig genug. Am Ende war die Punkteteilung verdient“, lautete die Fern-Analyse des 62-jährigen Fußball-Lehrers.

Seine ohnehin schon erhöhte Temperatur dürfte noch einmal gestiegen sein, nachdem mit Darijo Pecirep zum achten Mal in der laufenden Serie ein Violetter die Rote Karte gesehen hatte, das Team fast eine halbe Stunde in Unterzahl auskommen musste. Besonders auffällig: In sechs Fällen hatte sich der Schiedsrichter am Feld für eine Verwarnung entschieden, wurde aber vom Video Assistant Referee (VAR) überstimmt.

„Für mich ist das nicht nachzuvollziehen und wirklich nicht leicht zu ertragen. Darijo geht ebenso wie Markus Lackner mit hohem Bein zum Ball, kommt etwas zu spät. Das ist gefährliches Spiel, ein Freistoß – und fertig. Hier als VAR eine klare Fehlentscheidung wahrzunehmen und einzugreifen, ist absolut unverständlich. Solche Zweikämpfe gibt es immer wieder, die habe ich Sonntag auch in anderen Spielen gesehen. Da wird leider mit zweierlei Maß gemessen und das ist nicht gerecht“, stellte Pacult fest.

Mit einem Mann weniger verteidigte die Austria zwar das Remis, die Chance auf den Dreier, der den vorzeitigen Einzug in die Meisterrunde bedeutet hätte, wurde ihr aber genommen. Zudem verschärft die Pecirep-Sperre die Stürmer-Not vor dem letzten Match des Grunddurchgangs am Sonntag bei Rapid Wien. Ein Einsatz von Markus Pink (Mandel-OP) ist unwahrscheinlich, Benjamin Hadzic ist nach mehrmonatiger Verletzungspause erst kurz im Teamtraining, Patrick Hasenhüttl weiterhin im Aufbau.

Am Montagmorgen fand eine regenerative Einheit statt, am Dienstag haben die Stammkräfte frei, Mittwoch beginnt die heiße Phase der Vorbereitung auf das „Finale“ in Hütteldorf. Dann will auch der Chefcoach wieder auf den Platz zurückkehren. „Wir werden sehr konzentriert und fokussiert arbeiten, alles tun, um den letzten Schritt zu gehen“, betonte Pacult.
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