Pacult verlangt mehr Aggressivität

Es war ein spektakuläres Match, es ging rauf und runter, es war ein Wechselbad der Gefühle - und nach dem Abpfiff der Partie gegen Austria Wien (3:3) wusste bei den Violetten niemand so recht, ob sie sich nun freuen oder ärgern solle. Zweimal hatte die Austria Klagenfurt in Führung und plötzlich in Rückstand gelegen, ehe kurz vor Schluss immerhin der Ausgleich gelang. Hatten sie nun einen Punkt gewonnen oder doch eher zwei Zähler liegen gelassen?

Nach der Achterbahn-Fahrt in der 28 BLACK-Arena tat sich auch Peter Pacult schwer, das Resultat einzuordnen. Zum einen lobte der Trainer einmal mehr die „tolle Moral“ seiner Mannschaft, die „niemals aufsteckt“ und sich „völlig verdient“ das Remis erkämpfte. Auf der anderen Seite stellte der 62-Jährige fest: „Wenn du zweimal vorne bist, dann sollte das nicht aus der Hand gegeben werden.“ 

In beiden Halbzeiten hatte sein Team einen Blitz-Start hingelegt. Es dauerte 130 Sekunden, da brachte Markus Pink die Hausherren in Führung. In letzter Sekunde sorgte Matthias Braunöder für den Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel ließen die Waidmannsdorfer es nach 46 Sekunden klingeln, waren wieder in Front. Allerdings nur acht Minuten, dann konnte Reinhold Ranftl erneut egalisieren. Can Keles (77.) schoss die „Veilchen“ auf die Siegerstraße, von der sie aber wieder abkamen, weil Andy Irving (88.) einen Elfmeter nach Foul an Thorsten Mahrer sicher verwandelte.

„Sicherlich haben wir wieder eine gute Leistung gezeigt. Man darf nicht vergessen, dass Austria Wien in der Vorsaison auf Platz drei gelandet und im Europapokal dabei ist. Sie haben ganz andere Ambitionen als wir, das war nicht erkennbar. Aber wenn ich mir die Gegentore anschaue, ärgert mich das sehr. Wir haben es ihnen viel zu einfach gemacht und uns naiv angestellt. Daraus müssen mir lernen und einfach viel giftiger sein“, stellte Pacult fest. 

Der Klagenfurter Chefcoach fordert von seinen Burschen mehr Aggressivität am Platz, sie seien in gewissen Situationen zu brav, zu zaghaft in den Zweikämpfen. Als Beispiel dafür nannte er die Entstehung des dritten Wiener Treffers. Pacult: „Das sollte sich jeder unserer Spieler mal ganz genau anschauen. Es wäre leicht zu verhindern gewesen, aber wir kommen in jedem Duell einen Schritt zu spät, da fehlt es an Dynamik und der nötigen Härte, um dagegen zu halten. So werfen wir leichtfertig weg, was zuvor hart erarbeitet wurde.“

Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt den Violetten nicht, schon am Mittwoch (19 Uhr) steht die nichts Aufgabe am Plan: In der zweiten Runde des ÖFB-Cups tritt der Bundesliga-Neunte bei Schwarz-Weiß Bregenz, dem Spitzenreiter der Eliteliga Vorarlberg, an. Das Ziel ist klar: Der Einzug ins Achtelfinale soll her. Sonntag (17 Uhr) geht’s in der Meisterschaft mit dem Kärntner Derby beim Wolfsberger AC weiter.
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