Violette ohne Chance gegen Salzburg
Im Vergleich zur Vorstellung eine Woche zuvor bei Austria Wien (1:1) musste der Trainer seine Startformation auf einer Position verändern: Nicolas Wimmer hatte sich in Favoriten eine leichte Knieverletzung zugezogen, den Part im Abwehrzentrum übernahm Ivan Saravanja.
Vor Tormann Phillip Menzel bildeten Michael Blauensteiner, Kapitän Kosmas Gkezos, Saravanja und Till Schumacher die Abwehrkette. Im Mittelfeld erhielten Patrick Greil, Christopher Cvetko und Gemicibasi das Vertrauen, im Angriff durften Tim Maciejewski, Markus Pink und Florian Jaritz von Beginn an auflaufen.
Kompakt stehen, wenig Räume zulassen, in Ballbesitz schnell kontern – diese Vorgaben machte Pacult seinem Team, das von Beginn an in der Defensive gefordert war. Ein Kopfball von Junior Adamu (5.) landete in Menzels Armen, ein Schuss von Nicolas Capaldo (8.) flog über den Kasten. Doch dann befreiten sich die Violetten, kamen ihrerseits zu Chancen. Nach einer Gemicibasi-Ecke wurde Cvetko (9.) geblockt, dann drang Jaritz (13.) in den Strafraum ein, fand aber in der Mitte keinen Abnehmer.
Der Favorit hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, doch die Hausherren verteidigten konzentriert, ließen kaum etwas zu. Noah Okafor (27.) hatte Pech, dass die Kugel von Blauensteiner abgelenkt nur an der Stange landete. 180 Sekunden später nahm die Partie eine entscheidende Wendung: Gemicibasi kam mit einer Grätsche noch vor der Mittellinie zu spät, erwischte Capaldo am Fuß – und Schiedsrichter Harald Lechner zeigte ihm die Rote Karte. Es war der zehnte Ausschluss für die Austria, der dritte für den Mittelfeld-Antreiber.
In Überzahl erhöhten die „Roten Bullen“ das Tempo, Adamu (33.) köpfte Menzel zunächst aus kurzer Distanz an, dann umkurvte der Salzburger Angreifer den Klagenfurter Tormann, schob den Ball aber am leeren Kasten vorbei (37.). Zuvor war Jaritz (36.) nach Cvetko-Pass frei vor Philipp Köhn aufgetaucht, zögerte aber zu lang, Oumar Solet konnte klären. In der 42. Minuten klingelte es dann: Nicolas Seiwald bediente Sucic, der aus zwölf Metern einschob – 0:1!
In Unterzahl und in Rückstand stand der zweite Durchgang aus Sicht der Waidmannsdorfer unter dem Motto, Schadensbegrenzung zu betreiben. Es dauerte jedoch nur zehn Minuten, da legte der Spitzenreiter nach: Adamu traf die Stange, doch Sucic (55.) staubte locker ab und schnürte einen Doppelpack. Damit war der Deckel drauf auf dieser Partie.
Pacult reagierte, ersetzte Blauensteiner (57.) durch Darijo Pecirep, der den rechten Flückel beackern sollte. Maciejewski rückte eine Position nach hinten in die Viererkette. Später kam Rajko Rep (70.) für Jaritz, um noch den einen oder anderen offensiven Akzent zu setzen.
Wer von einer sensationellen Aufholjagd des Aufsteigers geträumt hatte, musste alle Hoffnungen spätestens nach 68 Minuten begraben. Denn da gelang Maximilian Wöber der dritte Treffer, dem Maurits Kjaergaard (70.) mit dem Kopf schnell das vierte RB-Tor folgen ließ. Die Salzburger waren noch nicht satt, nach Handspiel von Saravanja erhöhte Karim Adeyemi (79.) vom Elfmeter-Punkt, Benjamin Sesko (81.) brachte die Kugel ebenfalls im Netz unter – 0:6!