„Wir befinden uns in einem Flow“

Es kommt eher selten vor, dass es Peter Pacult die Sprache verschlägt. Doch als der Trainer der Austria Klagenfurt nach dem Erfolg über die WSG Tirol (1:0) mit der Aussage seines früheren Mitspielers Alfred Tatar konfrontiert wurde, dass die Violetten aus seiner Sicht sogar im Titelrennen der ADMIRAL Bundesliga mitmischen werden, traute er seinen Ohren nicht.

„Um was für einen Titel? In welcher Sportart? Klubs wie Red Bull Salzburg oder Sturm Graz sind meilenweit von uns entfernt. Wir haben nach zwölf Runden schon 21 Punkte am Konto, das ist sehr erfreulich, wenn man sich unsere Möglichkeiten anschaut. Es wäre unverschämt, noch mehr zu fordern oder zu erwarten“, stellte Pacult fest.

Wie schon eine Woche zuvor beim SK Rapid (3:2) reichte das Personal der Waidmannsdorfer nicht einmal aus, um das „letzte Aufgebot“ zu stellen. Zwei Tormänner und 14 Feldspieler standen zur Verfügung, zwei Plätze im Matchkader blieben daher unbesetzt. Mit Kosmas Gkezos, Christopher Cvetko, Iba May, Andy Irving, Sebastian Soto und Nicolas Binder mussten sechs Profis von der Tribüne aus die Daumen drücken.

„Das ist schon eine außergewöhnliche Situation und auch eine besondere Herausforderung. Wir thematisieren das ja kaum, legen den Fokus auf die Burschen, die da sind. Aber das zerrt schon an den Kräften. Da kann ich der Mannschaft nur ein großen Kompliment aussprechen, wie hart sie arbeitet und sich auch belohnt. Wir haben einen tollen Lauf“, so Pacult.

Nach der Gala-Vorstellung im zweiten Durchgang in Wien-Hütteldorf war es im Duell mit dem Vorletzten der Tabelle jedoch ein hartes Stück Arbeit, ehe der Dreier angeschrieben war. Die Gäste aus Wattens hatten unterm Strich mehr Ballbesitz, sie gewannen auch den Großteil der Zweikämpfe, doch den entscheidenden Treffer erzielte Florian Jaritz in der Nachspielzeit der ersten Hälfte – und darauf kommt es bekanntlich an.

„Einen Schönheitspreis gibt es für diesen Auftritt sicher nicht. Spielerisch war das alles andere als berauschend, in vielen Situationen zu schlampig, da hat die Klarheit gefehlt. Aber wir befinden uns gerade in einem Flow, da gewinnt man solche Spiele, macht aus wenig viel. Bei Wattens ist es genau umgekehrt, da fehlt aktuell das Selbstverständnis“, erklärte Pacult.

Im Rahmen der Partie beging der Austria-Coach seinen 64. Geburtstag, was die Fans dazu veranlasste, ihn in der 64. Minute mit Sprechchören zu feiern und nach dem Abpfiff „Happy Birthday“ zu singen. „Da kann ich mich nur bedanken. Für die Unterstützung und auch für das Ständchen“, sagte Pacult, der seiner Mannschaft einen freien Montag verordnete.

Damit beginnt am Dienstag die kurze Vorbereitung auf die nächste Partie der Violetten, die schon am Mittwoch (18 Uhr, ORF 1 Live-Konferenz) am Programm steht: Im Achtelfinale des ÖFB-Cups geht’s zum FK Austria Wien. Drei Tage später tritt das Pacult-Team in der 13. Runde der Bundesliga zum Kärntner Derby beim WAC an.
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