„Wir bilden auf höchstem Niveau aus“

Die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt warten gespannt auf den ÖFB-Beschluss zur neuen Akademie-Struktur. Mit Beginn der Saison 2024/25 wird das System im österreichischen Nachwuchsfußball verändert und unterschiedliche Lizenzen vergeben. Die Violetten werden ihr Konzept völlig unabhängig von der Einteilung durch den Verband durchziehen und Talente auf höchstem Niveau nachhaltig fordern und fördern.

„Wir erfüllen definitiv alle Kriterien, welche für die Akademie-Lizenz vorgegeben sind. Was strukturelle, betriebswirtschaftliche und organisatorische Dinge sowie die Infrastruktur, die Ausbildung des Personals, die Betreuung und auch schulische Kooperationen betrifft, sind wir sehr gut aufgestellt. Was die Gegenwart und Zukunftsfähigkeit angeht, kann kein Weg an der Austria vorbeiführen“, sagt Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel.

Mit dem Aufstieg der Kampfmannschaft in die ADMIRAL Bundesliga im Sommer 2021 wurde den Violetten vom ÖFB die Akademie-Lizenz erteilt. Seither treten die U15, die U16 und die U18 in der höchsten Spielklasse, der Jugendliga an. Derzeit sind 13 Teams am Start, zur kommenden Serie wird das Teilnehmerfeld hier aber auf zwölf reduziert – und die Austria muss offenbar um ihren Platz bangen, da die Akademie in der aktuellen Form erst seit zwei Jahren besteht.

„Sportlich haben wir uns absolut etabliert. Da reicht ein Blick auf die jüngsten Ergebnisse der U16, die bei Sturm Graz gewonnen und bei RB Salzburg und Rapid Wien ein Remis geholt hat. Allerdings beinhaltet der Kriterienkatalog zur zukünftigen Lizenzvergabe auch einen gewichtigen Teil, der weiter rückwärtsgewandt ist, nämlich die letzten zehn Jahre betreffend. So hart wir auch arbeiten, aber an der Uhr können wir nicht drehen. Deshalb ist das aus unserer Sicht nicht fair und zu hinterfragen, denn ich habe in meiner 25-jährigen Tätigkeit noch kein Talent in Österreich und Deutschland erlebt, das sich in den Perspektiv- und Karriereplanungsgesprächen für die Vergangenheit interessiert hat. Allerdings habe ich Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in den Profifußball begleitet, welche auch in Ihrer Ausbildung nicht durchgängig in der obersten Spielklasse gespielt haben. Einige haben es dabei sogar zum A-Nationalteamspieler von Österreich und Deutschland gebracht“, betont Gorenzel.

Wer die „große“ Lizenz erhält, nimmt weiter an den ÖFB-Jugendligen teil. Inhaber der „kleinen“ Lizenz treten mit ihrer U16 und U18 in den Jugend-Regionalligen an. In der Endausbaustufe sind 16 Teilnehmer vorgesehen, die in zwei nach Regionen aufgeteilten Ligen die zweithöchste Leistungsstufe darstellen.

„Was auch herauskommt, es ändert sich nichts daran, dass bei der Austria weiterhin erstklassige Nachwuchsarbeit geliefert wird. Es ist unser Anspruch, für junge Talente die erste Anlaufstation in Kärnten zu sein. Für den Karriereverlauf eines Spielers ist die Spielklasse in der Ausbildung nicht das alleinige Kriterium. Vielmehr zählt ein klar strukturierter Aufbau und letztlich die Durchlässigkeit in die Kampfmannschaft. Wir rücken nicht davon ab, Spieler in allen Bereichen auf höchstem Niveau auszubilden und ihnen den Weg in den Profifußball zu ebnen, wie wir es in diesem Sommer mit Jannik Robatsch, Matthias Dollinger und Bego Kujrakovic ja auch schon umgesetzt haben“, sagt Gorenzel.

Um dies gewährleisten zu können, ist die Geschäftsführung der Austria auch im engen Austausch mit der Politik. Gorenzel sprach kürzlich im Namen des Vereins im Stadtsenat vor. Es gibt die gemeinsame Absicht, die Infrastruktur im Sportpark zu optieren und den nötigen Raum zu schaffen, um die ehrgeizigen Ziele im Austria-Nachwuchs erreichen zu können.

„Wir erleben ein riesiges Interesse, unsere Jugendabteilung ist unglaublich gewachsen und es ist unser klarer Wunsch, jedes Kind im Verein aufnehmen zu können, das darum ansucht. Wir sehen hier auch eine gesellschaftliche Verpflichtung. Aufgrund der nicht ausreichend vorhandenen Plätze ist uns das bisher nicht möglich gewesen, haben seitens der Stadt aber positive Signale erhalten“, berichtet Gorenzel.
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