„Wir werden das nicht dramatisieren“
„Es klingt blöd, wenn man das sagt, aber es war ja so, dass wir gut ins Spiel hineingekommen sind. Meine Mannschaft hatte sich einiges vorgenommen, war mutig und präsent, kassierte in der ersten Hälfte aber vier Gegentreffer bei fünf Schüssen. Wir haben bei jedem Angriff der Grazer mitgeholfen, die das eiskalt bestraft haben“, stellte der Austria-Coach im rückblickend fest.
Die Waidmannsdorfer übernahmen zunächst die Initiative, tauchten auch einige Male im Strafraum des Favoriten auf, kamen jedoch nicht zum Abschluss. Die Steirer präsentierten sich auf der anderen Seite gnadenlos effektiv, nutzten jede Chance aus, um den Ball im Kasten unterzubringen. Nach 23 Minuten war das dreimal der Fall gewesen, kurz vor der Pause war den Deckel endgültig drauf.
„Sturm ist ein absolutes Spitzenteam, diese Klasse haben sie sich in den letzten Jahren erarbeitet, halten den Kader bis auf kleine Veränderungen zusammen. Das sind für uns Lehrspiele, daraus kann man vieles mitnehmen. Wir müssen schauen, dass wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen und in unserer Entwicklung den nächsten Schritt machen“, sagte Pacult.
Dass der erste Akt im „Konzert der Großen“ für die Violetten mit einem derartigen Dämpfer enden würde, hatte der 64-jährige Fußball-Lehrer nicht für möglich gehalten. Nach der Qualifikation für die Meistergruppe und dem damit verbundenen Klassenerhalt zeigten sich seine Spieler kampfeslustig, setzten sich die Teilnahme am internationalen Wettbewerb zum Ziel.
„Die Stimmung im Verlauf der Woche und auch vor dem Match in der Kabine war richtig gut und positiv. Da hätte ich nie erwartet, dass so ein Resultat herausspringt. Aber wenn man auf einen Gegner mit der Qualität von Sturm trifft, dann kann es schon mal passieren, dass man ins offene Messer läuft. Positiv ist, dass sich die Burschen in der zweiten Halbzeit gewehrt und wir kein noch schlimmeres Debakel erlebt haben“, so Pacult.
An der Ausgangslage im Rennen um die Europapokalplätze hat sich für die Austria Klagenfurt (17 Punkte) trotz der Niederlage zum Start kaum etwas verändert. Im Kampf um die Plätze drei bis sechs mussten sich der LASK (18) und der SK Rapid (17) im direkten Duell mit einem Remis begnügen, der TSV Hartberg (17) unterlag bei Spitzenreiter Red Bull Salzburg (1:5). Das Quartett trennt weiterhin nur ein Zähler.