Imhof legt den Fin­ger in die VAR-Wun­de

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Diese Statistik wirft Fragen auf bei den Verantwortlichen der Austria Klagenfurt. In 21 Runden der laufenden Serie in der ADMIRAL Bundesliga mussten die Violetten acht Feldverweise hinnehmen, gleich sechs Mal wurde der jeweilige Schiedsrichter in seiner Entscheidung vom Video Assistant Referee (VAR) beeinflusst. Vor dem „Finale“ des Grunddurchgangs am Sonntag (17 Uhr, Sky live) bei Rapid Wien legt Geschäftsführer Sport Matthias Imhof den Finger in die Wunde.

„Jeder macht Feh­ler, das gehör­te immer schon zum Fuß­ball dazu und das wur­de hin­ge­nom­men, weil es hieß: Im Lau­fe eines Jah­res gleicht sich alles wie­der aus. Der VAR soll­te das Spiel gerech­ter machen, aber wir stel­len ganz klar fest, dass wir uns unge­recht behan­delt füh­len. Das Aus­maß der Ent­schei­dun­gen, die auf die­se Art gegen uns getrof­fen wur­den und uns geschwächt haben, hat einen Punkt erreicht, den wir nicht ein­fach so hin­neh­men kön­nen“, sagt Imhof.

Rück­blen­de: Maxi­mi­lia­no Morei­ra erwisch­te es gleich zum Auf­takt gegen den WAC (1:1), Kos­mas Gke­zos und Nico­las Wim­mer beim FC Admi­ra Wacker (0:4), Gloire Aman­da bei Aus­tria Wien (1:1), Thors­ten Mah­rer gegen Rapid Wien (1:1) und zuletzt Dari­jo Peci­rep gegen die SV Ried (1:1). In allen Fäl­len hat­te der jewei­li­ge Schieds­rich­ter die Situa­tio­nen am Feld wahr­ge­nom­men und mit einer Gel­ben Kar­te geahn­det – bis der VAR inter­ve­nier­te.

„Wir haben uns inten­siv damit beschäf­tigt, sind die ein­zel­nen Sze­nen durch­ge­gan­gen. Und es gab kei­ne, in der es dazu hät­te kom­men müs­sen. Vor der Sai­son hat eine Schu­lung statt­ge­fun­den, in der es hieß, dass der VAR ein­greift, wenn ein kla­rer, offen­sicht­li­cher Feh­ler vor­liegt sowie dem Schieds­rich­ter rot­wür­di­ge Spiel­sze­nen mit­ge­teilt wer­den, die er nicht wahr­ge­nom­men hat. Nichts davon traf zu – nicht ein­mal, son­dern sechs­mal“, betont Imhof.

Trotz der zahl­rei­chen strit­ti­gen Situa­tio­nen steht die Aus­tria Kla­gen­furt vor dem letz­ten Spiel­tag auf Rang vier, hat wei­ter­hin die Chan­ce, Geschich­te zu schrei­ben und als ers­ter Auf­stei­ger in die Bun­des­li­ga-Meis­ter­run­de ein­zu­zie­hen. Mit einem Punkt­ge­winn am Sonn­tag bei Rapid Wien wäre das Ziel Klas­sen­er­halt früh­zei­tig erreicht. Doch auch der Rekord­meis­ter kämpft um sei­nen Platz in den Top 6, wird auf Sieg spie­len.

„Fuß­ball hat immer auch mit Emo­tio­nen, mit Gefüh­len zu tun. Unser Gefühl ist, dass die Aus­tria Kla­gen­furt als Neu­ling in der Liga noch nicht die Lob­by hat wie die eta­blier­ten Grö­ßen, dass wir bei 50–50-Entscheidungen in der Regel den Kür­ze­ren zie­hen. Am letz­ten Spiel­tag geht es um sehr viel und ich bin fest davon über­zeugt, dass unse­re Mann­schaft bereit sein wird. Wir kön­nen nur hof­fen, dass alle Betei­lig­ten die­ser Situa­ti­on gewach­sen sind und bei der Bewer­tung strit­ti­ger Situa­tio­nen Team A gegen Team B spielt, nicht der Rekord­meis­ter gegen den Auf­stei­ger“, sagt Imhof.