Bobzien will sich das Glück erarbeiten

Im Grunddurchgang der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 zählte Ben Bobzien zu den Shooting-Stars – im wahrsten Sinne des Wortes. Neun Treffer waren ihm gelungen, der Angreifer der Austria Klagenfurt mischte voll mit im Kampf um die Torschützen-Krone. Doch in der Playoff-Runde scheint es wie verhext zu sein, auch in Altach (0:0) ging der 22-Jährige trotz einer Top-Chance leer aus.
„Wenn ich die Szene sehe, fehlen mir noch immer die Worte. Ich habe einen sehr guten ersten Touch, komme frei zum Abschluss, will es aber zu genau machen. Ich hätte den Ball einfach am Keeper vorbeischieben sollen. Es tut mir leid für die Mannschaft, weil wir unheimlich viel investiert, uns aber nicht mit dem Sieg dafür belohnt haben. Der Blick muss jetzt aber nach vorne gehen. Ich werde mir das nötige Glück erarbeiten“, stellte Bobzien fest.
An den Pranger wurde der Klagenfurter Offensiv-Mann aber keinesfalls gestellt. Schon am Platz kamen die Kollegen, klatschten mit ihm ab – und auch Carsten Jancker leistete Aufbauarbeit. In seiner großen Karriere war der Austria-Chefcoach für sieben Klubs aus vier Ländern erfolgreich auf Torejagd gegangen, in 443 Pflichtspielen gelangen ihm 137 Treffer. Doch er kennt gleichermaßen auch die Schattenseiten seiner Zunft.
„Ich war selbst Stürmer und habe Möglichkeiten liegenlassen, die 100-prozentig waren. Ben weiß, dass er den machen muss, aber ich reiße ihm sicherlich nicht den Kopf dafür ab. Es geht weiter, wir werden ihn aufrichten und schon gegen Hartberg wird es auch auf ihn wieder ankommen. Ich bin sicher, dass der Junge voll da sein und abliefern wird“, schaute Jancker voraus.
Am Freitag (19.30 Uhr) entscheidet sich der Abstiegskampf im Zielsprint. Drei Klubs liefern sich ein Fernduell, die Austria Klagenfurt (16 Punkte) muss Altach (17) oder den Grazer AK (19) überholen. Sollte der SCR beim LASK verlieren, würde schon ein Remis reichen, um die Vorarlberger zu verdrängen. Mit einem Sieg könnten Bobzien und Co. auch am GAK vorbeiziehen, wenn die „Rotjacken“ in Tirol verlieren.
„Wir haben noch ein Spiel, eine letzte Chance, die Situation zu lösen und zu unseren Gunsten zu drehen. Darauf ist der Fokus ausgerichtet und jeder Einzelne wird alles reinwerfen. Natürlich ist die Ausgangslage nicht optimal, wenn man es nicht in den eigenen Händen hat. Aber wir werden unsere Hausaufgaben erledigen, dann muss Altach erst mal beim LASK gewinnen“, sagte Bobzien.
Die Leihgabe des deutschen Bundesligisten FSV Mainz 05 ist fest entschlossen, noch einmal Vollgas zu geben. Trotz allem Drucks und aller Anspannung ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft positiv. Nach der unglücklichen Nullnummer in Altach soll eine Trotzreaktion her. Um am Ende gemeinsam mit den Austria-Anhängern im Wörthersee-Stadion den Klassenerhalt feiern zu können.