„Fuß­ball in Kärn­ten wird pro­fi­tie­ren“

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Am vergangenen Freitag erreichte die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt eine frohe Botschaft aus Wien. Das Präsidium des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) stimmte dem Antrag des Klubs zu, ab der Saison 2021/22 eine Akademie zu betreiben. Im Interview sprechen Geschäftsführer Sport Matthias Imhof und Nachwuchsleiter Wolfgang Schellenberg über die Pläne.

Herr Imhof, was bedeu­tet es für die Aus­tria Kla­gen­furt, eine Aka­de­mie auf­bau­en zu dür­fen?

Mat­thi­as Imhof: Die­se Ent­schei­dung ist für die Ent­wick­lung des Ver­eins gar nicht hoch genug zu bewer­ten. Wir haben sehr hart dafür gear­bei­tet, sind von ver­schie­de­nen Sei­ten in unse­rem Vor­ha­ben unter­stützt wor­den und dem­entspre­chend groß ist unse­re Freu­de über die Zusa­ge des ÖFB-Prä­si­di­ums. Davon wird der Fuß­ball in Kärn­ten sehr pro­fi­tie­ren, zumal es das Ange­bot und damit den sport­li­chen Wett­be­werb erhöht. 

Herr Schel­len­berg, wel­che Punk­te muss­ten sicher­ge­stellt wer­den, um die Aka­de­mie-Zulas­sung vom Ver­band zu erhal­ten?

Wolf­gang Schel­len­berg: Da gibt es sehr kla­re Richt­li­ni­en, was Finan­zen, Infra­struk­tur, Per­so­nal oder Kon­zep­ti­on betrifft. In die­sen Berei­chen haben wir in den ver­gan­ge­nen Mona­ten viel Auf­bau­ar­beit geleis­tet, was von außen nicht immer direkt sicht­bar ist, sich nun aber aus­ge­zahlt hat. Der ÖFB hat alle Vor­ga­ben als voll­um­fas­send erfüllt bewer­tet. Wir kön­nen jetzt rich­tig los­le­gen.

War­um ist es für die Aus­tria wich­tig, eine eige­ne Aka­de­mie zu betrei­ben?

Imhof: Wir haben immer betont, dass es uns nicht allein dar­um geht, die Struk­tu­ren im Pro­fi­be­reich zu ver­bes­sern und die Kampf­mann­schaft vor­an­zu­brin­gen. Es ist ein ganz wesent­li­cher Teil unse­res Gesamt­kon­zepts, die eige­ne Jugend zu stär­ken und zu för­dern. Das ist ein ent­schei­den­der Trei­ber für die mit­tel- und lang­fris­ti­ge Pla­nung. 

Wel­che Zie­le haben Sie sich für die Aus­tria in die­sem Bereich gesetzt?

Imhof: Wir betrach­ten das ganz­heit­lich. Unser Anspruch ist es, für Kla­gen­furt und die Regi­on ers­te Anlauf­stel­le für alle zu sein, die gern und lei­den­schaft­lich die­ses Spiel betrei­ben. Wir wol­len Spaß am Fuß­ball, aber auch an der Gemein­schaft ver­mit­teln, Fami­li­en ein sport­li­ches Zuhau­se geben. Da sehen wir bei uns auch eine gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung. Kurz gesagt: Wer der Kugel hin­ter­her­ja­gen will, ist bei der Aus­tria bes­tens auf­ge­ho­ben – von der U6 bis zu den Pro­fis.

Was erhof­fen Sie sich durch eine Stär­kung der Jugend­ar­beit?

Imhof: Der Nach­wuchs ist das Fun­da­ment, auf dem wir alles ande­re wei­ter auf­bau­en wer­den. Top-Talen­te sol­len den Kärnt­ner, den Kla­gen­fur­ter Weg gehen, der über die Jugend­teams der Aus­tria in die Kampf­mann­schaft führt. Wolf­gang Schel­len­berg und Robert Mich­eu sind die Schlüs­sel­fi­gu­ren, sie wer­den die Bur­schen gemein­sam mit den jewei­li­gen Trai­nern beglei­ten. 

Apro­pos Trai­ner. Die Aka­de­mie-Teams U15, U17, U18 und die Ama­teu­re erhal­ten haupt­amt­li­che Übungs­lei­ter. Wie ist der aktu­el­le Stand?

Schel­len­berg: Wir befin­den uns in fina­len Gesprä­chen, wer­den ein star­kes Trai­ner­team for­mie­ren. Jedem ist klar, dass es nicht reicht, ein gutes Kon­zept aufs Papier zu brin­gen. Es kommt auf die Leu­te an, die es am Platz mit Leben fül­len. Natür­lich haben wir Nach­hol­be­darf, weil es eine lan­ge Zeit gab, in der die Jugend­ar­beit bei der Aus­tria nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le gespielt hat. Aber umso stär­ker wird nun der Fokus dar­auf gelegt.

Wenn Sie einen Wunsch für den Nach­wuchs­be­reich frei hät­ten, wel­cher wäre das?

Imhof: Ich möch­te gar nicht von Wün­schen, son­dern von Zie­len spre­chen. Es geht zunächst dar­um, dass wir uns auf Aka­de­mie-Ebe­ne eta­blie­ren, unse­re Talen­te dahin­brin­gen, in Duel­len mit Salz­burg, Rapid, Sturm oder LASK kon­kur­renz­fä­hig zu sein. Wenn es uns gelingt, mit­tel­fris­tig zu jeder Sai­son zwei, drei Kärnt­ner aus der eige­nen Jugend in die Kampf­mann­schaft zu brin­gen, haben wir eini­ges für unse­ren Ver­ein, aber auch für die Stadt und das Land erreicht.