Die Gründungsjahre

Serie: Umlauft war der ers­te Obmann

Der erste Austria-Obmann Otto Umlauft
Der erste Austria-Obmann Otto Umlauft ©  Familienalbum Umlauft

Das ist hisTORisch! Im Rahmen der Serie „100 Jahre - 100 Geschichten“ präsentiert die Austria Klagenfurt 100 Anekdoten aus der beeindruckenden Vereinsgeschichte. Im zweiten Teil geht es um den ersten Vereinsobmann: Kaufmann Otto Umlauft.

Es waren außer­ge­wöhn­li­che Zei­ten, als der Klub im Juni 1920 als Kauf­män­ni­scher Sport­klub Kla­gen­furt (KSK) aus der Tau­fe geho­ben wur­de. Zu jener Zeit war der süd­öst­li­che Teil von Kärn­ten in eine Zone A (mit Kla­gen­furt) und in eine Zone B ein­ge­teilt. Alles fie­ber­te der Volks­ab­stim­mung am 10. Okto­ber 1920 ent­ge­gen — als es dar­um ging, ob man wei­ter­hin Teil von Öster­reich blei­ben wer­de.

Genau in die­ser Zeit hat­ten sich enga­gier­te Kauf­leu­te der Stadt dazu ent­schlos­sen, einen Sport­klub zu grün­den. An ihrer Spit­ze stand Kauf­mann Otto Umlauft, der am 1. Juni 2020 zum ers­ten Obmann des Ver­eins gewählt wur­de, wie auch die Tages­zei­tung “Freie Stim­men” mit etwas Ver­spä­tung (am 22. Juli 1920) berich­te­te.

Otto Umlauft wur­de am 23. Juni 1886 in Kla­gen­furt gebo­ren. Er war also zur Zeit der Ver­eins­grün­dung 33 Jah­re alt. Erfah­run­gen in der Wirt­schaft hat­te er damals bereits aus­rei­chend vor­zu­wei­sen. “Da sein Vater Ambros sehr früh ver­stor­ben ist, muss­te er bereits als Matu­rant mit 18 Jah­ren den Fami­li­en­be­trieb, eine Wäsche­rei, über­neh­men. Spä­ter wur­de er auch Vor­stand der Han­dels­kam­mer, wie schon sein Vater”, erzählt uns Otto Umlauft juni­or, der Enkel des ers­ten Obmanns.

Durch das frü­he Enga­ge­ment im Wirt­schafts­le­ben  war Otto Umlauft seni­or zu jener Zeit bereits sehr gut inner­halb der Kauf­mann­schaft ver­netzt. Zudem befand sich sei­ne Wäsche­fa­brik inmit­ten des pul­sie­ren­den Lebens der Stadt: Im Rai­ner­hof gegen­über des Lind­wurms. “Durch die gemein­sa­me Affi­ni­tät zu Sport und Wirt­schaft ist dann wohl die Idee unter den Kauf­leu­ten ent­stan­den, etwas für das sport­li­che und gesell­schaft­li­che Leben der Stadt zu tun. Über­dies galt Opa Otto als sport­lich. Er war ein gro­ßer Natur­lieb­ha­ber und Berg­stei­ger”, so der Enkel.

Eben­so trat der hono­ri­ge Kauf­mann zu sei­ner Zeit immer wie­der durch Spen­den­bei­trä­ge für kari­ta­ti­ve Ein­rich­tun­gen in Erschei­nung. Die Ver­eins­mit­glie­der des KSK hat­ten somit den idea­len Mann gefun­den, der den frisch geba­cke­nen Sport­klub in tur­bu­len­ten Zei­ten len­ken soll­te.

Für Otto Umlauft war 1920 aller­dings nicht nur aus sport­li­cher Sicht ein bedeut­sa­mes Jahr, son­dern auch ganz per­sön­lich: Erst drei Mona­te vor der Ver­eins­grün­dung des KSK hat­te er sei­ne Ehe­frau Emi­lie gehei­ra­tet. Eine Lin­ze­rin, die nach der Volks­ab­stim­mung im Herbst zur Kärnt­ne­rin ernannt wur­de. Das soll im Fami­li­en­kreis ordent­lich gefei­ert wor­den sein. Gestor­ben ist Otto Umlauft seni­or schließ­lich am 10. April 1945 in St Jakob im Lesach­tal im Alter von 58 Jah­ren.

Eine Serie von Chris­ti­an Rosen­zopf und Fabi­an Schu­mi

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