“Ich hat­te rich­tig Gän­se­haut”

©  Josef Kuess

Unsere Amateure erlebten einen Superstart in der Unterliga: Gleich im ersten Spiel gab es einen 5:2-Sieg beim ASV. Besonders happy war Ambro Soldo über sein Comeback im violetten Trikot. Aber auch Christian Sablatnig wird das Spiel nicht so schnell vergessen: Er sah an der Outlinie die rote Karte...

Es waren kei­ne lang­wei­li­gen Tage für Alex­an­der Kil­lar (17) und Mers­ei Dieu Nsan­di (20). Am Frei­tag waren sie im Kader der Kampf­mann­schaft beim sen­sa­tio­nel­len 3:1‑Sieg in Ried. Am Tag dar­auf stan­den sie beim Sai­son­auf­takt der Ama­teu­re ganz groß im Bild.Jeweils zwei Tref­fer konn­ten Alex und Mers­ei beim 5:2‑Derbysieg beim ASV erziel­ten. Eben­so kam Flo­ri­an Freis­seg­ger (18) bei sei­nem ers­ten Meis­ter­schafts-Ein­satz im vio­let­ten Dress zu einem Tref­fer und zwei Assists.“Wir hat­ten alle rich­tig Lust zu spie­len. Jeder hat für jeden gekämpft”, freut sich Kil­lar, der mit zwei Toren in den ers­ten 20 Minu­ten für die frü­he Füh­rung sorg­te. “Ohne die Vor­la­gen von Flo­ri­an Freis­seg­ger hät­te ich das aber nicht geschafft”, bleibt er beschei­den.“Ich hat­te Gän­se­haut“Auch Mers­ei konn­te nach sei­nem Dop­pel­pack sein brei­tes Grin­sen aus­pa­cken. Wobei er noch vom Vor­tag beein­druckt war: “Es war für mich ein Erleb­nis, dass ich in Ried im Kader sein durf­te. Auch wenn ich nicht zum Ein­satz kam, hat­te ich rich­tig Gän­se­haut im Sta­di­on”, schwärm­te der 20-jäh­ri­ge Angrei­fer.Ein “alter Hase” mit 21 Jah­renGrund zur Freu­de haben aber nicht nur die Der­by­tor­schüt­zen, son­dern auch Ambro Sol­do, der nach einem hal­ben Jahr in Völ­ker­markt zur Aus­tria zurück­kehr­te. “Lei­der konn­te ich ab Win­ter nicht mehr alle Trai­nings der Kampf­mann­schaft absol­vie­ren, da ich in der Poli­zei­schu­le bin. Aber ich hab vom ers­ten Tag an die Zeit bei der Aus­tria ver­misst. Daher hat mich der Auf­stieg der Ama­teu­re unglaub­lich gefreut. Ich muss­te daher nicht lang dar­über nach­den­ken, als ich das Ange­bot bekam, die jun­gen Spie­ler in der Unter­li­ga zu unter­stüt­zen”, erzählt Ambro, der mit 21 sogar der ältes­te und erfah­rens­te Spie­ler der Ama­teu­re ist. Immer­hin hat er ja bereits drei Jah­re in der Regio­nal­li­ga hin­ter sich.“Das ers­te Spiel nach mei­ner Rück­kehr war für mich natür­lich etwas beson­de­res. Ich hat­te schon vor dem Anpfiff das Gefühl, dass wir das Spiel gewin­nen wer­den, weil wir auch als jun­ge Mann­schaft zei­gen wol­len, dass wir in der Unter­li­ga vor­ne mit­spie­len kön­nen.“Ers­ter Aus­schluss als Trai­nerMit dem Der­by­sieg  zum Auf­takt will sich Trai­ner Chris­ti­an Sab­lat­nig aber (noch) nicht zufrie­den geben. “Wenn du nach 30 Minu­ten mit 4:0 führst, dann hast du natür­lich alles rich­tig gemacht. Kei­ne Fra­ge. Was mir aber nicht so gefal­len hat, war, dass wir danach zu früh den Appa­rat run­ter­ge­fah­ren haben. Da müs­sen wir noch dar­an arbei­ten. Denn man darf nicht ver­ges­sen: Viel­leicht ist am Ende der Sai­son das Tor­ver­hält­nis von Bedeutung.“Sablatnig selbst stand am Sams­tag im Mit­tel­punkt — wenn auch unfrei­wil­lig. Er muss­te nach 60 Minu­ten die Coa­ching-Zone ver­las­sen. Aus­lö­ser war eine Ent­schei­dung des Schieds­rich­ters, die ihm nicht gefal­len hat­te. “Nach­dem es meh­re­re Ent­schei­dun­gen hin­ter­ein­an­der gegen uns gab, habe ich mich laut beschwert und eine gel­be Kar­te gese­hen. Danach trat ich mit dem Fuß gegen eine Wer­be­ban­de. Es war an sich nichts tra­gi­sches. Aber die Ban­de mach­te dabei einen ziem­li­chen Lärm, was ich unter­schätzt habe. Dann zeig­te mir der Schieds­rich­ter die gelb-rote Kar­te. Das ist mir als Trai­ner auch noch nicht pas­siert. Aber gut — die Mann­schaft darf sich freu­en. Ich wer­de natür­lich mei­nen Bei­trag für die Mann­schafts­kas­se leisten.“Den Humor hat Sab­lat­nig also nicht ver­lo­ren. Und das, obwohl der Mann­schaft ein hei­ßer Herbst bevor­steht. Schließ­lich bestrei­ten die Ama­teu­re vor der Win­ter­pau­se alle Meis­ter­schafts­spie­le aus­wärts, um den Rasen im Aus­weich­sta­di­on in Waid­manns­dorf für die Spie­le der Kampf­mann­schaft zu schonen.Sablatnig: “Es gibt ja eini­ge Teams in der Liga, die ihre Punk­te haupt­säch­lich daheim vor dem eige­nen Publi­kum machen. Für die wäre das wohl ein gro­ßes The­ma. Aber unse­re Buam den­ken über das gar nicht so viel nach. Die spie­len mun­ter drauf­los, egal auf wel­chem Platz.“So soll es auch am kom­men­den Sonn­tag (16.30 Uhr) sein — beim Aus­wärts­spiel bei Sele/Zell.