Schreck­se­kun­de bei der Cup-Pre­mie­re

©  Josef Kuess

Mit einem 4:1-Erfolg in Langenegg (Vorarlberg) erreicht die Austria die zweite Runde im ÖFB-Cup. Trainer Robert Micheu setzte auf einige neue und junge Gesichter. Eine Schrecksekunde gab es neben dem Spielfeld, als ein Auto von der Straße abkam und in Richtung Tribüne zu stürzen drohte.

Pflicht­sie­ge sind bekannt­lich die schwers­ten. Die Aus­tria (die acht Spie­ler vor­ge­ben muss­te) ging daher mit Voll­dampf in das ers­te Cup­spiel beim Dritt­li­gis­ten FC Lan­gen­egg in Vorarlberg.Besonders freu­en durf­te man sich über die Rück­kehr von Phil­ipp Hüt­ter, der erst­mals seit sei­ner Ver­let­zungs­pau­se ein Pflicht­spiel bestrei­ten konn­te. Zudem stan­den mit Dari­jo Peci­rep, Fabio Mar­ke­lic und Poly Gke­zos drei neue Gesich­ter in der Startelf.Aber auch die Vio­let­ten muss­ten erken­nen, dass der Cup sei­ne eige­nen Geset­ze haben kann. Obwohl man ab der ers­ten Sekun­de dau­er­haft im Ball­be­sitz war und mit einem Kopf­ball von Okan Aydin (12.) die ers­te Groß­chan­ce ver­zeich­ne­te, zap­pel­te der Ball nach 20 Minu­ten im “fal­schen” Tornetz.Aus dem Nichts kamen die Haus­her­ren zum Füh­rungs­tref­fer: Es war ein lan­ger Ball in die Tie­fe, plötz­lich ein Pat­zer in der Aus­tria-Abwehr und Kevin Ben­te­le stand völ­lig allein vor Tor­hü­ter Zan Pel­ko und ließ sich die Chan­ce nicht mehr nehmen.Ein Angriff, ein Tref­fer — das lief natür­lich ganz nach dem Geschmack des Lan­gen­eg­ger Publikums.Doch die Mann­schaft von Trai­ner Robert Mich­eu ließ sich davon nicht aus der Ruhe brin­gen. Trotz des Rück­stan­des spiel­te man beson­nen wei­ter und such­te die Lücken in der geg­ne­ri­schen Abwehr. In der 28. Minu­te hät­te es dann fast gepasst, doch Dani­el Stein­wen­der schei­ter­te aus halb­lin­ker Posi­ti­on am Vor­arl­ber­ger Torhüter.Drei Minu­ten spä­ter war es wie­der Stein­wen­der, der abzie­hen woll­te, sein Schuss wur­de aber geblockt und dar­aus resul­tier­te plötz­lich ein gefähr­li­cher Kon­ter der Vor­arl­ber­ger, den Zan Pel­ko mit einer sen­sa­tio­nel­len Ret­tungs­ak­ti­on zunich­te machte.Andernfalls wäre es wohl eng gewor­den. So aber blieb die Aus­tria am Drücker.Dann war es in der 36. Minu­te wie­der Okan Aydin, der sein Glück ver­such­te. Mit einem sat­ten Schuss aus 25 Metern zwang er den Tor­hü­ter der Vor­arl­ber­ger zu einer Glanz­pa­ra­de. Eine Minu­te spä­ter war es aber so weit: San­dro Zaka­ny sorg­te nach schö­nem Dribb­ling im Straf­raum für den 1:1‑Ausgleich, der längst über­fäl­lig war. Es war zugleich der Pau­sen­stand.Ein Schuss, ein Tor, ein Sal­toNach dem Sei­ten­wech­sel gelang es den Aus­tria­nern viel bes­ser, ihre Über­le­gen­heit in Tore umzu­wan­deln — und in der 53. Minu­te stand erst­mals die Füh­rung auf der Anzei­ge­ta­fel: Mar­kus Rusek traf nach Vor­ar­beit von Fabio Mar­ke­lic ins rech­te unte­re Eck. Danach durf­te der Sal­to von “Rus­ko” nicht fehlen.Während Lan­gen­egg danach ledig­lich einen Schuss aus der Distanz ver­zeich­ne­te (es blieb die ein­zi­ge Tor­chan­ce in der zwei­ten Halb­zeit), sorg­te Zaka­ny in der 64. Minu­te per Elf­me­ter für die Vor­ent­schei­dung: Nach Foul an Okan Aydin ver­wan­del­te er den Straf­stoß sicher ins lin­ke Eck. 3:1!Der gefoul­te Aydin hät­te kur­ze Zeit spä­ter sogar fast auf 4:1 erhöht, ver­fehl­te in der 69. Minu­te nur knapp das Gehäu­se. Es war jedoch kein Grund zum Ver­zwei­feln, denn Ivan Sara­van­ja zeig­te in der 76. Minu­te, dass er ein guter Frei­stoß­schüt­ze ist. Aus etwa 20 Metern Ent­fer­nung traf er über die Mau­er ins rech­te Eck. Damit war der Auf­stieg der Vio­let­ten besiegelt.Eine Schreck­se­kun­de gab es in der Schluss­pha­se den­noch, als ein Auto auf einem Hang neben dem Spiel­feld von der Stra­ße abkam und in Rich­tung Tri­bü­ne zu stür­zen droh­te. Eini­ge Besu­cher waren bereits auf­ge­sprun­gen, doch der Len­ker konn­te das Fahr­zeug zum Glück noch unter Kon­trol­le bringen.Am Spiel­feld selbst tat sich nichts mehr. Die Aus­tria brach­te das 4:1 locker über die Zeit und steht damit in der zwei­ten Run­de des ÖFB-Cups.“Es freut mich für die jun­gen Spie­ler“Trai­ner Robert Mich­eu: “Das 0:1 hät­te uns nicht pas­sie­ren dür­fen. Das war wirk­lich aus dem Nichts. Danach ist die Mann­schaft aber ruhig geblie­ben und hat es wirk­lich sou­ve­rän gemacht. Vor allem freut es mich, dass die jun­gen Spie­ler wie Fabio Mar­ke­lic, Mers­ei, Flo­ri­an Freis­seg­ger und Alex­an­der Kil­lar ihre Auf­ga­be so gut gemeis­tert haben. Was ich mir jetzt noch wün­sche, ist, dass wir die Abstim­mung in der Offen­si­ve ver­bes­sern. Da brau­chen wir mehr Zug zum Tor. Wenn es das gelingt, dann sind wir am rich­ti­gen Weg.“Jetzt heißt es kurz abschal­ten und dann vol­le Kon­zen­tra­ti­on auf das ers­te Meis­ter­schafts­spiel am nächs­ten Frei­tag in Ried.