Sport­chef Imhof: „Das Gerüst steht!“

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Drei Runden stehen noch aus, der Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga spitzt sich zu. Es läuft auf einen Zielsprint zwischen der Austria Klagenfurt und der SV Ried hinaus, drei Punkte trennen die Rivalen. Im Interview spricht Sportdirektor Matthias Imhof über die sportliche Situation und die Planung der nächsten Saison.

Herr Imhof, wie lau­tet Ihre Pro­gno­se für den End­spurt in der 2. Liga?

Mat­thi­as Imhof: Ich bin sehr zuver­sicht­lich und glau­be fest dar­an, dass wir etwas schaf­fen, was uns im ver­gan­ge­nen Som­mer wohl kaum jemand zuge­traut hat. Mit dem Auf­stieg wol­len wir uns für eine groß­ar­ti­ge Sai­son beloh­nen.

Wie neh­men Sie die Ent­wick­lung der Mann­schaft wahr?

Wir sind stolz auf die­se Trup­pe. Das ist ein ver­schwo­re­ner Hau­fen, der gemein­sam durch dick und dünn geht. Obwohl wir ganz oben dabei sind, war es nicht immer leicht. Vor allem zu Beginn des Jah­res hat­ten wir Pro­ble­me, an die Leis­tun­gen aus dem Herbst anzu­knüp­fen. Aber die Bur­schen sind auf­ge­stan­den und haben es nun selbst in den Füßen, sich einen gro­ßen Traum zu erfül­len.

Mit Tor­mann Phil­lip Men­zel wur­de bereits ein Zugang für die kom­men­de Sai­son prä­sen­tiert. Der Zeit­punkt sei ungüns­tig gewe­sen, lau­te­te ein Vor­wurf.

Auf­grund der Coro­na-Pau­se zieht sich die Spiel­zeit hin, was aber nicht bedeu­tet, dass wir unse­re Per­so­nal­pla­nung auf die lan­ge Bank schie­ben kön­nen. Das wäre ja fahr­läs­sig. Zudem beschäf­ti­gen wir uns grund­sätz­lich immer mit unse­rem Kader und arbei­ten dar­an, uns in allen Berei­chen ste­tig zu ver­bes­sern. Phil­lip Men­zel ist ein jun­ger Tor­mann, der den Kon­kur­renz­kampf anneh­men und sich bewei­sen will.

Durch die Bekannt­ga­be von Trans­fers befürch­ten Sie also kei­ne Unru­he?

Im Pro­fi­fuß­ball wer­den Ver­trä­ge geschlos­sen, ver­län­gert oder lau­fen aus. Das ist ein völ­lig nor­ma­ler Vor­gang, davon wird kein Spie­ler über­rascht. Und ganz sicher lei­den nicht die Moti­va­ti­on und der Erfolgs­hun­ger dar­un­ter, denn jeder will sich so gut wie mög­lich prä­sen­tie­ren.

Man­che Exper­ten der 2. Liga stel­len die The­se auf, dass sich der Kader bei einem Auf­stieg stark ver­än­dern wür­de. Was ent­geg­nen Sie?

Im aktu­el­len Auf­ge­bot ste­hen 20 Spie­ler mit gül­ti­gen Ver­trä­gen, bei zwei wei­te­ren wür­de der Auf­stieg zu einer Ver­län­ge­rung bis 2021 füh­ren. Daher kann ich nicht so recht nach­voll­zie­hen, war­um die Behaup­tung auf­ge­stellt wird, dass kein Stein auf dem ande­ren blei­be. Wir schau­en uns um, wer­den den Kader wei­ter ver­stär­ken. Aber um es klar zu sagen: Das Gerüst steht!

Die Vio­let­ten wur­den im Ver­lauf der Sai­son häu­fig als „Mul­ti-Kul­ti-Trup­pe“ bezeich­net. Wie bewer­ten Sie die­sen Begriff?

Ich habe das auch eini­ge Male gehört und mich jedes Mal gefragt ob das ein Makel sein soll? Wir suchen unse­re Spie­ler nicht nach ihrer Natio­na­li­tät, son­dern nach ihren sport­li­chen sowie mensch­li­chen Qua­li­tä­ten aus. Das sind alles tol­le Typen und ein Blick auf die Tabel­le reicht aus, um zu erken­nen, dass die Che­mie in der Grup­pe stimmt.

Wer­den Sie auch künf­tig in ers­ter Linie auf Legio­nä­re set­zen?

Wir wer­den auf gute Spie­ler set­zen – und natür­lich gibt es auch in Öster­reich gute Spie­ler, mit denen wir uns inten­siv beschäf­ti­gen und bei denen wir dar­auf hof­fen, sie von der Aus­tria zu über­zeu­gen. Das gilt für die Kampf­mann­schaft, aber auch für unse­ren Nach­wuchs. Wir wer­den die ers­te Anlauf­stel­le für die größ­ten Talen­te aus Kärn­ten sein und alles dafür tun, um ihnen den Weg in den Pro­fi­fuß­ball zu ebnen.

Bei­spie­le dafür gibt es im aktu­el­len Auf­ge­bot.

Rich­tig. Flo­ri­an Freis­seg­ger hat sich in die­ser Sai­son schon eta­bliert, Fabio Mar­ke­lic sein Pro­fi­de­büt gefei­ert und kürz­lich einen neu­en Ver­trag unter­schrie­ben. Zudem gehö­ren mit Alex­an­der Kil­lar und Mers­ei Dieu Nsan­di zwei wei­te­re Bur­schen dem Kader an. Dar­auf bau­en wir auf.