“Wir wuss­ten, wir kön­nen es dre­hen”

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Er ist der Mann, der der Mannschaft den Rückhalt gibt: Zan Pelko. Jetzt, nach der der Corona-Pause präsentiert sich der 29-Jährige in absoluter Topform. Mutig und engagiert dirigiert der Torhüter der Austria seine Vorderleute, leitet immer wieder schnelle Konter ein. Bereits zum achten Mal blieb er in der Vorwoche ohne Gegentor. Nicht ohne Grund ist er einer der wichtigen Säulen im Kampf um den Titel. Im Interview verrät er, was ihn und die Austria derzeit so stark macht.

Zan, der­zeit sieht man dich noch stär­ker denn je. Und jetzt hast du auch wie­der ein Shoo­tout gegen die Juni­ors gefei­ert. Wie wich­tig ist das für das Selbst­ver­trau­en?

Zan Pel­ko: Natür­lich ist für den Tor­hü­ter immer das Bes­te, wenn du ohne Gegen­tref­fer bleibst. Das gibt dir noch mehr Selbst­ver­trau­en. Aber ich füh­le mich auch gut, wenn wir 3:1 oder 3:2 gewin­nen. Haupt­sa­che, wir gewin­nen. Die gan­ze Defen­si­ve hat einen wich­ti­gen Anteil dar­an – nicht nur der Goal­kee­per. Das Gute ist: Wir haben jetzt eine star­ke Ver­bin­dung zwi­schen Ver­tei­di­gung und Tor­hü­ter. Wenn einer einen Feh­ler macht, bügelt es der ande­re aus. Wir ken­nen uns jetzt unter­ein­an­der sehr gut und das ist ein gro­ßer Plus­punkt.

Vor fünf Jah­ren hast du noch in der fünf­ten Liga in Öster­reich gespielt, und jetzt stehst du mit der Aus­tria am ers­ten Platz der Zwei­ten Liga. Was ist das für ein Gefühl?

Ja, das ist ein Wahn­sinn, aber ich habe von Anfang an gewusst, dass die Aus­tria sehr viel Poten­zi­al hat, des­we­gen war ich sehr hap­py über den Wech­sel damals. Dass alles so schnell auf­wärts­ge­hen wird, hät­te ich auch nicht gedacht. Umso bes­ser, dass es pas­siert ist. Ich füh­le mich zur­zeit wirk­lich her­vor­ra­gend und selbst­be­wusst. Aber jetzt dür­fen wir uns nicht zu früh freu­en. Wir müs­sen in den nächs­ten vier Spie­len noch sehr hart arbei­ten.

Für dich gab es bis­her vie­le sehr gute Spie­le. Aber als Tor­hü­ter hat man es nicht immer leicht. Pas­siert ein Feh­ler, kann das ein Match ent­schei­den und man wird vom gefei­er­ten Star zum Buh­mann. Wie gehst du damit um?

Du hast natür­lich sehr viel Ver­ant­wor­tung als Tor­hü­ter, aber über das den­ke ich gar nicht so viel nach. Ich sehe es so: Jeder Mensch kann einen Feh­ler machen, doch das Leben geht wei­ter. Klar musst du ler­nen, mit Kri­tik umzu­ge­hen, aber ich schaue mir kaum an, was in Sozia­len Medi­en geschrie­ben wird. Denn vie­le Leu­te wis­sen gar nicht, wie es wirk­lich läuft. Sie sehen nur das Ergeb­nis – und sonst nichts. Viel wich­ti­ger ist für mich die Ana­ly­se mit den Trai­nern. Und ich hal­te es so: Jeder Feh­ler, der dir pas­siert, macht dich am Ende noch stär­ker.

Die gan­ze Situa­ti­on scheint im Früh­jahr aus der schwie­ri­gen Lage gelernt zu haben. Jetzt ist die Aus­tria wie­der voll im Geschäft. Wie bewer­test du die Situa­ti­on im Titel­kampf?

Kei­ner hat erwar­tet, dass wir heu­er noch am ers­ten Platz ste­hen könn­ten. Aber wir selbst haben intern schon noch dar­an geglaubt. Wir haben immer gesagt: Es ist noch nicht vor­bei. Und wir kön­nen das Ding noch dre­hen. Jetzt hat man gese­hen, was alles mög­lich ist.

Wor­auf wird es jetzt im Sai­son­fi­na­le ankom­men?

Ich den­ke, das Wich­tigs­te ist, jetzt ein­fach von Match zu Match den­ken. Gar nicht so viel auf ande­re Teams zu schau­en. Son­dern ein­fach auf uns selbst und auf das nächs­te Spiel. Wir wis­sen: Mit guter Stim­mung kön­nen wir in jeder Run­de alles schaf­fen.