“Der Druck ist ange­nehm”

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Vor der Länderspielpause wartet auf die Violetten noch eine ganze schwere Aufgabe: Das Auswärtsspiel in Lafnitz. In der steirischen Gemeinde hat die Austria in drei Anläufen erst einen Punkt geholt. Robert Micheu verrät, mit welchen psychologischen "Tricks" das Trainerteam die Mannschaft immer neu motiviert...

Laf­nitz auf Platz drei.Die Aus­tria auf Platz eins.Mit die­ser Kon­stel­la­ti­on hät­te nach fünf Run­den wohl kei­ner gerech­net. Damit kann die Aus­tria in der Stei­er­mark völ­lig befreit in das Spiel gehen. “Man sieht natür­lich im Trai­ning schon eine gewis­se Leich­tig­keit, wenn alles passt”, sagt Trai­ner Robert Mich­eu, der aber zugleich den mah­nen­den Zei­ge­fin­ger hebt.Schließlich weiß Mich­eu aus eige­ner Erfah­rung, wie schnell es wie­der in die ande­re Rich­tung gehen kann. “Es ist ja im Fuß­ball immer so: Wenn man gewinnt, ist man der Bes­te und wenn man ver­liert, ist alles schlecht. Daher müs­sen wir wei­ter kon­zen­triert blei­ben und am Frei­tag gleich nachlegen.“Wie geht eigent­lich die Mann­schaft mit der Tabel­len­füh­rung um, die man gar nicht erwar­tet hatte?“Ich wür­de sagen, es ist ein ange­neh­mer Druck. Mir ist die­ser Druck ja viel lie­ber, als der, den wir im Früh­jahr hat­ten, als es um den Klas­sen­er­halt ging…”, sagt Mich­eu, der mit dem Trai­ner­team stän­dig neue Akzen­te und Zie­le set­zen möchte.So lau­tet das aktu­el­le Zwi­schen­ziel: Wir wol­len als Ers­ter in die Län­der­spiel­pau­se gehen. Mich­eu: “Wir set­zen uns nach jedem Spiel mit dem Mar­tin Lass­nig und dem Tho­mas Len­u­weit zusam­men und ana­ly­sie­ren genau, was kön­nen wir noch bes­ser machen. Auch wenn wir gera­de gewon­nen haben. Es gibt immer Din­ge, die wir ver­bes­sern wol­len, schließ­lich steckt in der Mann­schaft noch so viel Poten­zi­al.“Der Freund und Psy­cho­lo­geEin Poten­zi­al, das man (auch) durch per­sön­li­che Gesprä­che her­aus­kit­zeln möch­te. Mich­eu: “Die Spie­ler kom­men ja mit den ver­schie­dens­ten The­men zu dir als Trai­ner. Da geht es nicht immer nur um Fuß­ball. Und wenn sie mer­ken, dass du ihnen als Trai­ner zuhörst und ihre Anlie­gen ernst nimmst, dann bekommst du auch was zurück und kannst von den Spie­lern was am Platz ver­lan­gen — wenn es not­wen­dig ist.”“Wir müs­sen höl­lisch auf­pas­sen“So soll es auch am Frei­tag sein, wenn die Aus­tria in Laf­nitz auf­lau­fen wird. Mich­eu rech­net mit einem sehr arbeits­rei­chen Abend. “Wir fah­ren natür­lich mit Selbst­ver­trau­en hin, müs­sen aber höl­lisch auf­pas­sen. Wir haben ja schon im Früh­jahr unser Heim­spiel gegen Laf­nitz mit viel Glück gewon­nen. Sie haben ja nie wie ein Abstei­ger gespielt. Jetzt schei­nen sie auch mit Erfolg belohnt zu wer­den. Das heißt: Wir müs­sen von der ers­ten Minu­te an im Spiel sein und dür­fen die Aggres­si­vi­tät nicht in der Kabi­ne ver­ges­sen. Nur dann wird es schwer gegen uns zu gewin­nen.”