Gemici­ba­si end­lich zurück im Glück

©  GEPA

Der Blick auf sein Comeback zauberte Turgay Gemicibasi auch mit einigen Tagen Abstand noch ein Lächeln ins Gesicht. Zurück auf der großen Bühne in der ADMIRAL Bundesliga, zurück bei der Austria Klagenfurt – zurück im Glück. Im Gastspiel bei ÖFB-Cup-Sieger und Vizemeister Sturm Graz (0:0) hatte Peter Pacult den Mittelfeld-Mann erstmals über 90 Minuten von der Kette gelassen, der das Vertrauen mit einer disziplinierten Leistung rechtfertigte.

„Ich mag mich damit gar nicht mehr beschäf­ti­gen und jetzt ist auch end­gül­tig der Zeit­punkt gekom­men, das Kapi­tel für mich abzu­ha­ken. Ich hat­te wirk­lich ein Scheiß-Jahr und bin ein­fach nur hap­py, wie­der bei der Aus­tria zu sein und wie­der Fuß­ball spie­len zu kön­nen“, stell­te Gemici­ba­si fest.

Im Som­mer 2021 war er vom dama­li­gen Zweit­li­ga-Meis­ter Blau-Weiß Linz zum dama­li­gen Bun­des­li­ga-Auf­stei­ger (über die Rele­ga­ti­on gegen St. Pöl­ten) aus Waid­manns­dorf gewech­selt. Der 27-Jäh­ri­ge über­nahm im Pacult-Team direkt eine Haupt­rol­le, zähl­te zu den auf­fäl­ligs­ten Figu­ren und erhielt prompt die Chan­ce, sich sei­nen Kind­heits­traum von einem Enga­ge­ment in der Tür­kei zu erfül­len. Doch bei Kasim­pa­sa Istan­bul wur­de Gemici­ba­si früh kalt­ge­stellt, durf­te mehr als ein hal­bes Jahr nicht mal am Trai­ning teil­neh­men.

„Hin­ter Tur­gay liegt eine sehr schwie­ri­ge Zeit, das hat­te er sich natür­lich ganz anders vor­ge­stellt und es fühlt sich sicher­lich auch nach Schei­tern an. Das muss man men­tal erst mal ver­kraf­ten. Hin­zu kommt, dass ihm Match­pra­xis fehlt. Das muss er sich alles wie­der erar­bei­ten. Aber wir ken­nen sei­ne Klas­se und er fin­det auch immer bes­ser rein. In Graz hat er sei­ne Auf­ga­be schon sehr gut erfüllt“, sag­te Aus­tria-Chef­coach Pacult.

Wäh­rend sich die Ver­ant­wort­li­chen, die Fans und auch sei­ne Mit­spie­ler mit dem Punkt­ge­winn beim Titel-Anwär­ter arran­gier­ten, moch­te sich Gemici­ba­si nicht so recht mit der Null­num­mer zufrie­den­ge­ben: „Wenn wir uns cle­ve­rer anstel­len, kön­nen wir das Spiel sogar gewin­nen. Es hat die nöti­ge Prä­zi­si­on gefehlt, der letz­te Pass kam lei­der häu­fig nicht an. Im letz­ten Drit­tel müs­sen wir noch bes­ser arbei­ten.“

Nach­dem sich der „Aggres­si­ve Lea­der“ der Vio­let­ten sowohl im ÖFB-Cup bei Vor­wärts Steyr (3:0) als auch in der Meis­ter­schaft bei der WSG Tirol (3:1) und im Kärnt­ner Der­by gegen den WAC (2:2) mit Kurz­ein­sät­zen begnü­gen muss­te, hat er durch sein Start­elf-Debüt in Graz natür­lich Lust auf mehr – und hofft im nächs­ten Match am Sams­tag (19.30 Uhr) gegen den SCR Alt­ach erneut auf einen Platz in der Anfangs­for­ma­ti­on.   

„Ich bin froh, wie­der zurück in Kla­gen­furt zu sein. Der Trai­ner ver­traut mir, er kennt mich und hilft mir, wie­der zu alter Stär­ke zurück­zu­fin­den. Ich wer­de mich wei­ter rein­hau­en und ver­su­chen, mir mei­nen Platz in der Mann­schaft dau­er­haft zu erar­bei­ten. Es ist ganz klar mein Anspruch, bei der Aus­tria eine Füh­rungs­fi­gur zu sein“, blick­te Gemici­ba­si vor­aus.