Mar­ke­lic erfüllt sich einen Traum

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Diesen Abend wird Fabio Markelic wohl nie vergessen: Freitag, 28. August 2020, Wörthersee-Stadion, ÖFB-Cup, Runde eins gegen Stadl-Paura. Das Match, in dem der 19-Jährige nicht nur sein Heim-Debüt für die Profis der Austria Klagenfurt feierte, sondern auch einen Treffer erzielte und ein weiteres Tor auflegte. Kein Wunder, dass der Youngster nach dem 7:1 im Mittelpunkt stand.

Es lief die 74. Minu­te, als Trai­ner Robert Mich­eu das Mit­tel­feld-Talent zu sich an die Sei­ten­li­nie beor­der­te und für Patrick Greil ein­wech­sel­te. Nur wenig spä­ter drück­te Mar­ke­lic die Kugel nach Zuspiel von Flo­ri­an Jaritz über die Linie. Dann berei­te­te er auch noch den fol­gen­den Tref­fer von Kapi­tän Mar­kus Rusek mit einer scharf und prä­zi­se getre­te­nen Flan­ke vor. So wur­de der Kärnt­ner Bur­sche zum Top-Joker.

„Für mich war die­ser Abend unbe­schreib­lich. Das ers­te Mal für die Aus­tria im hei­mi­schen Sta­di­on zu spie­len, vor einer coo­len Kulis­se und mei­ner gan­zen Fami­lie, sogar mei­ne Oma war gekom­men, das hat mich total gefreut und moti­viert“, berich­tet Mar­ke­lic, der sei­nen ers­ten gro­ßen Auf­tritt noch genau in Erin­ne­rung hat:  „San­dro Zaka­ny gab mir das Zei­chen, dass ich rein­kom­me. Da habe ich gewusst, dass ich bis zum Abpfiff lau­fen, kämp­fen und mich voll rein­hau­en muss. Ich glau­be, dass ist mir ganz gut gelun­gen.“ 

Als Sta­di­on­spre­cher Chris­ti­an Rosen­zopf in der 80. Minu­te ein wei­te­res Mal „Toooooo­or für die Aus­tria“ und den Namen des jun­gen Schüt­zen ins Mikro­fon schrie, beka­men ver­mut­lich vie­le Fans auf der Tri­bü­ne eine Gän­se­haut. Mar­ke­lic in jedem Fall: „Mein ers­tes Pflicht­spiel-Tor für die Pro­fi-Mann­schaft erzielt zu haben, ist wun­der­schön. Mein ers­ter Gedan­ke war: Wie cool ist der Jaritz, dass er den Ball noch mal zu mir quer legt. Es war zwar nur das 5:1, aber für mich hat das trotz­dem eine bru­ta­le Bedeu­tung gehabt.“

Vor allem auch, weil sich die Team­kol­le­gen mit ihm freu­ten. „Dass so gestan­de­ne Spie­ler wie Phil­ipp Hüt­ter und Kos­mas Gke­zos von ganz hin­ten nach vorn gelau­fen sind, um mich zu umar­men und mir zu gra­tu­lie­ren, hat mir gezeigt, dass die Mann­schaft hin­ter mir steht und weiß, was ich kann. Das war ein wirk­lich schö­ner Moment“, bekräf­tigt Mar­ke­lic. 

Doch damit nicht genug, sein Pre­mie­ren-Tref­fer ver­an­lass­te vie­le Weg­be­glei­ter, sich beim Nach­wuchs-Mann zu mel­den. „Als ich in die Kabi­ne gegan­gen bin und auf mein Han­dy geschaut hat­te, konn­te ich gar nicht glau­ben, wie vie­le Freun­de und Bekann­te mir geschrie­ben und gra­tu­liert hat­ten. Dar­über habe ich mich wirk­lich sehr gefreut“, sagt der 19-Jäh­ri­ge, der in der abge­lau­fe­nen Sai­son ledig­lich am ers­ten Spiel­tag bei der SV Ried (3:1) zu einem Kurz­ein­satz gekom­men war.

In der bevor­ste­hen­den Serie 2020/21 sol­len wei­te­re hin­zu­kom­men. Doch Mar­ke­lic ist kein Typ, der sich Träu­men hin­gibt und Plä­ne schmie­det: „Ich habe Zie­le, schaue aber nicht zu weit vor­aus, son­dern den­ke nur von Trai­ning zu Trai­ning. Wenn ich immer 100 Pro­zent gebe, dann ren­tiert sich das auch irgend­wann. Ich will wei­ter hart arbei­ten, dann wird es sicher wie­der mal pas­sen.“