Wann ist es Hand — und wann nicht?

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Die Enttäuschung und der Ärger über die bittere Niederlage gegen Rapid Wien (0:1) waren auch am Morgen danach noch nicht verflogen. Ein Handelfmeter nach VAR-Entscheid hatte den Rekordmeister auf die Siegerstraße gebracht, bei zwei vergleichbaren Situationen im Strafrauf der Gäste lief die Partie weiter. Das warf bei Peter Pacult nach dem Abpfiff die Frage auf, wann eine Armbewegung natürlich ist – und wann nicht?

„Wenn mir das jemand erklä­ren kann, möge er sich bei mir mel­den. Ich habe mir die strit­ti­gen Sze­nen ange­schaut und sehe da kei­nen gro­ßen Unter­schied. Es ist bit­ter, weil wir uns am Ende für eine gera­de in der zwei­ten Halb­zeit gute Leis­tung nicht belohnt haben. Jetzt geht es dar­um, dass wir das abha­ken und uns auf die nächs­te Auf­ga­be kon­zen­trie­ren. Es hilft ja nichts zu jam­mern, es geht direkt wei­ter“, sag­te der Aus­tria-Coach.

Nicht nur in der Kabi­ne, auch unter den Fans auf den Tri­bü­nen der 28 BLACK Are­na und bei den Exper­ten wur­de kon­tro­vers dis­ku­tiert. Gleich drei Situa­tio­nen galt es auf­zu­ar­bei­ten: Nach einem Schuss von Rapids Chris­toph Knas­müll­ner sprang Kos­mas Gke­zos der Ball aus kur­zer Distanz an den Arm. Schieds­rich­ter Manu­el Schüt­ten­gru­ber ließ wei­ter­lau­fen, Video Assistant Refe­ree Rene Eis­ner schal­te­te sich ein: Straf­stoß – Gui­do Burg­stal­ler ver­wan­del­te sicher.

Gleich zwei­mal rekla­mier­ten die Waid­manns­dor­fer Ver­ant­wort­li­chen, Pro­fis und Fans auf der ande­ren Sei­te auf Hand­elf­me­ter. Erst block­te Maxi­mi­li­an Hof­mann einen Abschluss von Nico­las Wim­mer mit dem Ellen­bo­gen, dann wehr­te er einen Flan­ken­ball von Flo­ri­an Rie­der mit dem Arm ab, ver­hin­der­te so, dass Rico Benatel­li frei vor Tor­mann Niklas Hedl auf­ge­taucht wäre. Doch weder Schüt­ten­gru­ber noch sei­ne Assis­ten­ten oder VAR Eis­ner grif­fen ein.

„Wir füh­len uns unge­recht behan­delt. Aus mei­ner Sicht hät­te es gar kei­nen Elf­me­ter geben dür­fen. Aber wenn das Hand­spiel von Gke­zos als straf­bar ange­se­hen wird, dann muss zumin­dest die zwei­te Akti­on von Hof­mann eben­falls geahn­det wer­den. Er hat die Flug­bahn des Balls mit dem Arm ent­schei­dend ver­än­dert und damit eine gro­ße Tor­chan­ce für Benatel­li ver­hin­dert“, sag­te Geschäfts­füh­rer Sport Mat­thi­as Imhof, der laut­stark rekla­miert hat­te und die Rote Kar­te sah.

Pacult war der­weil dar­um bemüht, sei­nen Fokus auf die nächs­te Auf­ga­be zu rich­ten. In der drit­ten Run­de der ADMIRAL Bun­des­li­ga tre­ten die Vio­let­ten am kom­men­den Sonn­tag (17 Uhr, Sky live) bei der WSG Tirol an. Noch offen ist, wie sich die Per­so­nal­si­tua­ti­on dann dar­stel­len wird. Flo­ri­an Jaritz (Sprung­ge­lenk) und Sinan Kar­weina (Ober­schen­kel) dro­hen aus­zu­fal­len. Bei bei­den ste­hen im Ver­lauf der Woche wei­te­re Unter­su­chun­gen an.