“Wir blei­ben am Boden”

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Es ist vollbracht: Die Austria holt erstmals drei Punkte in Kapfenberg und schnappt sich (vorerst) die Tabellenführung. Allerdings war es ein Kampf bis zur letzten Sekunde.

Him­mel, Höl­le, Ner­ven­flat­tern: Die­ser Frei­tag­abend hat­te alles zu bie­ten, was ein packen­des Fuß­ball­spiel aus­macht. Dafür sorg­ten auch die bei­den Tor­hü­ter: Zan Pel­ko (Aus­tria) und Patrick Krenn (Kap­fen­berg), die an die­sem Abend bei­de einen Stern­tag erwischten.So war es auch in der 15. Minu­te, als die Aus­tria die ers­te dicke Gele­gen­heit hat­te: Ivan Sara­van­ja ver­such­te es nach Cor­ner von Okan Aydin mit einem wuch­ti­gen Kopf­ball in Rich­tung rech­tes Kreuz­eck, doch Krenn konn­te mit einer schö­nen Para­de den Füh­rungs­tref­fer verhindern.Vier Minu­ten spä­ter war aber­mals der Kap­fen­ber­ger Schluss­mann zur Stel­le, als es Dari­jo Peci­rep aus spit­zem Win­kel ver­such­te. Doch beim dar­auf­fol­gen­den Eck­ball klin­gel­te es erst­mals im Kas­ten der Stei­rer: Peci­rep stand nach einem Kopf von Makis Gze­kos gold­rich­tig und hau­te die Kugel ins rech­te Eck.Frei­stoß­kö­nig Sara­van­jaDie Aus­tria hat sich damit für die star­ke Anfangs­pha­se belohnt — und sie hat­te offen­bar noch nicht genug. “Wei­ter, wei­ter”, rief Trai­ner Robert Mich­eu auf das Feld — und tat­säch­lich setz­te die Mann­schaft gleich nach — und wie!Ivan Sara­van­ja traf mit einem traum­haf­ten Frei­stoß ins rech­te Eck, da streck­te sich Patrick Krenn im Tor der Kap­fen­berg ver­geb­lich. Der Schuss pass­te ganz genau. “Da hat Ivan wie­der gezeigt, dass er es kann. Er hat ja schon in der ers­ten Cup­run­de ein ähn­li­ches Tor gemacht”, lob­te Prä­si­dent Ivo Peric, der natür­lich in Kap­fen­berg dabei war und sich sehr über den Auf­tritt “sei­ner” Mann­schaft freu­te. “Die Spie­ler haben von Anfang die rich­ti­ge Ein­stel­lung am Platz gezeigt!“2:0 nach 24 Minu­ten — das war ganz nach dem Geschmack der mit­ge­reis­ten Fans, die für ordent­lich Stim­mung sorg­ten. Aber noch war das Ding nicht gegessen.Nach 36 Minu­ten muss­te sich auch Zan Pel­ko im Tor der Aus­tria erst­mals aus­zeich­nen, als Lukas Skri­va­nek einen stram­men Schuss von der Straf­raum­gren­ze aus abgab.Und dann hät­te die Aus­tria schon vor der Pau­se alles klar machen kön­nen: Zwei­mal hin­ter­ein­an­der hat­te Flo­ri­an Jaritz die Rie­sen­ge­le­gen­heit die Füh­rung aus­zu­bau­en, doch Patrick Krenn hat­te ordent­lich was dage­gen und konn­te zwei­mal glän­zend parieren.Damit hät­te die Aus­tria schon zur Pau­se mit 3:0 oder 4:0 füh­ren können.Auch nach der Pau­se hät­ten die Vio­let­ten vor­zei­tig den Sack zuma­chen kön­nen: Jetzt war es Dari­jo Peci­rep, der den Tref­fer schon vor Augen hat­te. Es war eine punkt­ge­naue Flan­ke von Oli­ver Mark­outz und Peci­rep konn­te aus per­fek­ter Posi­ti­on köp­feln, doch wie­der war Krenn zur Stel­le (52.)Das Finish hat­te es in sich!Somit blieb die Par­tie noch offen und Kap­fen­berg star­te­te die gro­ße Gegen­of­fen­si­ve. Der ers­te Warn­schuss erfolg­te in der 66. Minu­te: Wie­der zog Skri­va­nek auf Höhe der Straf­raum­gren­ze ab und wie­der war Pel­ko der Sieger.Doch dann pas­sier­te es: In der 77. Minu­te kam Kap­fen­berg zum Anschluss­tref­fer — Levan Elosh­vi­li traf nach einem Eck­ball per Kopf.Jetzt wur­de es noch ein­mal rich­tig heiß und die Aus­tria hat­te mäch­tig zu kämp­fen, um den Aus­gleich zu ver­hin­dern. In der 86. Minu­te wäre es fast so weit gewe­sen, doch Ilia Zub­kov setz­te sei­nen Schuss zum Glück neben das Tor.Dann war es noch ein­mal Zan Pel­ko, der hel­den­haft den Sieg der Aus­tria ret­te­te: Gleich zwei­mal hin­ter­ein­an­der konn­te er in der 90. Minu­te einen Schuss von David Sen­car aus nächs­ter Nähe parieren.Und dann — nach 94 lan­gen Minu­ten — die Erlö­sung: Der Schluss­pfiff. Die Aus­tria konn­te im vier­ten Anlauf erst­mals drei Punk­te aus Kap­fen­berg entführen.Jubel, Freu­de, Hei­ter­keit! Peric: “Wir blei­ben am Tep­pich”“Mit den drei Punk­ten fah­ren wir natür­lich über­glück­lich nach­hau­se. Bedan­ken möch­ten wir uns vor allem bei Zan, der in der Schluss­pha­se ganz klar die drei Punk­te fest­ge­hal­ten hat. Es war Wahn­sinn, was der am Ende noch alles abge­wehrt hat”, lob­te Prä­si­dent  Ivo Peric nach dem Spiel und freu­te sich über die zwi­schen­zei­ti­ge Tabel­len­füh­rung. “Wir genie­ßen den Moment, blei­ben aber beschei­den, oder wie wir sagen: Wir blei­ben am Tep­pich. Wir kon­zen­trie­ren uns jetzt schon voll auf das nächs­te Heim­spiel gegen Linz, denn da wol­len wir natür­lich nach­le­gen.”