Pacult-Team in der Außen­sei­ter-Rol­le

©  QSpictures

Zwei Jahre ist es her, da standen sich die Austria Klagenfurt und Sturm Graz zuletzt in einem Pflichtspiel gegenüber. Ein Blick auf die Statistik zeigt, wie schnell sich die Fußball-Welt dreht. Nur drei Violette und drei Schwarz-Weiße, die am 25. September 2019 im Zweitrunden-Match des ÖFB-Cups von Beginn an auf dem Platz standen, dürften auch am Sonntag (17 Uhr, Sky live) beim Wiedersehen der beiden Klubs in der ADMIRAL Bundesliga dabei sein.

Die bit­te­re Nie­der­la­ge nach Ver­län­ge­rung im Pokal fand im Kara­wan­ken­blick-Sta­di­on statt, es reg­ne­te in Strö­men und neben­an in der Are­na stan­den Bäu­me. Stich­wort: For Forest. „Seit­her ist in Waid­manns­dorf eini­ges pas­siert“, erin­nert sich Flo­ri­an Jaritz, in Kla­gen­furt gebo­ren, groß gewor­den und seit 2005 im Klub. „Im Cup waren wir kurz davor, eine Sen­sa­ti­on zu schaf­fen. Der Aus­gleich fiel erst fünf Minu­ten vor Schluss. Jetzt haben wir die Chan­ce, es noch bes­ser zu machen.“

Damals war es das Duell zwi­schen einem Zweit- und einem Erst­li­gis­ten, seit Som­mer mischt die Aus­tria in der öster­rei­chi­schen Bel­eta­ge mit. Den­noch sind die Rol­len klar ver­teilt, das Team von Peter Pacult reist als Außen­sei­ter in die Stei­er­mark, wie Jaritz betont: „Als Auf­stei­ger ist man das ja eigent­lich immer. Aber Sturm ist neben Salz­burg die Mann­schaft der Stun­de. Wir brau­chen einen rich­tig guten Tag, um von dort etwas mit­zu­neh­men, müs­sen alles abru­fen und voll auf der Höhe sein.“

Der Kla­gen­fur­ter Trai­ner stimmt die­ser Ein­schät­zung zwar zu, erwar­tet aber den­noch einen muti­gen Auf­tritt sei­ner Bur­schen. „In Graz hat man ande­re Ansprü­che und ist von der Qua­li­tät auch anders auf­ge­stellt“, betont Pacult, doch in einer Par­tie sei immer alles mög­lich: „Wir wol­len unse­re Spiel­wei­se durch­set­zen und es Sturm so schwer wie mög­lich machen.“  

Die per­so­nel­le Situa­ti­on stellt sich bei der Aus­tria aller­dings auch nach der Län­der­spiel-Pau­se durch­aus ange­spannt dar. Im Ver­lauf der Woche muss­te Pacult auf bis zu elf Pro­fis ver­zich­ten, zumin­dest acht Spie­ler wer­den auch in der Mer­kur Are­na feh­len: Tor­mann Phil­lip Men­zel (Rot­sper­re) sowie Kapi­tän Kos­mas Gke­zos, Maxi Morei­ra, Phil­ipp Hüt­ter, Juli­an von Haa­cke, Fabi­an Mie­sen­böck, Ben­ja­min Had­zic und Dari­jo Peci­rep, die alle­samt ver­letzt oder krank aus­fal­len.

Trotz die­ser Pro­ble­ma­tik fah­ren die Kla­gen­fur­ter vol­ler Selbst­ver­trau­en nach Graz. Dort zeig­te Vio­lett am ver­gan­ge­nen Frei­tag im Test beim Zweit­li­ga-Zwei­ten GAK (4:2) eine sehr ordent­li­che Vor­stel­lung – und stell­te unter Beweis, dass Aus­fäl­le kom­pen­siert wer­den kön­nen. Auch auf dem Papier lie­gen bei­de Klubs gar nicht weit aus­ein­an­der: Der Tabel­len­zwei­te Sturm (elf Punk­te) emp­fängt den Fünf­ten Aus­tria (acht Punk­te). Mit einem Erfolg wür­de das Pacult-Team gleich­zie­hen.