Wer­nitz­nig sieht Duell auf Augen­hö­he

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Beim Wolfsberger AC zählte er fast schon zum Inventar. In 271 Pflichtspielen lief Christopher Wernitznig für den Klub aus dem Lavanttal auf, war maßgeblich beteiligt am Aufstieg zu einem Spitzenteam in Österreich und hinterließ auch Spuren in der Europa League. In diesem Sommer verließ „Wuschi“ nach acht Jahren als Bundesliga-Rekordspieler die „Wölfe“ und schloss sich der Austria Klagenfurt an. Am Sonntag (14.30 Uhr, Sky live) trifft der 32-Jährige erstmals auf seine alten Kollegen.

„Ich freue mich sehr auf das Match. Beim WAC hat­te ich eine tol­le Zeit, mit dem einen oder ande­ren habe ich sehr lang zusam­men­ge­spielt, da sind natür­lich auch Freund­schaf­ten ent­stan­den, die über den Fuß­ball­platz hin­aus­ge­hen. Es ist schön, dass wir uns jetzt auf die­ser Büh­ne als Geg­ner wie­der­se­hen und da wird es von bei­den Sei­ten ganz sicher kei­ne Geschen­ke geben“, stellt Wer­nitz­nig klar.

Wer meint, dass in die­ser Woche das Han­dy nicht still­stand, der irrt gewal­tig. Nach dem Remis gegen Aus­tria Wien (3:3) lag der Fokus bei den Vio­let­ten auf der Zweit­run­den-Par­tie im ÖFB-Cup in Bre­genz (5:0), für Wolfs­berg ging es im Anschluss an den Meis­ter­schafts-Erfolg in Tirol (2:1) eben­falls im Pokal in Deutsch­lands­berg (5:1) wei­ter.

„Noch ist es ruhig gewe­sen, aber nach­dem die Cup-Auf­ga­ben mit dem Ach­tel­fi­nal-Ein­zug erle­digt wur­den, schau­en jetzt alle auf das Der­by. Ich gehe davon aus, dass eini­ge Wet­ten um ein Essen mit der Fami­lie mit­lau­fen wer­den, wenn das Spiel ange­pfif­fen wird. Dann ist eine klei­ne zusätz­li­che Bri­sanz auch dabei“, erwar­tet „Wuschi“ eini­ge Anru­fe aus sei­ner alten Wahl­hei­mat.

So eine Rück­kehr an die frü­he­re Wir­kungs­stät­te könn­te durch­aus zu Ner­vo­si­tät und einem beson­de­ren Druck füh­ren. Doch Wer­nitz­nig hilft im Vor­feld sei­ne gro­ße Erfah­rung, von alle­dem ist bei ihm nichts zu spü­ren. „Ich bin vol­ler Vor­freu­de. Ein Kärnt­ner Der­by in der Bun­des­li­ga ist ein­fach immer eine coo­le Sache. In der ver­gan­ge­nen Sai­son gab es vier span­nen­de Spie­le und ich hof­fe, das wird am Sonn­tag vor einer tol­len Kulis­se wie­der so sein.“

Der Rechts­ver­tei­di­ger der Aus­tria macht aber auch kein Geheim­nis dar­aus, dass in der sieb­ten Run­de der Sai­son 2022/23 für alle Betei­lig­ten eine beson­de­re Par­tie am Pro­gramm steht: „Der Stel­len­wert ist groß, für die Fans, aber auch für uns Spie­ler. Jede Mann­schaft will die Num­mer eins in Kärn­ten sein und die­ses Duell unbe­dingt gewin­nen. Es geht zwar ‚nur‘ um drei Punk­te, ein Sieg im Der­by kann aber nach­hal­tig einen Push geben.“

Doch wie sind die Rol­len ver­teilt? Nach dem Auf­stieg der Vio­let­ten gin­gen sie in der Vor­sai­son als Außen­sei­ter in jedes Spiel. Wer­nitz­nig meint: „Aus mei­ner Sicht gibt es da kei­nen kla­ren Favo­ri­ten.“ Ein Blick auf das Klas­se­ment gibt ihm recht: Kla­gen­furt belegt mit fünf Zäh­lern den neun­ten Rang, der WAC ist punkt­gleich Zehn­ter.

„Bei­de Teams haben einen durch­wach­se­nen Start in die Sai­son erwischt, zuletzt aber gute Leis­tun­gen gezeigt. Ich erwar­te ein Duell auf Augen­hö­he, ein aus­ge­gli­che­nes Spiel, in dem die Mann­schaft gewin­nen wird, die mit der nöti­gen Aggres­si­vi­tät zu Wer­ke geht und die Kon­zen­tra­ti­on län­ger hoch­hal­ten kann“, sagt Wer­nitz­nig, der alles dafür geben wird, um mit drei Punk­ten im Gepäck aus dem Lavant­tal nach Waid­manns­dorf zurück­zu­keh­ren.