„Hep­pi“ macht die Vio­let­ten hap­py

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Sein starkes Debüt ging ein wenig unter im Ärger über den in letzter Minute verschenkten Sieg. In Kapfenberg (1:1) stand Herbert Paul erstmals in einem Pflichtspiel für die Austria Klagenfurt auf dem Platz und war direkt ein Aktivposten. „Heppi“, wie der 26-Jährige von allen gerufen wird, macht die Violetten happy.

„Für den Anfang war das rich­tig gut“, stell­te Trai­ner Robert Mich­eu nach der Ana­ly­se der Par­tie fest, die so bit­ter ende­te. „Er stand defen­siv soli­de, hat aber auch immer wie­der den Vor­wärts­gang ein­ge­legt und auf der rech­ten Sei­te rich­tig Druck aus­ge­übt. Dar­auf lässt sich auf­bau­en.“ 

Der Chef­coach der Vio­let­ten mach­te nach der Ver­pflich­tung des Deut­schen kurz vor dem Ablauf der Trans­fer­pe­ri­ode kein Geheim­nis dar­aus, Paul nicht so recht ein­schät­zen zu kön­nen. „Ich kann­te ihn nicht so gut, hat­te nur Vide­os gese­hen und mich natür­lich infor­miert. Schon in den ers­ten Ein­hei­ten wur­de deut­lich, dass er uns wei­ter­brin­gen wird.“

Groß, stark, schnell – alle­samt Attri­bu­te, die einen Defen­siv-Mann aus­zeich­nen. Paul ist kein Spie­ler für die Gale­rie, eher Arbei­ter als Künst­ler. Doch das macht ihn wert­voll. Er wur­de im Nach­wuchs beim FC Ingol­stadt und Greu­ther Fürth aus­ge­bil­det, wech­sel­te dann zum FC Bay­ern Mün­chen, ehe er über Schwein­furt 05 beim TSV 1860 Mün­chen lan­de­te. 48 Mal lief Paul in der Junio­ren-Bun­des­li­ga auf, im Her­ren­be­reich ste­hen 55 Ein­sät­ze in der 3. Liga und 131 Regio­nal­li­ga-Par­tien zu Buche. 

„Er bringt eini­ges an Erfah­rung mit, wirkt sehr sta­bil und lässt sich nicht aus der Ruhe brin­gen. Damit gibt ‚Hep­pi‘ unse­rem Spiel ein gewis­sen Maß an Sicher­heit“, sagt Mich­eu, der jedoch weiß, dass der Zugang län­ger ohne Match­pra­xis war und kör­per­lich noch nicht bei 100 Pro­zent ist: „Dar­an wer­den wir arbei­ten, er wird bald auf dem Leis­tungs­stand der ande­ren sein.“

Durch die Ver­pflich­tung von Paul ist die Kon­kur­renz­si­tua­ti­on im Kampf um die Stamm­plät­ze grö­ßer gewor­den. Phil­ipp Hüt­ter und Flo­ri­an Freis­seg­ger, die eini­ge Wochen ver­letzt aus­set­zen muss­ten, sind wie­der dabei. Auch Kos­mas Gke­zos, der in ihrer Abwe­sen­heit den Part rechts in der Abwehr­ket­te sehr gut aus­ge­füllt hat­te, steht nach abge­ses­se­ner Rot­sper­re wie­der zur Ver­fü­gung. 

Ein Luxus­pro­blem für Mich­eu – und eine Situa­ti­on, die den Spie­lern durch­aus gefällt. „Wir pushen uns gegen­sei­tig, das Niveau ist auch im Trai­ning sehr hoch. Davon pro­fi­tiert jeder ein­zel­ne“, betont Paul, der sich in Waid­manns­dorf bereits ein­ge­lebt hat: „Die ande­ren Jungs haben mich gut auf­ge­nom­men, ich füh­le mich in der Mann­schaft total wohl und wer­de alles dafür tun, damit wir unse­re Zie­le am Ende auch errei­chen.“

Ganz oben auf der Lis­te steht dabei erst mal ein Erfolg am Sams­tag (14.30 Uhr) über SKU Amstet­ten. Nach sie­ben Run­den sind die Nie­der­ös­ter­rei­cher noch ohne Sieg, dafür aber Remis-Köni­ge: Gleich fünf­mal teil­ten sie sich die Punk­te mit dem Geg­ner. Die Aus­tria will mit aller Macht ihre Heim­se­rie aus­bau­en, die bis­he­ri­gen drei Par­tien im Wör­ther­see-Sta­di­on wur­den alle­samt gewon­nen.