Im Heim­spiel gegen den Auf­stei­ger

©  Andi Klausner

Am Freitag um 19:10 Uhr ist der SKU Amstetten im Wörthersee Stadion zu Gast. Wie der Aufsteiger aus der Regionalliga Ost einzuschätzen ist und warum die Austria vielleicht genau gegen Amstetten den ersten Heimsieg der Saison feiern könnte, findet ihr hier.

Aus­gangs­si­tua­ti­on:

Die Län­der­spiel­pau­se ist vor­bei und der Lig­aall­tag kehrt zurück in die Köp­fe der Spie­ler und Fans. Nach­dem der SK Aus­tria Kla­gen­furt end­lich in der 2.Liga ange­kom­men schien und an den Spiel­ta­gen 7 — 9 sie­ben Punk­te mit­neh­men konn­te, setz­te es in der ver­gan­ge­nen Run­de eine bit­te­re 1–3 Nie­der­la­ge gegen den Kap­fen­ber­ger SV.

Dabei sah es zuerst ganz anders aus: Durch ein Tor von Scott Ken­ne­dy konn­ten die Waid­manns­dor­fer in Füh­rung gehen und die­se auch lan­ge hal­ten. Erst kurz vor Schluss bra­chen die Vio­lett-Wei­ßen ein und ver­lo­ren die Par­tie. Spie­le­risch war die Aus­tria auf Augen­hö­he mit den Stei­rern: Der Ball­be­sitz war gleich­ver­teilt. Man hat­te zwar mehr Schüs­se (16 zu 10), aber weni­ger Tor­chan­cen (3 zu 5). Auch in den Eck­bäl­len waren die Kap­fen­ber­ger leicht vor­ne. Unterm Strich zeig­te die Aus­tria jedoch über wei­te Pha­sen eine gute kämp­fe­ri­sche Leis­tung und hät­te sich mit zumin­dest einem Punkt beloh­nen müs­sen.

Nach der Nie­der­la­ge soll­te der Blick auf die Tabel­le lie­ber ver­mie­den wer­den: Die Vio­lett-Wei­ßen rutsch­ten mit neun Punk­ten wie­der auf Platz 14, wel­cher den direk­ten Abstieg in die Regio­nal­li­ga Mit­te bedeu­ten wür­de. Der SV Horn (15.) hat zwei Punk­te weni­ger, der SK Vor­wärts Steyr (16.) ist vier Punk­te hin­ter uns. Mit einem Sieg und einer gleich­zei­ti­gen Nie­der­la­ge des FC Juni­ors OÖ in Wat­tens wäre ein Sprung auf Platz 13 wie­der mög­lich.

Auch der SKU Amstet­ten ist mit einer Nie­der­la­ge in die Län­der­spiel­pau­se gegan­gen. Vor eige­nem Publi­kum gab es gegen den SC Wie­ner Neu­stadt ein 2:3. Beson­ders schmerz­haft ist, dass man die Par­tie nach zwei­ma­li­ger Füh­rung noch aus der Hand gege­ben hat. Gegen den Fast­auf­stei­ger der letz­ten Sai­son waren die Blau-Weiß-Grü­nen min­des­tens auf Augen­hö­he.

Der SKN ist beson­ders gegen spiel­star­ke Mann­schaf­ten erfolg­reich und konn­te in die­ser Sai­son durch Kon­ter­si­tua­tio­nen bis­her schon meh­re­re Tore erzie­len. So konn­te Blau-Weiß Linz besiegt und der SV Ried zumin­dest ein unent­schie­den abge­run­gen wer­den. Ande­rer­seits tut sich die Mann­schaft von Trai­ner Peter Zeitl­ho­fer schwer, ein Spiel selbst zu gestal­ten. Gegen den SV Horn oder den FAC setz­te es Nie­der­la­gen.

Die Nie­der­ös­ter­rei­cher befin­den sich nach dem ers­ten Sai­son­drit­tel mit 12 Punk­ten auf dem elf­ten Tabel­len­platz. Somit haben sie drei Punk­te mehr, als die Kla­gen­fur­ter Aus­tria. Die Vio­lett-Wei­ßen wür­den wegen dem schlech­ten Tor­ver­hält­nis jedoch erst ab einem vier-Tore Sieg am SKU vor­bei­zie­hen kön­nen. Nach einem eher schlech­ten Sai­son­start haben sich die Amstet­te­ner in den let­zen Run­den gefan­gen und konn­ten flei­ßig Punk­te sam­meln.

Direk­ter Ver­gleich:

Bis­her gab es kei­ne Spie­le zwi­schen den bei­den Mann­schaf­ten.

Bei einem sta­tis­ti­schen Team­ver­gleich der bei­den Ver­ei­ne fällt auf, dass sie sich sehr ähn­lich sind: Bei­de haben ähn­lich vie­le Gegen­to­re kas­siert (Aus­tria: 15, Amstet­ten: 14), haben ähn­lich oft zu Null gespielt (Aus­tria: 1, Amstet­ten: 2) und eine ähn­li­che Kader­grö­ße (Aus­tria: 25, Amstet­ten: 24). Das Durch­schnitts­al­ter der Kla­gen­fur­ter Aus­tria ist mit 22,1 Jah­ren jedoch ein wenig gerin­ger (Amstet­ten: 24,0 Jah­re). Eben­falls auf­fal­lend ist, dass bei den Vio­lett-Wei­ßen 9 Legio­nä­re spie­len, wäh­rend der SKU eher auf Regio­na­li­tät setzt (3 Legio­nä­re).  Mit 10 erziel­ten Toren haben die Waid­manns­dor­fer noch Auf­hol­be­darf (Amstet­ten: 16).

Dafür haben wir in Sachen Social Media die Nase vor­ne: Wäh­rend die Aus­tria auf zir­ka 7970 Face­book-Likes kommt, haben die Nie­der­ös­ter­rei­cher mit zir­ka 3670 deut­lich weni­ger Inter­ak­ti­on mit ihren Fans.

Per­so­nal­si­tua­ti­on:

Bene­dikt Pich­ler befin­det sich nach sei­nem Mit­tel­fuß­kno­chen­bruch auf dem Weg der Bes­se­rung, steht der Mann­schaft jedoch wei­ter­hin nicht zur Ver­fü­gung. Ob Coach Franz Pol­anz neben dem Spiel­ma­cher auf wei­te­re Spie­ler ver­zich­ten muss, erfährt ihr in der sport­li­chen Vor­schau am Don­ners­tag.

Auch SKU-Trai­ner Peter Zeitl­ho­fer steht bei­na­he sei­ne kom­plet­te Mann­schaft zur Ver­fü­gung. Ledig­lich Mit­tel­feld­spie­ler Fabi­an Rül­l­ing dürf­te nach einem Kreuz­band­riss bis Ende des Jah­res aus­fal­len. Dafür kehrt Milan Vuko­vic nach sei­ner abge­ses­se­nen Gelb-Rot-Sper­re wie­der in den Kader der Nie­der­ös­ter­rei­cher zurück. 

Her­aus­ra­gen­de Spie­ler:

Einer der wich­tigs­ten Spie­ler bei SKU Amstet­ten in die­ser Sai­son ist wohl Tho­mas Hin­um. Der 31-jäh­ri­ge kam vor Sai­son­be­ginn von Blau-Weiß Linz und lei­tet das Spiel im Mit­tel­feld der Nie­der­ös­ter­rei­cher wie kein Zwei­ter. Dabei erscheint es fast nur logisch, dass Hin­um bis­her jedes Spiel über die vol­le Distanz absol­viert hat. Außer­dem gehen auch zwei Vor­la­gen auf das Kon­to des gebür­ti­gen Ober­ös­ter­rei­chers. Aber nicht nur zwei­te Liga kann er: Für den SK Aus­tria Kärn­ten, Rapid Wien und den SV Ried hat er ins­ge­samt 156 Bun­des­li­ga­spie­le absol­viert und in denen zumin­dest sie­ben­mal genetzt.

Micha­el Drga und Milan Vuko­vic bil­den bei den Blau-Weiß-Grü­nen das Traum­duo im Sturm. Mit acht von 16 Toren geht die Hälf­te der Buden auf die bei­den Tor­jä­ger. Drga konn­te in neun Spie­len fünf­mal net­zen und zwei Tore vor­be­rei­ten. Vuko­vic steht indes bei fünf Scor­er­punk­ten (3 Tore, 2 Vor­la­gen). Des­halb gilt es vor allem auf Drga, der auch über die Außen kom­men kann, auf­zu­pas­sen. Aber auch für Vuko­vic, der in 104 Par­tien für Amstet­ten sage und schrei­be 67 mal jubeln durf­te, ist es schon fast selbst­ver­ständ­lich, zu tref­fen.

2. Liga, 11. Spiel­tag:

SK AUSTRIA KLAGENFURT — SKU AMSTETTEN

Frei­tag, 19. Okto­ber 2018, 19:10 Uhr (Wör­ther­see Sta­di­on)

Mög­li­che Auf­stel­lun­gen:

Aus­tria Kla­gen­furt (4–2‑3–1): Pel­ko — Morei­ra, Ken­ne­dy, Sara­van­ja, Moun­pain — Rusek, Greil — Hüt­ter, Zaka­ny ©, Stein­wen­der — Hödl

SKU Amstet­ten (4–4‑2): Gschoss­mann — Fahrn­gru­ber, Muha­med­be­go­vic, Hol­zer ©, Pudel­ko — Scharner, Hin­um — Peham, Lach­mayr — Vuko­vic, Drga

Schieds­rich­ter: Har­kam (Stei­er­mark); Assis­ten­ten: Gerald Bau­ern­feind (Stei­er­mark), Edin Kudic (Tirol)

FORZA VIOLA!

Text: Andi Klaus­ner