Ried im Geg­ner-Check

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Am Samstag um 14:30 Uhr kommt mit der SV Ried ein selbsternannter Aufstiegskandidat ins Wörthersee Stadion. Wie die Innviertler einzuschätzen sind, seht ihr hier:

SV Ried:

Die Inn­viert­ler spie­len eine durch­aus gute Sai­son und wer­den zurecht als Auf­stiegs­kan­di­dat gehan­delt, beson­ders nach­dem Blau-Weiß Linz kei­ne Bun­des­li­ga-Lizenz bean­tragt hat. Mit sie­ben Sie­gen aus zwölf Spie­len zäh­len sie zu den grö­ße­ren Geg­nern in der 2.Liga. Beson­ders spie­le­risch star­ke Ver­ei­ne wie Kap­fen­berg, Wat­tens, Lie­fe­ring und Wr. Neu­stadt lie­gen den Ober­ös­ter­rei­chern. Gegen die­se Clubs konn­ten alle­samt Sie­ge ein­ge­fah­ren wer­den. Dafür muss­te man gegen ver­meint­lich schwä­che­re Teams wie Steyr, Amstet­ten oder dem FAC Punk­te her­schen­ken.

Nach zwei Nie­der­la­gen am sieb­ten und ach­ten Spiel­tag haben die Rie­der wie­der zurück in die Spur gefun­den und konn­ten zuletzt zehn Punk­te in vier Spie­len holen. Auch die wie­der­erstark­te Aus­tria aus Lust­en­au konn­te am ver­gan­ge­nen Spiel­tag vor eige­nem Publi­kum mit 1:0 besiegt wer­den. Mit mehr Ball­be­sitz, mehr Eck­bäl­len und mehr Schüs­sen aufs Tor konn­ten die Ober­ös­ter­rei­cher auf gan­zer Linie über­zeu­gen und den drit­ten Tabel­len­rang absi­chern.

Per­so­nal­si­tua­ti­on:

Trai­ner Tho­mas Weis­sen­böck kann auf fast sei­ne gesam­te Mann­schaft zurück­grei­fen. Ledig­lich Innen­ver­tei­di­ger Seve­rin Hing­sa­mer ist nach einer Hüft­ver­let­zung frag­lich. Kein Spie­ler ist gesperrt — die SV Ried ist mit ledig­lich 18 gel­ben Kar­ten in zwölf Spie­len die fairs­te Mann­schaft der 2.Liga.

Her­aus­ra­gen­de Spie­ler:

Der Spie­ler der Sai­son bei der Sport­ver­ei­ni­gung ist bis dato Dari­jo Peci­rep. Der kroa­ti­sche Mit­tel­stür­mer konn­te in die­ser Sai­son bereits sie­ben­mal net­zen und ist in der Offen­si­ve bei den Inn­viert­lern gesetzt, wie kein Zwei­ter. Der 27-jäh­ri­ge kam vor der Sai­son vom Wie­ner SC aus der Regio­nal­li­ga Ost, bei dem er in 23 Spie­len 17 Tore schoss — eine sehr gute, jedoch kei­ne her­aus­ra­gen­de Leis­tung. Umso über­ra­schen­der ist es, dass er nun in der zweit­höchs­ten Spiel­klas­se so auf­dreht.

Was Dari­jo Peci­rep für den Sturm der Inn­viert­ler ist, das ist Manu­el Kerhe für die Ver­tei­di­gung. Der ehe­ma­li­ge Wolfs­ber­ger hat in die­ser Sai­son jedes Pflicht­spiel für die Rie­der absol­viert und konn­te auf der rech­ten Sei­te stets mit Leis­tung glän­zen. Er ist einer der zwei­kampf­stärks­ten Spie­ler im Ver­ein, aber auch Tor­ge­fahr strahlt Kerhe aus: in Liga und Cup konn­te der Kärnt­ner bereits acht Tore vor­be­rei­ten.

Ste­fa­no Surd­a­no­vic steht wie kein Zwei­ter für die Gene­ra­ti­on der jun­gen Wil­den bei den Ober­ös­ter­rei­chern. Der 19-jäh­ri­ge hat sich über meh­re­re Jah­re durch ver­schie­de­ne Nach­wuchs­mann­schaf­ten der Rie­der hoch­ge­kämpft und wird in die­ser Sai­son in der Kampf­mann­schaft ein­ge­setzt, und das in 10 von 12 Zweit­li­ga­spie­len. Meis­tens wird der gebür­ti­ge Wel­ser ein­ge­wech­selt. Den­noch konn­te er bereits ein Tor erzie­len und zwei wei­te­re vor­be­rei­ten.

SK Aus­tria Kla­gen­furt:

Die Kla­gen­fur­ter Aus­tria tritt zuletzt auf der Stel­le. Gegen Amstet­ten und Laf­nitz wur­de zwar nicht ver­lo­ren, Sie­ge konn­ten jedoch auch nicht ein­ge­fah­ren wer­den. Des­halb blieb der erhoff­te Befrei­ungs­schlag bis­her aus. Das Kap­fen­berg-Spiel aus­ge­klam­mert wären die Vio­lett-Wei­ßen seit fünf Liga­spie­len unge­schla­gen. Die Waid­manns­dor­fer schei­nen sich gefan­gen zu haben, was sich zuletzt auch in der Kör­per­spra­che und der Moral wider­spie­gel­te.

So bewies man auch letz­te Woche im Aus­wärts­spiel gegen den SV Laf­nitz Kampf­geist und konn­te spie­le­risch über­zeu­gen. Dass sich die Kla­gen­fur­ter am Ende mit einem Unent­schie­den zufrie­den­ge­ben muss­ten, ist ledig­lich auf die schlech­te Chan­cen­ver­wer­tung zurück­zu­füh­ren. Sowohl die Mit­tel­feld­spie­ler, wel­che eine Viel­zahl an Mög­lich­kei­ten her­aus­spiel­ten, als auch die Ver­tei­di­ger, wel­che vie­le Zwei­kämp­fe für sich ent­schei­den konn­ten, rie­fen eine klas­se Leis­tung ab und hät­ten sich am Ende des Tages mit drei Punk­ten beloh­nen müs­sen.

Durch die 1–2 Nie­der­la­ge des FC Juni­ors OÖ beim Tabel­len­letz­ten Steyr reicht den Waid­manns­dor­fern die Punk­te­tei­lung, um an den Ober­ös­ter­rei­chern in der Tabel­le auf den 13. Platz vor­bei­zie­hen zu kön­nen. Somit wur­den die direk­ten Abstiegs­plät­ze wie­der ver­las­sen. Doch die Distanz zum gesi­cher­ten Mit­tel­feld ist mit sechs Punk­ten der­zeit zu groß, um sich nach oben zu ori­en­tie­ren.

Direk­ter Ver­gleich:

Der SK Aus­tria Kla­gen­furt und der SV Ried tref­fen am kom­men­den Sams­tag zum ers­ten Mal in einem Pflicht­spiel auf­ein­an­der.

Die Spiel­ver­ei­ni­gung aus Ried kommt auf einen Markt­wert von 5 Mil­lio­nen Euro. Damit ist man hin­ter dem FC Lie­fe­ring die zweit­teu­ers­te Mann­schaft der Liga. Der SK Aus­tria Kla­gen­furt steht im Ver­gleich bei einem Gesamt­markt­wert von 3,13 Mil­lio­nen Euro. Dafür kön­nen die Vio­lett-Wei­ßen aber beim Durch­schnitts­al­ter punk­ten: Der Kader kommt auf durch­schnitt­lich 22,9 Jah­re. Ried hinkt mit 23,8 Jah­ren leicht hin­ter­her. 

2. Liga, 13. Spiel­tag:

SK AUSTRIA KLAGENFURT — SV RIED

Sams­tag, 03. Novem­ber 2018, 14:30 Uhr (Wör­ther­see Sta­di­on)

Mög­li­che Auf­stel­lun­gen:

Aus­tria Kla­gen­furt (4–2‑3–1): Nicht — Morei­ra, Sara­van­ja, Ken­ne­dy, Hüt­ter — Rusek, Greil — Jaritz, Zaka­ny ©, Stein­wen­der — Aky­il­diz

SV Ried (4–2‑3–1): Kreidl — Schil­ling, Rei­ner, Boat­eng, Kerhe — Grgic ©, Amme­rer — May­er, Wieß­mei­er, Bajic — Peci­rep

Schieds­rich­ter: Wal­ter Alt­mann (Tirol); Assis­ten­ten: Ste­fan Gam­per, Edin Kudic

FORZA VIOLA!

Text: Andi Klaus­ner