Gemici­ba­si wird zum „dicken Ronal­do“

©  Screenshot Sky Sport Austria

Das ist dann wohl ein klassischer Fall von: Aus Spaß wird Ernst. Turgay Gemicibasi hatte nach dem grandiosen Erfolg über Serien-Meister und Spitzenreiter Red Bull Salzburg (2:1) kaum die Kabine des Wörthersee-Stadions betreten, da erinnerten ihn seine Kollegen an ein Versprechen, das der Mittelfeld-Mann im Vorfeld gegeben hatte. Bei einem Sieg gibt’s eine neue Frisur. Gesagt, getan!

Mar­kus Pink, der den Füh­rungs­tref­fer durch Gemici­ba­si vor­be­rei­te­te und spä­ter selbst nach­leg­te, griff unter der Anfeue­rung sei­ner Kol­le­gen zum Rasie­rer, ent­schied sich für einen Kahl­schlag – bis auf ein klei­nes Drei­eck, das er ste­hen ließ. Der Deutsch-Tür­ke hat­te es schon vor­her geahnt, dass er nach sei­nem Besuch bei „Fri­seur Pin­ki“ aus­se­hen wür­de wie „der dicke Ronal­do damals bei der WM 2002 in Japan und Süd­ko­rea“.

Wie es dazu kam? „Nach dem Abschluss­trai­ning am Frei­tag stand ich mit Phil­lip Men­zel und Pink unter der Dusche, dach­te dar­an, wie geil es wäre, Red Bull zu bie­gen. Da habe ich zu den bei­den gesagt: Wenn wir gegen Salz­burg gewin­nen, dann könnt ihr mir die Haa­re so schnei­den, wie ihr wollt. Wett­schul­den sind Ehren­schul­den, ich ste­he immer zu mei­nem Wort.“

Gemici­ba­si hat­te aber sicher nicht dar­an gedacht, dass die ande­ren Kol­le­gen in der Kabi­ne ihre Smart­phones zücken und den haa­ri­gen Vor­gang für die Ewig­keit doku­men­tie­ren wür­den. Doch die Fotos und Vide­os von der opti­schen Ver­wand­lung des 25-Jäh­ri­gen ver­brei­ten sich nicht nur wie ein Lauf­feu­er auf den Social-Media-Kanä­len, sie lan­de­ten auch bei Sky in der Sen­dung „Alle Spie­le, alle Tore“ mit Con­stan­ze Weiss und Exper­te Mar­tin Stranzl.

Der Haupt­dar­stel­ler nahm es mit einer gehö­ri­gen Por­ti­on Humor, nach dem star­ken Auf­tritt und den drei Punk­ten gegen die „Bul­len“ konn­te ihm auch sein skur­ri­les Aus­se­hen nicht die Lau­ne ver­der­ben. Wie lang er den eins­ti­gen Look des „dicken Ronal­do“ auf­tra­gen wer­de, ließ er offen: „War­ten wir mal ab, was mei­ne Freun­din dazu sagt. Viel­leicht las­se ich es so ste­hen, schließ­lich erin­nert die Fri­sur dar­an, was wir als Mann­schaft zu leis­ten imstan­de sind.“

Übri­gens: Auch hin­ter dem „Ori­gi­nal“ steckt eine beson­de­re Geschich­te, die Ronal­do erst vie­le Jah­re spä­ter preis­gab. Kurz vor dem Halb­fi­na­le der WM 2002 gegen die Tür­kei (1:0) plag­ten ihn Knie­pro­ble­me und für die süd­ame­ri­ka­ni­schen Medi­en gab es kaum ein ande­res The­ma. „Also habe ich den Haar­schnitt gemacht”, erklär­te der Bra­si­lia­ner. „Die Jour­na­lis­ten sahen ihn und ver­ga­ßen die Ver­let­zung.“ Der drei­ma­li­ge FIFA-Welt­fuß­bal­ler des Jah­res erziel­te das Gold­tor und führ­te die Sele­ção im End­spiel gegen Deutsch­land (2:0) mit einem Dop­pel­pack zum WM-Titel.