Wer­nitz­nig genießt die Schlüs­sel­rol­le

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Die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt hatten es schon im Sommer vorhergesagt: Auf jeden Einzelnen werde es im Verlauf der Saison 2023/24 in der ADMIRAL Bundesliga ankommen, stellten Geschäftsführer Günther Gorenzel und Trainer Peter Pacult klar – und so kam es auch: „Kurzarbeiter“ wurden zu Dauerbrennern. Wie Christopher Wernitznig, der zu einer festen Größe geworden ist und auch am Samstag (17 Uhr) gegen den TSV Hartberg wieder die Räume schließen soll.

„Klar, ich bin über­glück­lich, dass ich jetzt so viel Spiel­zeit bekom­me. Ich habe mich aber auch nicht hän­gen las­sen, als es zu Beginn anders war. Da ging es dann dar­um, mich im Trai­ning anzu­bie­ten und auf mei­ne Chan­ce zu war­ten. Sicher­lich war nicht alles per­fekt, aber ich habe auf jeden Fall immer alles für die Mann­schaft gege­ben und gefigh­tet, was für unser Spiel auch sehr wich­tig ist. Wenn mir der Trai­ner das Ver­trau­en schenkt, will ich das zurück­zah­len“, sagt Wer­nitz­nig.

In der ers­ten Hälf­te der Herbst­sai­son schien es so, als wür­de der 33-Jäh­ri­ge es schwer­ha­ben. Vier­mal blieb er ohne Ein­satz, sechs­mal kam „Wuschi“ von der Ersatz­bank aufs Feld. Doch dann mel­de­ten sich mit Chris­to­pher Cvet­ko und Andy Irving gleich zwei Mit­tel­feld­spie­ler ab. Wer­nitz­nig kam ins Team, stand zuletzt fünf­mal hin­ter­ein­an­der in der Start­elf und spul­te dabei jeweils in der Zen­tra­le das kom­plet­te Pro­gramm ab.

„Natür­lich ist es schwie­rig, wenn so vie­le Spie­ler ver­let­zungs­be­dingt abge­hen. Aber der Hau­fen, der noch da ist, wird in den bei­den Spie­len vor der Win­ter­pau­se alles raus­hau­en, was an Kör­nern übrig ist. Die Situa­ti­on stelt sich ja schon seit einer gan­zen Wei­le so dar und wir haben nie einen gro­ßes The­ma dar­aus gemacht oder her­um­ge­jam­mert. Unser Kader ist stark genug, um das auf­zu­fan­gen“, betont Wer­nitz­nig.

Zwei Run­den vor der Win­ter­pau­se kommt es in Waid­manns­dorf zu einem Ver­fol­ger-Duell der bei­den Über­ra­schungs-Teams. Denn die Exper­ten hat­ten nach 15 Spiel­ta­gen sicher nicht mit den Vio­let­ten auf dem fünf­ten und den Stei­rern auf dem vier­ten Tabel­len­platz gerech­net – vor dem WAC, vor dem SK Rapid, vor Aus­tria Wien, die alle­samt höher gehan­delt wur­den.  

„Hart­berg hat einen Lauf. Sie glau­ben an ihre Qua­li­tä­ten und zie­hen ihr Ding zu 100 Pro­zent durch, ganz egal, gegen wen sie spie­len. Wenn sie in einen Flow kom­men, dann wird es für uns sehr gefähr­lich, weil sie eine Rei­he von krea­ti­ven Bur­schen dabei haben. Es wird wich­tig sein, sie nicht in ihren Rhyth­mus kom­men zu las­sen. Wir müs­sen den Druck hoch­hal­ten, aggres­siv sein und wenig Räu­me geben“, blickt Wer­nitz­nig vor­aus.

Am Rasen wol­len Kla­gen­fur­ter Pro­fis den nächs­ten Drei­er ein­fah­ren, doch auch ihre Frau­en und Freun­din­nen sind im Rah­men der Par­tie gegen Hart­berg im Ein­satz – und zwar für den guten Zweck: An einem Stand beim Ein­gang West­tri­bü­ne auf der Ver­tei­ler­ebe­ne bie­ten sie Punsch (auch alko­hol­frei) und Kek­se gegen eine frei­wil­li­ge Spen­de an.

Das gesam­mel­te Geld kommt Jonas (6) und sei­ner Fami­lie zugu­te. Der klei­ne Aus­tria-Fan bekam im Alter von sechs Mona­ten epi­lep­ti­sche Anfäl­le, die dazu führ­ten, dass sein Gehirn geschä­digt wur­de. Er konn­te erlern­te moto­ri­sche Fähig­kei­ten nicht mehr durch­füh­ren, die Kopf­kon­trol­le ent­wi­ckel­te sich zurück und er ver­lor immer mehr das Inter­es­se an sei­ner Umwelt. Durch den gerin­gen Mus­kel­to­nus gab es Fol­ge­schä­den an der Hüf­te und der Wir­bel­säu­le. Jonas muss­te mehr­fach ope­riert wer­den, er kann bis heu­te nicht gehen und nur weni­ge Wor­te spre­chen.

„Jonas und sei­ne Fami­lie sind wahn­sin­nig tap­fer. Wir haben rie­si­gen Respekt davor, wie sie mit der Situa­ti­on umge­hen und wol­len gemein­sam mit den Fans der Aus­tria Kla­gen­furt hel­fen. Wir wür­den uns freu­en, wenn vie­le Anhän­ge­rin­nen und Anhän­ger unse­ren Stand besu­chen, sich einen Punsch schme­cken und eine Spen­de für Jonas da las­sen“, sagt Orga­ni­sa­to­rin Anna Hoch­e­n­e­der, die Freun­din von Mit­tel­feld-Mann Cvet­ko.