Miesenböck zurück im „Wohnzimmer“
Zum Blitz-Debüt blieb ihm ein Erfolg verwehrt. Nur drei Tage nach der Vertragsunterschrift bei der Austria Klagenfurt kam Fabian Miesenböck im Gastspiel bei den Juniors OÖ (1:2) zu einem Joker-Einsatz. Er konnte die Partie mit der Mannschaft nicht mehr drehen, für den 27-Jährigen war es aber trotz der Niederlage ein ganz besonderes Match.
Endlich ist „Miese“ wieder zu Hause, was die Verantwortlichen der Violetten, seine Familie und Freunde, vor allem aber den Mittelfeld-Mann selbst riesig freut: „Es war ein wunderschönes Gefühl, denn es gibt nichts Besseres, als das Trikot seines Herzensvereins tragen zu dürfen. Ich bin bei diesem Klub groß geworden und verspreche, dass ich auf dem Platz immer 100 Prozent geben werde.“
Am 20. Mai 2016 verabschiedete er sich mit einem Knalleffekt aus Waidmannsdorf: Beim Kantersieg über Wacker Innsbruck (5:2) erzielte der Offensiv-Mann das Führungstor nach Vorarbeit von Sandro Zakany, beim zweiten Treffer tauschten sie die Rollen, „Miese“ legte für „Zaki“ auf. Es war der bisher letzte Auftritt des gebürtigen Klagenfurters im Wörthersee-Stadion, dessen damaliger Partner jetzt bekanntlich Co-Trainer und Teammanager ist.
Sonntag (10.30 Uhr, Laola1.at live) – nach 1668 Tagen – kehrt Miesenböck in sein „Wohnzimmer“ zurück, trifft mit den Violetten im Top-Spiel der 2. Liga auf den FC Liefering. Voller Spannung, Freude, aber auch Demut blickt er dem Comeback in der EM-Arena entgegen: „Wir müssen nicht zaubern. Es geht darum, die Grundtugenden auf den Platz zu bringen. Dass wir die Zweikämpfe annehmen und von Anfang an sehr dominant auftreten.“
Es ist das Duell des Dritten mit dem Zweiten der Tabelle, sechs Punkte ist der Red-Bull-Nachwuchs den Violetten. Wenig verwunderlich, dass Miesenböck seinen Respekt zum Ausdruck bringt: „Wir bekommen es mit einer jungen, sehr talentierten Mannschaft zu tun.“ Dennoch sieht der Offensiv-Allrounder die Austria im Vorteil: „Wir haben Burschen drin mit großer Erst- und Zweitliga-Erfahrung. Da werden wir uns nicht den Schneid abkaufen lassen. Zu Hause sind wir sehr stark, das wollen wir wieder unter Beweis stellen.“
Miesenböck könnte erstmals in die Startelf rücken, möchte im Vorfeld der Partie aber gar nicht in den Mittelpunkt gestellt werden. „Ich werde mein Bestes geben, um zu helfen. Aber der Einzelne ist nicht wichtig. Das gilt natürlich auch für mich, mein persönlicher Auftritt steht hinten an. Für mich zählt nur, dass wir als Mannschaft funktionieren und drei Punkte in Waidmannsdorf behalten.“
Die Situation nach zwölf Runden bewertet der Rückkehrer unaufgeregt, die Kritik an den bisherigen Leistungen von außen nehme man wahr, lasse sich davon aber nicht unterkriegen. Miesenböcks Einschätzung: „Es ist nichts passiert. Natürlich haben wir Punkte liegengelassen und auch das Match bei den Juniors unnötig verloren, denn die Leistung war vor allem in der zweiten Halbzeit nicht so schlecht. Aber das ist vorbei, das haken wir ab und konzentrieren uns auf die Aufgaben, die vor uns liegen.“