“Machs gut, lie­ber Papa”

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In einer persönlichen Stellungnahme möchte sich Stadionsprecher Christian Rosenzopf bei den Fans für ihre Anteilnahme am Ableben seines Vaters bedanken.

Lie­be Austria-Fans!Es war der Moment, als für mich die Uhr­zeit ste­hen geblie­ben ist. Am ver­gan­ge­nen Frei­tag — als ich gera­de am Weg zum Spiel gegen die WAC Ama­teu­re war — erfuhr ich per Tele­fon, dass mein Vater gera­de gestor­ben ist.Wenige Minu­ten zuvor hat­te es für einen kur­zen Augen­blick gereg­net und der Regen­bo­gen war im Süden von Kla­gen­furt zu sehen. Wie ein Zei­chen des Himmels.Viele von Euch haben ihn gekannt, da er ein Stamm­gast bei jedem Heim­spiel war:Als klei­ner Bub bereits, durf­te ich ihn zu den Spie­len der “alten” Aus­tria Kla­gen­furt und spä­ter zu vie­len ande­ren Sport­er­eig­nis­sen in Euro­pa (vor allem die For­mel 1) beglei­ten. Der Sport war ein­fach sein Leben!Besonders stolz war er über sei­ne Idee der Olym­pi­schen Jugend­spie­le, die es heu­er zum fünf­ten Mal in Bue­nos Aires geben wird. Sein jah­re­lan­ger Kampf­geist wur­de damit belohnt und die­ses Ver­mächt­nis von Papa wird ewig blei­ben.Die Rele­ga­ti­on 2015: Him­mel und Höl­leVor drei Jah­ren war er noch das letz­te Mal auf bei­den Bei­nen im Sta­di­on, als wir die Rele­ga­ti­on gegen Parn­dorf gespielt haben. Begeis­tert war er damals vor allem von unse­rem Tor­hü­ter Filip Dmit­ro­vic, der uns mit sei­nen Para­den im Ren­nen gehal­ten hat­te. Papa war end­los begeis­tert, wie vie­le ande­re Austria-Anhänger.Das Fei­ern kann­te kein Ende — zwei Tage spä­ter der tota­le Rück­schlag: Mein Papa hat­te einen Schlag­an­fall erlit­ten und muss­te fort­an im Roll­stuhl sit­zen. Aber — so wie er immer war — hat er sich noch ein­mal tap­fer zurück­ge­kämpft und das Bes­te aus der Situa­ti­on gemacht.Es folg­ten kei­ne ein­fa­chen Jah­re, auch für mich nicht, aber ich bin froh und dank­bar, dass ich ihn dabei beglei­ten durf­te.Gän­se­haut im Wör­ther­see-Sta­di­onDANKBAR bin ich auch den Aus­tria-Fans, die am ver­gan­ge­nen Frei­tag spon­tan mit ste­hen­den Ova­tio­nen und lan­gem Applaus das Leben mei­nes Papas gewür­digt haben. Ich habe heu­te noch Gän­se­haut, wenn ich dar­an den­ke und wer­de die­sen Moment nie ver­ges­sen. Da wird sich Papa gefreut haben.Ursprünglich woll­te ich ihn ja noch zum Spiel gegen die WAC Ama­teu­re mei­nen Papa mit­neh­men, lei­der ist es sich nicht mehr aus­ge­gan­gen. Aber im Her­zen wird Papa immer bei uns bleiben.Ich bit­te um Ver­ständ­nis, dass ich am kom­men­den Frei­tag nicht nach Gleis­dorf mit­fah­ren kann — ich hat­te eine Radio­über­tra­gung geplant — aber ich möch­te nun mei­nen Papa in aller Wür­de verabschieden.Die Aus­tria wird sich in Gleis­dorf noch ein­mal von ihrer bes­ten Sei­te zei­gen — da bin ich mir sicher — und wie sag­te schon “Zake” nach dem WAC-Spiel so schön: “Wir haben heu­te für dei­nen Papa gewonnen.“Damit ist alles gesagt…In die­sem Sinne:GEWINNT NOCH EINMAL FÜR MEINEN PAPA!Euer Chris­ti­an Rosen­zopf