Der Bau­meis­ter des Erfolgs

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Er arbeitet im Hintergrund, überlässt den anderen das Rampenlicht. Dabei ist die sportliche Auferstehung der Austria Klagenfurt in diesem Jahr sowie der Wandel vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidaten eng mit seinem Namen verknüpft. Matthias Imhof ist bei den Violetten der Baumeister des Erfolgs.

Wer ist der Mann, der im ver­gan­ge­nen Som­mer heim­lich, still und lei­se einen Kader zusam­men­stell­te, der die Herbst­meis­ter­schaft ein­fuhr und in der lau­fen­den Sai­son der 2. Liga nur eins der bis­he­ri­gen 16 Spie­le ver­lor? Nach der Über­nah­me des damals finan­zi­ell in Schief­la­ge gera­te­nen Ver­eins durch den neu­en Inves­tor im Früh­jahr 2019 wur­de Imhof kurz dar­auf die sport­li­che Lei­tung anver­traut.

Ein Glücks­fall für Kla­gen­furt, wie sich in den fol­gen­den Mona­ten her­aus­stell­te. Der 51-Jäh­ri­ge kennt das Pro­fi-Geschäft von allen Sei­ten. Er spiel­te in der Bun­des­li­ga für die Stutt­gar­ter Kickers und den TSV 1860 Mün­chen, ehe ein Knor­pel­scha­den im Knie zum Kar­rie­re­en­de führ­te. Den Über­gang ins „nor­ma­le“ Berufs­le­ben voll­zog Imhof rei­bungs­los. Er blieb dem Fuß­ball treu, arbei­te­te für einen Ana­ly­se-Dienst­leis­ter, knüpf­te Kon­tak­te zu den Ver­ant­wort­li­chen vie­ler Klubs – und kehr­te schließ­lich als Nach­wuchs­ko­or­di­na­tor zu den „Löwen“ zurück.

Vor vier Jah­ren wech­sel­te der frü­he­re Mit­tel­feld­spie­ler ins Bera­ter­ge­schäft, küm­mer­te sich bei der Münch­ner Agen­tur Sam Sports als „Play­er Mana­ger“ um die Kar­rie­re-Pla­nung und ‑Ent­wick­lung sei­ner Kli­en­ten. Doch die­se Tätig­keit lässt Imhof der­zeit ruhen, den Fokus rich­tet er allein auf sei­ne Tätig­keit als Sport­di­rek­tor bei der Aus­tria Kla­gen­furt. „Die Auf­ga­be ist anspruchs­voll, berei­tet mir aber gro­ßen Spaß. Wir haben ein tol­les Team, sowohl auf dem Platz als auch rund um die Mann­schaft“, sagt Imhof, der zwi­schen sei­nem Wohn­ort Rosen­heim und der Kärnt­ner Lan­des­haupt­stadt pen­delt.

Im Som­mer traf er die Ent­schei­dung, mit Trai­ner Robert Mich­eu wei­ter­zu­ar­bei­ten, der noch vom vor­he­ri­gen Prä­si­di­um ver­pflich­tet wor­den war. Imhof gefal­len die ruhi­ge Art und die Akri­bie, mit der Mich­eu und sein Assis­tent Mar­tin Lass­nig mit der Mann­schaft arbei­ten. Dort dreh­te der Mana­ger an der einen oder ande­ren Stell­schrau­be: Mit Okan Aydin, Dari­jo Peci­rep, Oli­ver Mark­outz und Flo­ri­an Freis­seg­ger ver­pflich­te­te er vier Spie­ler ablö­se­frei, die alle­samt fes­te Grö­ßen sind. Auch Poly­do­ros Gke­zos und Petar Zubak, die kaum einer auf dem Zet­tel hat­te, ent­wi­ckel­ten sich präch­tig.

Nun steht die Win­ter-Trans­fer­pe­ri­ode bevor. Für Imhof stellt sich die Fra­ge, ob man auf das bis­her so über­zeu­gen­de und auch har­mo­nie­ren­de Auf­ge­bot ver­traut oder Ver­än­de­run­gen vor­nimmt. „Grund­sätz­lich ist es so, dass es immer etwas zu ver­bes­sern gibt. Wir ana­ly­sie­ren stän­dig unse­ren Kader, beob­ach­ten den Markt. Wenn wir die Chan­ce sehen, die Mann­schaft klar zu ver­stär­ken, dann wer­den wir das tun“, betont er.

Die Aus­tria Kla­gen­furt wird im neu­en Jahr für das Auf­stiegs­ren­nen mit dem SV Ried gerüs­tet sein, so viel steht fest. Eini­ge Plan­stel­len im aktu­el­len Kader dürf­ten im Win­ter noch frei wer­den: Tor­mann Chris­toph Nicht hat sich bereits dem Liga-Riva­len Gra­zer AK ange­schlos­sen, wei­te­re Pro­fis, die sport­lich im Ver­lauf der Hin­run­de kaum eine Rol­le spiel­ten, wol­len sich ver­än­dern.