Mie­sen­böck hat gro­ße Zie­le im Visier

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Wenn die Violetten auf die Saison 2021/22 zurückblicken, dann wird der erste Test der Winter-Vorbereitung nur eine Randnotiz sein. Doch für Fabian Miesenböck war das Match gegen Regionalligist Spittal/Drau (7:1) am Kunstrasen in Moosburg durchaus von großer Bedeutung: Erstmals nach fast sechs Monaten Pause stand er wieder für die Austria Klagenfurt am Feld. Jetzt blickt er voller Zuversicht voraus.

„Es war wun­der­schön, nach einer so lan­gen Lei­dens­zeit mit den ande­ren Jungs auf dem Platz ste­hen und Fuß­ball spie­len zu kön­nen. Es fühlt sich ein­fach gut an, zu wis­sen, dass ich in den ver­gan­ge­nen Mona­ten nicht umsonst so hart gear­bei­tet habe. Ich bin froh, dass ich den ers­ten Teil der Win­ter-Vor­be­rei­tung voll mit­ma­chen konn­te, kei­ne Ein­heit ver­passt habe. Ich füh­le mich gut, bin zwar kör­per­lich noch nicht bei 100 Pro­zent, aber das ist ja klar“, sagt Mie­sen­böck.

Rück­blen­de: 25. Juli 2021, Run­de eins in der ADMIRAL Bun­des­li­ga. Fast 14.000 Besu­cher waren ins Wör­ther­see-Sta­di­on gekom­men, um das Kärnt­ner Der­by zum Sai­son­auf­takt zu ver­fol­gen. Mie­sen­böck zähl­te im Duell mit dem Wolfs­ber­ger AC (1:1) zur Start­for­ma­ti­on von Peter Pacult. Nach 53 Minu­ten ver­ließ er unter dem Applaus der Fans den Platz. Was zu die­sem Zeit­punkt kei­ner ahn­te: Es blieb der ein­zi­ge Ein­satz des Flü­gel­stür­mers in der Herbst­sai­son.

Mie­sen­böck hat­te sich einen Adduk­to­ren-Abriss zuge­zo­gen, der ihm fort­an die Zuschau­er-Rol­le bescher­te. Eini­ge Wochen ging gar nichts, schon leich­te Lauf­ein­hei­ten sorg­ten für Schmer­zen, im Ver­lauf der Reha muss­te der gebür­ti­ge Kla­gen­fur­ter eini­ge Rück­schlä­ge hin­neh­men. Im Dezem­ber ließ er sich in Wien behan­deln, sag sei­ne Fami­lie nur am Wochen­en­de. Doch „Mie­se“ mach­te end­lich Fort­schrit­te und stieg schließ­lich zum Auf­takt der Win­ter-Vor­be­rei­tung wie­der ins Team-Trai­ning ein. 

„Es war eine Kata­stro­phe, nur zuschau­en zu dür­fen. Wenn man so lang raus ist, ver­liert man natür­lich ein biss­chen die Bin­dung zur Mann­schaft. Auch in der Zeit, als ich nicht trai­nie­ren durf­te, war ich oft in der Kabi­ne, um zumin­dest mora­lisch zu unter­stüt­zen“, berich­tet Mie­sen­böck, der zum „gro­ßen Fan“ der Trup­pe wur­de: „Was sie geleis­tet hat, das war wirk­lich sen­sa­tio­nell, da kann man nur den Hut zie­hen. Unser Team hat einen Rie­sen-Cha­rak­ter.“

Jetzt mischt er wie­der selbst mit, tut alles dafür, um den Anschluss zu schaf­fen, den Kampf um einen Platz im Kader und in der Mann­schaft auf­zu­neh­men: „Ich wün­sche mir, dass alle gut durch die Vor­be­rei­tung kom­men, damit wir mit vol­ler Ener­gie und Fri­sche in den zwei­ten Teil der Sai­son star­ten kön­nen. Jeder Ein­zel­ne ist voll moti­viert, was auch nötig ist. Denn vor uns lie­gen nur noch Final­spie­le im Cup und der Meis­ter­schaft.“ 

Mie­sen­böck hofft dar­auf, dass er sei­ne Chan­ce bekommt, dass am Ende der Serie mehr als ein Ein­satz in der Sta­tis­tik steht. „Im Trai­ning wird es immer bes­ser, die Sicher­heit kommt zurück. Mein Ziel ist es, so schnell wie mög­lich in der Mann­schaft und auch ein Füh­rungs­spie­ler zu sein. Das habe ich in der 2. Liga und in der Rele­ga­ti­on gezeigt und das ist wei­ter­hin mein Anspruch.“

Jedes Trai­ning, vor allem aber auch die Test­spie­le hel­fen dem Links­au­ßen dabei, in den Rhyth­mus zu fin­den. Nach sei­nem Come­back gegen Spittal/Drau ste­hen vor der Abfahrt ins Win­ter­camp im kroa­ti­schen Medu­lin (23. bis 29. Jän­ner) drei wei­te­re Par­tien bevor: Am Diens­tag (16 Uhr) geht’s in St. Andrä gegen die WAC Ama­teu­re, am Don­ners­tag (18 Uhr) in Glan­egg gegen den SK Trei­bach (bei­de aus der Regio­nal­li­ga Mit­te), am Sams­tag (14 Uhr) ist der slo­we­ni­sche Zweit­li­gist NK Rogas­ka in Moos­burg zu Gast.

Im Gegen­satz zu Mie­sen­böck dürf­ten Maxi­mi­lia­no Morei­ra und Juli­an von Haa­cke noch kein The­ma für einen Ein­satz sein. Der Links­ver­tei­di­ger und der Mit­tel­feld-Regis­seur sind aber immer­hin am Mon­tag wie­der ins Team-Trai­ning ein­ge­stie­gen. Bei­de sol­len nach ihren lan­gen Ver­let­zungs­pau­sen behut­sam auf­ge­baut wer­den.