Benatel­li: Spek­ta­ku­lär unspek­ta­ku­lär

©  QSpictures

Es ist fast schon spektakulär, wie unspektakulär Rico Benatelli seinen Job im Mittelfeld-Zentrum der Austria Klagenfurt erledigt. Als Taktgeber bestimmt er den Rhythmus, besticht durch Ruhe, Übersicht und Souveränität. Der 31-Jährige hat sich bei den Violetten zu einer festen Größe entwickelt, ist ein Garant für den Erfolg – und längst noch nicht satt.

„Rico ist ein sehr wich­ti­ger Spie­ler. Er ist bis­her zwar nicht als Tor­schüt­ze oder Vor­be­rei­ter in Erschei­nung getre­ten, ver­leiht der Mann­schaft aber an Sta­bi­li­tät und Sicher­heit, weil er extrem ball­si­cher ist und nie hek­tisch wird. Wenn die Neben­leu­te nicht wis­sen, wohin mit der Kugel, dann ist Rico zur Stel­le, weil er unheim­lich flei­ßig und immer anspiel­be­reit ist“, lob­te Gün­ther Goren­zel, Geschäfts­füh­rer Sport der Aus­tria.  

In den bis­he­ri­gen acht Spie­len der Serie 2023/24 in der ADMIRAL Bun­des­li­ga gehör­te Benatel­li immer zur Start­elf. Trai­ner Peter Pacult schätzt die Abge­klärt­heit und Ver­läss­lich­keit, mit der sein Regis­seur agiert. Ein Stel­len­wert, den er sich aller­dings hart erkämp­fen muss­te, denn in der abge­lau­fe­nen Sai­son blieb dem 1,81 Meter-Mann zunächst häu­fig die Joker-Rol­le, ehe er sich den Stamm­platz ver­dien­te.

„Als er im Som­mer 2022 zu uns kam, waren die Erwar­tun­gen sehr hoch. Immer­hin hat­te Rico zuvor in Deutsch­land schon 189 Spie­le in der 2. Liga bestrit­ten. Was er anbot, war mir nicht genug. Im Win­ter hat­ten wir ein sehr gutes und offe­nes Gespräch, seit­her passt es und er bringt sei­ne Qua­li­tä­ten viel bes­ser für die Mann­schaft ein“, stell­te Pacult fest.

Zuletzt beim Erfolg in der Meis­ter­schaft über Lust­en­au (1:0) war Benatel­li der bes­te Kla­gen­fur­ter, stopf­te wie immer flei­ßig Löcher in der Defen­si­ve und zeig­te dar­über hin­aus auch im Offen­siv­spiel mit Ziel­stre­big­keit und krea­ti­ven Ideen auf. So hat­te er gro­ßen Anteil dar­an, dass die Waid­manns­dor­fer den ers­ten Heim­drei­er der lau­fen­den Spiel­zeit ein­fah­ren konn­ten.

„Nach der Nie­der­la­ge gegen den LASK war es extrem wich­tig, direkt zurück in die Spur zu fin­den, daher war es ein sehr wich­ti­ger Sieg. So konn­ten wir uns im obe­ren Drit­tel der Tabel­le fest­set­zen und den einen oder ande­ren Kon­kur­ren­ten im Kampf um den Klas­sen­er­halt wei­ter distan­zie­ren“, beton­te Benatel­li.

Mit dem Erfolg im ÖFB-Cup am Mitt­woch beim FC March­feld Donau­au­en (3:2) und dem damit ver­bun­de­nen Ein­zug ins Ach­tel­fi­na­le rückt direkt wie­der die Meis­ter­schaft in den Fokus der Vio­let­ten. Schon am Sams­tag (17 Uhr, Sky live) geht’s zu Auf­stei­ger Blau-Weiß Linz, der zuletzt sie­ben Punk­te aus drei Par­tien sam­mel­te und sogar bei Seri­en­meis­ter RB Salz­burg (1:0) gewann.

„Linz hat­te anfangs Pro­ble­me, aber jetzt sind sie so rich­tig in der Bun­des­li­ga ange­kom­men. Wir wis­sen, dass kei­ne leich­te Auf­ga­be vor uns liegt – aber das gilt ja auch für Blau-Weiß. Wenn wir unse­re bes­te Leis­tung abru­fen, kom­pakt ver­tei­di­gen und mutig nach vorn spie­len, dann haben wir gute Chan­cen, wie­der etwas mit­zu­neh­men“, blick­te Benatel­li vor­aus. Die Vio­let­ten sind bereits seit Mitt­woch­abend in Linz, trai­nie­ren auf der Sport­an­la­ge des SV Franck­vier­tel.