"Es war ein Schlag ins Gesicht"

Mit zwei Toren und zwei Vorlagen aus den ersten sieben Saisonspielen war Benedikt Pichler ein Erfolgsgarant für die Klagenfurter Austria. Doch ausgerechnet als es für ihn immer besser zu laufen schien, verletzte sich der Offensivspieler.

In der 22. Minute im Spiel gegen den SV Horn war die Welt noch in Ordnung: Benedikt Pichler hatte gerade den Führungstreffer erzielt und drehte ab, um mit seinen Mitspielern zu jubeln. Es sollte für längere Zeit das letzte Tor für den 21-jährigen bleiben. Eine Viertelstunde später blieb Pichler plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und konnte nicht weitermachen. Im Krankenhaus bestätigten sich dann die schlimmen Befürchtungen: Mittelfußknochenbruch.

Von Neuem an gehen lernen

Der Salzburger lässt sich nicht entmutigen und kämpft in seiner Therapie weiter hart dafür, um möglichst bald wieder zurückzukommen: "Ich hab vergangenen Mittwoch den Gehschuh runterbekommen - eineinhalb Wochen früher als gedacht. Der Arzt meinte, dass ich meinen Fuß jetzt schon leicht belasten darf und mit normalen Schuhen gehen kann. Seitdem bin ich in der Therapie. Mein Fuß fühlt sich derzeit noch ein wenig taub an, aber es wird von Tag zu Tag besser."

Aber auch den Rest seines Körpers stärkt Pichler in dieser Zeit, um fit zu bleiben und leistungsmäßig nicht zurückzufallen: "Ich trainiere in dem Fitnessstudio eines Bekannten. Dort arbeite ich extrem viel am Ergometer und darüber hinaus stärke ich meine Beine und den Oberkörper mit Krafttraining."

Eine Rückkehr vor der Winterpause ist für den 21-jährigen aber nicht in Sicht: "Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen wieder ansatzweise probieren kann, für ein paar Minuten locker zu laufen. Das hängt aber vom Heilungsverlauf der Muskulatur ab. Ich werde wohl erst in der Rückrunde wieder zurückkommen."

Auch eine mentale Belastung

Der Mittelfußknochenbruch kam für Benedikt Pichler zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: "Die Verletzung hat mich extrem zurückgeworfen, weil sie in einer Phase kam, in der ich spielerisch im Aufschwung war und auch endlich Tore für mein Team erzielen konnte. Da hatte ich das Gefühl, das es nun erst so richtig losgeht. Deshalb war es für mich ein Schlag ins Gesicht."

Mindestens genauso schmerzhaft wie die Verletzung ist es für den Salzburger, seine Mannschaft nicht unterstützen zu können: "Ich halte es kaum aus, der eigenen Mannschaft zuzuschauen. Das hab ich noch nie. Wenn es in einem Spiel an Tore mangelt, dann frag ich mich selbst immer, ob es was geändert hätte, wenn ich am Platz gestanden wäre. Das belastet mich schon sehr."

Neuer Trainer, neue Chance

Mit dem Trainerwechsel zu Robert Micheu beginnen alle Spieler wieder bei Null: "Es war sehr überraschend für mich. Generell bringt ein neuer Trainer einen neuen Wind in die Mannschaft, auch für Spieler, die nicht so gut in die Saison gefunden haben. Vielleicht bekommen genau die dadurch einen Schub und mehr Einsatzzeiten."

Und auch von der kämpferischen Art des Neo-Coaches ist Pichler überzeugt: "Ich kenne ihn noch nicht persönlich, hab aber gelesen, dass er in der Bundesliga ein Kämpfer war. In unserer Tabellensituation brauchen wir auch jemanden, der uns so richtig Gas gibt. Ein neuer Trainer kann immer frischen Wind bringen. Die Frage ist nur, wie schnell die Mannschaft seine Forderungen umsetzen kann." Trotzdem betont Benedikt Pichler, dass er die Trennung von Franz Polanz sehr bedauert.

Lieber Benni, wir wünschen dir alles Gute bei der Therapie und hoffen, dass du uns sehr bald wieder mit schönen Toren begeistern kannst.

Text: Andi Klausner


Zurück zur Übersicht
Unsere Partner & Sponsoren