“Ich woll­te gar nicht mehr weg”

© KK

Er war einer der Gesichter des Aufwärtstrends bei der Austria im Frühjahr: Benedikt Pichler kehrte nach der Verletzungspause stärker denn je zurück. Mit acht Saisontreffern wurde der 21-Jährige letztlich zum besten Scorer der Waidmannsdorfer - und zog damit die Aufmerksamkeit vieler Klubs aus der Bundesliga auf sich. Trotz seines Wechsels zur Wiener Austria bleibt er unserem Klub und unseren Fans eng verbunden. „Ich werde alle sehr vermissen“, sagt er.

„Kla­gen­furt kommt“. Das neue Mot­to der Aus­tria hat­te Bene­dikt Pich­ler von Anfang an begeis­tert. Nach jedem Inter­view ließ er den Spruch los. Kein Wun­der — schließ­lich trug er selbst dazu bei, dass die Aus­tria im Früh­jahr wie­der auf die Bei­ne kam.

„Es war wirk­lich ein per­fek­tes Jahr am Ende — obwohl es ja im Herbst nicht gut begon­nen hat. Aber im Win­ter haben wir bei der Pro­fes­sio­na­li­tät einen extre­men Sprung nach vor­ne gemacht — mit den Neu­zu­gän­gen und den zusätz­li­chen Betreu­ern, wie dem “Kus­ti” (Phy­sio­the­ra­peut Mar­cel Kus­ter, Anm.). Dadurch konn­te ich dann jedes Spiel Gas geben und jedes Spiel genie­ßen. Sonst wäre viel­leicht eh vie­les anders gelau­fen und ich wäre nicht da, wo ich heu­te bin…“, gesteht Ben­ni.

Vor allem das 5:0 gegen Blau-Weiß Linz — das ers­te Heim­spiel im Früh­jahr — sei die Initi­al­zün­dung gewe­sen. „Es war wie ein Neu­start für Kla­gen­furt. Aber auch ein Neu­start für mich. Es war mein ers­tes Spiel nach der Ver­let­zung vor eige­nem Publi­kum. Da habe ich dann auch gleich getrof­fen. Und da haben wir dann gese­hen, was mög­lich ist. Daher war es für mich auch kein The­ma mehr, dass ich weg­ge­he, weil es in Kla­gen­furt rich­tig gut zu lau­fen begann“, gesteht Ben­ni.

Erst zwei Wochen vor Sai­son­ende, als das Ange­bot der Wie­ner Aus­tria immer kon­kre­ter gewor­den sei, habe sich ein Abschied abge­zeich­net. „Da konn­te ich dann wirk­lich nicht mehr Nein sagen. So ein Ange­bot und so eine Chan­ce kommt viel­leicht nie mehr wie­der. Obwohl ich zuge­ben muss: Es hat mich extrem berührt, als eini­ge Fans in Kla­gen­furt geru­fen haben: Pich­ler, bleib bei uns. Das habe ich so auch noch nie in mei­ner Lauf­bahn erlebt.“ Dar­um sei für ihn auch klar, dass ihm Kla­gen­furt und die Men­schen sehr feh­len wer­den. „Es war eine unglaub­li­che Zeit. Das muss ich wirk­lich sagen. Die Leu­te stan­den ja immer hin­ter uns — auch im Herbst, als es nicht gut gelau­fen ist. Dafür möch­te ich mich bei allen sehr herz­lich bedan­ken“, rich­tet uns Ben­ni mitt­ler­wei­le bereits aus Wien aus.

Wien, sei­ne neue Hei­mat­stadt, wo er der­zeit noch uner­kannt die Stra­ßen­bahn und U‑Bahn benut­zen kann. Er lacht: „Ja, bis man mich hier auf der Stra­ße erkennt, muss ich wohl noch ein paar Hüt­ten machen.”

Sei­ne neue Hei­mat­stadt, wo er — vor­erst — noch uner­kannt die Stra­ßen­bahn und U‑Bahn benut­zen kann. „Ja, bis man mich hier auf der Stra­ße erkennt, muss ich wohl noch ein paar Tore erzie­len“, lacht er.

Doch so viel ist sicher: Die Ver­bin­dung zwi­schen Bene­dikt und Aus­tria Kla­gen­furt wird bestehen blei­ben. „Ich wer­de jeden von euch ver­mis­sen. Und ich wer­de natür­lich wei­ter ein Auge auf euch wer­fen.“

Und viel­leicht sieht man sich ja — wie so oft — ein zwei­tes Mal. “Das wäre natür­lich rich­tig geil”, sagt Bene­dikt.