Mosers letzter Auftrag? Die Null halten!

Nach 18 Monaten endet für Lennart Moser im Sommer das Kapitel Austria Klagenfurt. Der 22-jährige Tormann kehrt zum deutschen Bundesligisten 1. FC Union Berlin zurück. Es war eine Zeit, in der nicht alles rund lief für den 1,96 Meter-Riesen, der lediglich auf neun Einsätze kam. Doch Peter Pacult hat nicht vergessen, dass Moser einen Anteil am Aufschwung hatte, der letztlich zum Sprung in die ADMIRAL Bundesliga führte. Die Belohnung: Wie gegen Austria Wien (1:2) soll er auch am Samstag (17 Uhr) bei RB Salzburg den Kasten hüten.

„Jetzt hoffe ich, dass er uns in der Red-Bull-Arena die Null hält“, erteilte der Trainer ihm einen klaren Auftrag und fügte mit einem Grinsen hinzu: „Dann gewinnen wir nämlich 1:0.“ Obwohl die Violetten bereits vor der finalen 32. Runde aus dem Rennen um einen internationalen Startplatz ausgeschieden sind, wollen sie sich mit Anstand verabschieden: „Es ist doch klar, dass wir uns in Salzburg ordentlich präsentieren werden.“

Moser wird also ebenso wie schon im Duell mit den „Veilchen“ im Tor der Waidmannsdorfer stehen. Da wurde er kaum geprüft, kassierte dennoch zwei Treffer. Es waren die einzigen Schüsse, die auf seinen Kasten gingen. Bitter, aber das ist eben manchmal das Los eines Keepers. Daher zeigte er sich nach dem Abpfiff trotz der Niederlage zufrieden.

„Es war schön, mal wieder zu spielen und ich bin froh, dass ich mich auf diese Art von den Fans verabschieden konnte. Natürlich hätte ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht, aber wir waren in zwei Situation nicht richtig wach, nicht giftig genug. Ganz am Anfang und kurz vor dem Ende, das wurde eiskalt bestraft“, blickt Moser auf das Match zurück.

Zuvor war er nur dreimal für Menzel eingesprungen: Ende August gegen die WSG Tirol (2:1), nachdem die Nummer eins der Austria die Rote Karte gesehen hatte, kam der Ersatzmann nach 50 Minuten in die Partie. Im folgenden Match bei Sturm Graz (1:2) zählte Moser zur Startelf, auch im Februar gegen Altach (2:0) war er von Beginn an dabei, weil Menzel an Corona erkrankt war.     

„Ich nehme jedes Spiel mit, das ich bekommen kann. In Salzburg dürfte ich deutlich mehr zu tun bekommen als gegen Austria Wien. Darauf werde ich mich gut vorbereiten und noch einmal alles geben, um mit einem vernünftigen Gefühl in den Urlaub gehen zu können“, sagt Moser, der beim 1. FC Union Berlin bis zum 30. Juni 2023 unter Vertrag steht.

Warum er zuvor noch 180 Minuten für die Klagenfurter spielen darf, erklärte Pacult wie folgt: „Für mich war klar, dass er die beiden letzten Partien machen wird. Unabhängig davon, worum es für uns gehen würde. Da hätten wir auch um die Meisterschaft spielen können. Das hat er sich einfach verdient. Er war die Nummer eins, hat diese Position durch eine schwere Verletzung verloren und in dieser Zeit hat sich Phillip so stark präsentiert und weiterentwickelt, dass kein Weg an ihm vorbeiführte. Lennart hat sich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Im Gegenteil, er hat sehr gut trainiert, sich immer professionell verhalten und die Kollegen unterstützt.“

Vor allem ein Match hat der 62-jährige Fußball-Lehrer nicht vergessen, in dem Moser aus seiner Sicht eine Heldenrolle einnahm: Am 26. Februar 2021 bei Blau-Weiß Linz (1:0) hatte sich der Keeper schon in der ersten Hälfte schwer an der Hand verletzt, hielt aber durch – und den Kasten sauber. Nach der Auftaktpleite gegen Rapid Wien II (2:3) war es für Pacult der erste Sieg als Austria-Coach und der Auftakt einer Erfolgsstory. Moser musste operiert werden, fiel für drei Monate aus. In Salzburg will er noch einmal seine Klasse zeigen.
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