Rekordspiel
Rekordspiel
Jensen 1
Test Podcast

Serie: Derby-Sieg vor Rekordkulisse

Es war ein neuer Zuschauerrekord für Kärnten: 13.000 Fans erlebten am 11. November 1973 das Bundesliga-Derby zwischen Villach und Klagenfurt. Die Austria konnte mit 1:0 gewinnen. Franz Hasil erinnert sich an einen außergewöhnlichen Nachmittag.

Das Spieljahr 1973/74 hatte für die Austria nicht gut begonnen. Erst in der sechsten Runde gelang der erste Sieg. Dann musste Trainer Freddy Hohenberger den Hut nehmen. Für ihn kam Drazan Jerkovic aus dem ehemaligen Jugoslawien. Er musste die Truppe um die Topstars Franz Hasil und Lothar Emmerich in die Erfolgsspur bringen.

Der absolute Höhepunkt war das Derby am 11. November 1973. Es war das allererste Städteduell zwischen Villach und Klagenfurt in der Bundesliga. Denn die WSG Radenthein hatte mit dem Villacher SV eine Spielgemeinschaft gebildet.

Es war eine Völkerwanderung an jenem Sonntagnachmittag. 13.000 Zuschauer waren in das Stadion Villach gepilgert. So viele Besucher hatte es nie zuvor bei einem Spiel in Kärnten gegeben. Erst mit der Eröffnung des heutigen Wörthersee-Stadions konnte der Zuschauerrekord später gebrochen werden.

„Es wurden Zusatztribünen aufgebaut"

Einer der Publikumsmagneten war natürlich Franz Hasil. Er erinnert sich noch heute an dieses außergewöhnliche Spiel: „In Villach haben sie extra Zusatztribünen aufgebaut hinter dem Tor - sonst hätte man nie so viele Zuschauer unterbringen können. Es war halt wie im Fasching: Wenn Klagenfurt gegen Villach spielt, dann ist es einfach eine große Rivalität." Hasil spricht von einer „großartigen Stimmung über 90 Minuten. Die Fans waren zu dieser Zeit richtig euphorisch. Es war einfach eine Sensation."

„Der Emmerich hod earm eineköpfelt“

Der Wiener Starkicker war es auch, der das Goldtor der Austria einleitete. „Ich hab den Freistoß geschossen und der Emmerich hod earm eineköpfelt", so Hasil im Interview für die Jubiläumsserie. „Wir haben zwar am Anfang nicht so gut gespielt, aber das wichtigste ist, dass Klagenfurt gewonnen hat, Gott sei Dank", erzählt der „Has“ und lacht.

Die Aufstellung von Radenthein/VSV: Refik Muftic; Fritz Bacher, Sergio Stemberga, Johann Hafner, Kurt Messner, Herbert Sternig, Rudolf Nuske, Milan Stilinovic, Johann Neuwirth, Slaven Zambata, Wilfried Ortner (58. Josef Koubek). Trainer: Walter Käfer

Die Aufstellung der Austria Klagenfurt: Alfons Horvatic; Erich Fak, Ewald Ullmann (37. Franz Fegerl), Hans Trötzmüller, Ludwig Ruschko,  Alfred Riedlberger, Franz Hasil, Marjan Kovacic, Karl Thaler, Lothar Emmerich, Dieter Mirnegg, (65. Rudolf Böhm). Trainer: Drazan Jerkovic

Entscheidung in allerletzter Sekunde
Dennoch wurde die Saison zu einer wackeligen Geschichte. Die Austria musste um den Klassenerhalt zittern, daher feierte Gerdi Springer in den letzten drei Spielen ein Comeback auf der Trainerbank, um das Team zu retten.

Es blieb spannend bis zum Schluss: Nach einer 0:1-Niederlage beim FC Vorarlberg hoffte man im Heim-Derby gegen WSG Radenthein/VSV auf einen Sieg. 8000 Zuschauer kamen in das alte Wörthersee-Stadion. Mehr als ein 0:0 schaute aber nicht heraus. Erst in der allerletzten Runde konnte man mit einem 4:3-Auswärtssieg bei Simmering den rettenden 14. Platz fixieren. Lothar Emmerich und der dänische Austria Bent Jensen erzielten damals jeweils einen Doppelpack. Das Siegestor fiel in der 86. Minute.

Eine Serie von Christian Rosenzopf

Haben auch Sie spannende Anekdoten oder „Fundstücke“ aus 100 Jahren Austria für unsere Autoren? Dann helfen Sie doch dabei, Geschichte zu dokumentieren und für kommende Generationen festzuhalten. Schreiben Sie bitte an: christian.rosenzopf@skaustriaklagenfurt.at

HIER finden Sie alle bisherigen Teile der Serie.

Downloads

Test Podcast
Zurück zur Übersicht
Unsere Partner & Sponsoren