Serie: Goriupp wird Supercup-Held

Nach Aufstieg und Cup-Sieg setzte der FC Kärnten im Sommer 2001 noch eins drauf. Gegen Bundesliga-Meister FC Tirol konnten sich die Waidmannsdorfer im Supercup-Finale ein weiteres Mal durchsetzen. Es war der dritte Titelgewinn innerhalb weniger Monate. Das Sommermärchen war perfekt.

Diese erfolgreiche Phase hatte alles auf den Kopf gestellt: Nach dem Triumph im Pokal war der FC Kärnten in aller Munde. „Wenn man in unser Klub-Gebäude gegangen ist, sah man an den Wänden im Büro überall die Gratulationsschreiben von europäischen Topvereinen wie Bayern München und Real Madrid. Das war ein unglaubliches Gefühl“, erinnert sich Christian Sablatnig, damals als Spieler hautnah dabei.

Und das war noch lange nicht alles. Sechs Wochen nach dem Cup-Finale hatte der FC Kärnten das nächste Highlight vor sich: Das österreichische Supercup-Finale, also das mit Spannung erwartete Duell des Bundesliga-Meisters gegen den Cupsieger. Als erste Kärntner Mannschaft überhaupt durfte man um den Supercup spielen.

Es kam zur Wiederauflage des Duells zwischen dem FC Tirol und der Mannschaft von Walter Schacher. Diesmal traf man sich am Innsbrucker Tivoli, dem Heimstadion des amtierenden Bundesliga-Meisters. Die Tiroler hatten freilich nur eines im Sinn: Revanche für die Niederlage im Endspiel im Happel-Stadion zu nehmen.

Trotz des Cupsiegs und des Aufstiegs ins Fußball-Oberhaus galt der FC Kärnten am 7. Juli 2001 wieder als Außenseiter in dieser Begegnung. Immerhin hatte der FC Tirol im abgelaufenen Jahr erst eine Niederlage im heimischen Stadion bezogen.

Aber auch der FC Kärnten präsentierte sich nach dem Aufstieg gut verstärkt. Viele Zugänge feierten im Supercup ihr Debüt beim FCK: Das Sturm-Duo Stanko Bubalo („Bu-Bu-Bubalo") und Thomas Ambrosius, der isländische Teamverteidiger Helgi Kolvidsson und der neue Torhüter Roland Goriupp.

Der steirische Schlussmann hatte gleich in seiner ersten Partie all sein Können aufbieten müssen, um die Tiroler Angriffe zu vereiteln. Doch Goriupp und die Abwehr-Viererkette ließen sich einfach nicht knacken. Nur bei einem Stangenschuss der Hausherren vor der Pause hatte man ein wenig zittern müssen. So stand es nach 90 Minuten immer noch 0:0.

Im Anschluss ging es - ohne Verlängerung - direkt in das Elfmeterschießen. Es wurde ein unglaublicher Krimi. Gleich 19 Schützen konnten ihre Penaltys verwandeln. Jetzt kam der Auftritt von Keeper Goriupp: Er konnte den 20. Elfmeter, getreten von Robert Ibertsberger, parieren. Andernfalls wäre Goriupp als nächster Elfer-Schütze dran gewesen. „Deswegen hat er den letzten Elfer von Tirol unbedingt halten wollen, damit er nicht selbst schießen muss“, erinnert sich Abwehr-Ass Zeljko Vukovic.

Es folgte grenzenloser Jubel. Der FC Kärnten war damit nicht nur Aufsteiger und Cup-Sieger, sondern auch noch Supercup-Sieger in Österreich. Und der FC Tirol wurde ein weiteres Mal vom Underdog geschlagen. Das kleine „Triple“ war endgültig perfekt.

Eine Serie von Christian Rosenzopf

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